22.3.16

EUR/CHF-Entwicklung: Geht es Richtung 1,05 oder 1,12?

Die Konjunktur in Euroland steht auf wackligen Beinen, und so sinkt der EUR/CHF-Kurs unter 1,09. Die Stimmung der Verbraucher trübt sich ein. Auch im Außenhandel läuft es nicht mehr rund. Nicht zuletzt machen italienische Banken mit ihren faulen Krediten dem Euro das Leben schwer. Aktuell notiert der EUR/CHF-Kurs bei 1,0897.

Von der Europäischen Zentralbank (EZB) verteiltes Billiggeld macht Regierungen und Banken glücklich, nicht aber die Verbraucher. Dies zeigt ein Blick auf den von der EU-Kommission erhobenen Index zum Verbrauchervertrauen. Er sinkt im März 2016 mit -10 Punkten auf den niedrigsten Stand seit 15 Monaten.


Auch der Leistunsbilanzüberschuss der Eurozone sah schon einmal besser aus. Er fiel im Januar 2016 auf 25,4 Milliarden Euro, nachdem er im Dezember 2015 noch bei 28,6 Milliarden Euro gelegen hatte. Der Rückgang ist ein Indiz dafür, dass die von der EZB künstlich herbeigeführte Abwertung des Euros (vor allem gegenüber dem US-Dollar) aufgehört hat die Wirtschaft über die Exportschiene anzukurbeln.

Die beiden italienischen Volksbanken Banca Popolare di Milano und Banco Popolare wollen sich zusammenschließen. Dadurch entstünde die drittgrößte Bank Italiens. Die bei der EZB angesiedelte Bankenaufsicht wird voraussichtlich grünes Licht geben, obwohl die Kapitaldecke zu dünn ist. Es wird ein Hinterzimmer-Deal erwartet. Der neuen Bank dürfte seitens der Aufseher genehmigt werden, weder faulen Kredite abzubauen noch eine Kapitalerhöhung vorzunehmen.

Aus charttechnischer Sicht hat der EUR/CHF-Kurs Spielraum seine Talfahrt bis zu einer bei 1,0810 fortzusetzen. Sollte diese Unterstützung reißen, müsste noch eine Untersützung bei 1,0730 aus dem Weg geräumt werden und es wäre Platz für einen Rückfall auf 1,05-1,06. Damit der Euro Richtung Februarhoch bei 1,12 steigen kann, bedarf es Widerstände bei 1,1010 und 1,1060 zu passieren.

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