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EUR/CHF-Ausblick: Der entscheidende Kursausbruch

Der Euro steigt seit Jahresbeginn von 1,07 Franken auf 1,14 Franken. Hintergrund sind europafreundliche Wahlergebnisse in den Niederlanden und Frankreich. Einen weitern Schub bekommt der Wechselkurs, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) zur Jahresmitte eine Eindämmung der ultralockeren Geldpolitik in Aussicht stellt. Nun braucht der EUR/CHF-Kurs neues Benzin, um weiter Vollgas zu geben.

Sämtliche Devisenexperten stimmen darin überein: Der EUR/CHF-Kurs steht und fällt mit der Geldpolitik der EZB. Wenn Notenbankchef Mario Draghi die Anleihenkäufen (aktuelles Volumen: 60 Milliarden Euro je Monat) verringert, wäre das für den Euro eine schöne Sache. Einige Auguren sagen, dass es der EUR/CHF-Kurs dem EUR/USD-Kurs dann gleichtut und auf 1,20 steigt.


"Ein Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik ist für die Nationalbank im Moment kein Thema", erklärt Thomas Jordan im Gespräch mit der Zeitung "Finanz und Wirtschaft". Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) spekuliert darauf, dass bei einem seichten EZB-Ausstieg die Euro-Zinsen steigen, was den Euro gegen den Franken vis-à-vis stärken würde.

Etliche Banken sind der Meinung, dass der Euro das am 4. August 2017 erreichte Zweieinhalbjahreshoch bei 1,1538 Franken spätesten im Schlussquartal 2017 übertreffen wird. Besonders weit lehnen sich die Devisenexperten von HSBC aus dem Fenster. Sie prognostizieren bis Ende 2017 einen Anstieg des EUR/CHF-Kurses auf 1,20. Auch UBS und Morgan Stanley sind Euro-bullish.

Aus charttechnischer Sicht gilt es für den Euro 1,1470 Franken zu überwinden. Diesen Widerstand zu knacken, daran scheiterte er mehrmals im August, was Analysten auf die schwachen Handelsumsätze in diesem Monat zurückführen. Im Falle einer Rückwärtsbewegung findet der Wechselkurs eine Unterstützung bei 1,1260.

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