Gierige Pensionskassen pushen EUR/CHF auf 1,06

Der vierte Anstiegs-Tag in Folge beschert dem Euro einen Wechselkurs von 1,0575 Franken. Die Abwertung des Schweizer Frankens kommt nicht von ungefähr. Deutsche Staatsanleihen locken Schweizer Investoren an. Neben höheren Renditen winken Wechselkursgewinne. Wer will sich da schon von negativen Zinsen im eigenen Land schröpfen lassen?

Die Renditen von zehnjährigen deutschen Bundesanleihen klettern von 0,08 Prozent am 20. April 2015 auf aktuell 0,93 Prozent. Der Euro-Franken-Kurs legte im gleichen Zeitraum von 1,0232 auf 1,0575 zu.

Wer Bundesanleihen kauft und bis zum Laufzeitende hält, bekommt fast ein Prozent mehr Rendite als vor gut zwei Monaten. In Anbetracht der Niedrigzinspolitik der Notenbanken dürften Pensionskassen und Versicherungen, die ausschließlich Anleihen mit einer Top-Bonitätsnote kaufen dürfen, nun beherzt zugreifen.


Für Schweizer Vermögensverwalter ist die Zinsdifferenz - zehnjährige Bundesobligationen der Schweiz rentieren aktuell bei mickrigen 0,09 Prozent - aber nicht der einzige Grund einen Teil ihres Geldes künftig in Deutschland arbeiten zu lassen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erhebt einen Negativzins. Wer sein Geld in der Schweiz anlegt, bekommt keine Zinsen, sondern muss welche bezahlen.

Ein weiterer Anreiz für das Verlassen der Schweiz besteht in potentiellen Wechselkursgewinnen. Sie sind die Kirsche auf der Sahnetorte. Sollte der Euro wie von Banken prognostiziert gegenüber dem Schweizer Franken über die Jahre aufwerten, winken am Laufzeitende der gekauften Bundesanleihen Wechselkursgewinne.

Gelänge dem Euro eine Rückkehr auf 1,20 Franken, wären das noch einmal 15 Prozent. Zusammen mit der Zinsen auf die Bundesanleihen würde man eine sagenhafte Rendite von knapp 16 Prozent einfahren.

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