7.6.17

Euro macht Kummer und Sorge

Die Kursverluste des Euros gegen den Schweizer Franken intensivieren sich, und so sinkt der EUR/CHF-Kurs auf 1,0838. Das ist der niedrigste Stand seit dem 5. Mai 2017. Die Schwankungen, und damit das Risiko ausgestoppt zu werden, steigen. Gleichwohl machen Wetten auf einen weiteren Rückfall Sinn.

Aus charttechnischer Sicht ist das Abwärtspotenzial noch nicht ausgereizt. Allerdings heißt es in Deckung gehen. Die EZB-Sitzung kann zu empfindlichen Kursausschlägen führen. Wer auf einen sinkenden EUR/CHF-Kurs wettet, droht deshalb ausgestoppt zu werden.

Sollte Mario Draghi der robusten Konjunktur in der Eurozone Rechnung tragen und einen ersten kleinen Schritt zu einer weniger expansiven Geldpolitik wagen, könnte der Euro im Intraday-Handel kurz auf 1,10 Franken hochschießen.

Danach dürfte es aber wieder bergab Richtung 1,07 gehen. Die Finanzminister aus den Euro-Südstaaten kommen ohne den ständigen Zufluss von Zentralbankgeld nicht über die Runden. Der Privatsektor ist nicht bereit, Italien, Spanien und Portugal zu so niedrigen Zinsen zu finanzieren, wie es die EZB tut.

Der Euro wird somit weiter von Zentralbankgeld aus der Notenpresse verwässert. Insofern ist es fast so sicher wie das Amen in der Kirche, dass der EUR/CHF-Kurs früher oder später die nach der Frankreich-Wahl aufgerissene Lücke schließt und auf 1,07 zurückfällt.

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