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Euro nochmal schnell auf 1,1105 Franken: Was dahinter steckt

Der Eurokurs klettert am Freitagnachmittag auf 1,1105 Franken. Am Devisenmarkt sind aktuell größere Verschiebungen im Gange. Ursache ist ein desaströser US-Arbeitsmarktbericht, der die am Gängelband des Dollar hängenden Währungen stark beeinträchtigt. Der Anstieg des Euros über 1,11 Franken ist nicht in trockenen Tüchern, weil er sich auf Marktturbulenzen zurückführen lässt.

Zum US-Dollar klettert der Euro in wenigen Augenblicken von um zwei Cents auf 1,13. Es ist dieser steile Anstieg, der den Euro-Franken-Kurs mit nach oben zieht. Mit der Öffnung der Wall Street und tiefroten Aktienmärkte sinkt der Euro-Franken-Kurs dann wieder unter 1,11. Die Kombination aus einer schwachen US-Wirtschaft, der Brexit-Furcht und ungelösten Problemen in der Eurozone spricht für die Franken-Fluchtwährung.


Die US-Wirtschaft hat im Mai lediglich 38.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, teilte das Arbeitsministerium in Washington mit. Es handelt sich um einen katastrophalen US-Arbeitsmarktbericht. Analysten hatten mit 160.000 neuen Jobs gerechnet. Ferner wurde der Stellenaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 59.000 Stellen nach unten korrigiert.

Experten weisen zwar darauf hin, dass die jüngsten Zahlen durch Streiks verzerrt sind. Aber selbst wenn man die Streikenden mit einberechnet, lag das Jobwachstum im Mai lediglich bei etwa 70.000. Gemäß einer Aussage von Fed-Chefin Janet Yellen vor dem US-Kongress muss die US-Wirtschaft jeden Monat etwa 100.000 Jobs schaffen, um die größtenteils immigrierten neuen Arbeitskräfte aufzunehmen.

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