4.8.16

Schweizer Franken ist Europas letzte Alternative zum Euro

Der EUR/CHF-Kurs geht angesichts einer massiven Lockerung auf der anderen Seite des Ärmelkanals in Deckung. Mit dem Britischen Pfund geht eine Alternative zum Schweizer Franken den Bach runter. Die Briten hauen alle schlechte Nachrichten auf einmal raus, in der Hoffnung, mit der Tiefstapelei die Erwartungen künftig übertreffen zu können. Franken-Pessimisten setzen auf ein baldiges Comeback des Pfund.

Welche Alternativen zum Euro gibt es, nachdem das Britische Pfund wegen dem Brexit und dem nun beschlossenen massiven Lockerungspaket der Bank von England (BoE) erst einmal raus ist? Den Schweizer Franken und die Tschechische Krone. Jedoch ist die Krone vielen Vermögensverwaltern nicht liquide genug, weshalb dem Franken die Rolle des letzter Mohikaner in Europa zukommt.

Die Bank von England senkt ihren Leitzins auf 0,25%, kauft noch mehr Staatsanleihen und vergibt künftig Kredite direkt an Unternehmen. Mit einem so umfangreichen Lockerungspaket haben Börsianer nicht gerechnet. Das Britische Pfund geht in die Knie, zumal BoE-Chef Mark Carney eine weitere Leitzinssenkung auf 0,00% in Aussicht stellt.

Hintergrund ist die schwache Konjunktur. Wegen des Brexit senkt die Bank von England ihre Wachstumsprognosen für 2016 scharf von 2,3% auf 0,8%. Zwar geht man auch für 2017 von 2,3% auf 1,8% nach unten. Das wäre aber immer noch mehr als im Euroraum und in der Schweiz, für die die Konjunkturprognosen bei 1,5-1,7% liegen.

Ergebnis:
Die Chancen stehen nicht so schlecht, dass Großbritanniens Wirtschaft weniger stark einknickt, als jetzt befürchtet wird. Auch die Schweiz hat sich nach dem Franken-Schock Anfang 2015 sehr viel besser behauptet, als es die Experten seinerzeit vorhergesagt hatten. Bereits Ende 2016 könnten Early Adopter mit einem EU-freien-Pfund haussieren gehen. Dies würde Aufwertungsdruck vom Schweizer Franken nehmen.

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