23.4.15

Wird der Schweizer Franken von nun an verschmäht?

Der Schweizer Franken wertet sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem US-Dollar ab. Hintergrund sind neue Maßnahmen der Schweizerische Nationalbank (SNB). Sie zielen darauf ab Investoren aus der helvetische Währung heraus zu drängen.

Am Devisenmarkt kommt es zu einem Anstieg des Euro-Wechselkurses um 1,92 Prozent auf 1,0428 Franken. Zum Wochenauftakt notierte das Währungspaar noch bei 1,0232. Der Dollar-Franken-Kurs steigt von 0,9499 auf 0,9718 (+2,31 Prozent).

"Die Nationalbank (SNB) hat ihre Überprüfung der Ausnahmeregelungen abgeschlossen und den Kreis der nicht den Negativzinsen unterstellten Girokonto-Inhaber deutlich verkleinert", teilte die SNB am Mittwoch in Zürich mit.

Von nun an müssen auch die Pensionskassen des Bundes und der SNB dem Negativzins unterworfen. Die SNB führte kurz vor Weihnachten 2014 einen negativen Einlagensatz von -0,25 Prozent ein, den sich im Zuge der plötzlichen Aufgabe des Mindestkurse auf -0,75 Prozent absenkte.

"Die SNB ist nach wie vor besorgt über das Niveau des Frankens, und sie beobachten es sehr aufmerksam", zitiert das Wall Street Journal die Währungsexpertin Camilla Sutton von der Scotiabank. "Sie versuchen vor dem Halten von Schweizer Franken abzuschrecken."

Trotz des jüngsten Anstiegs des Euro-Franken-Kurses ist für Sophia Wurm von der Commerzbank eine Entspannung der Lage nicht in Sicht. Mit Blick auf die nächsten Wochen und Monate sei mit einer Seitwärtsbewegung des Kurses im Bereich 1,00 bis 1,08 Franken zum Euro zu rechnen, sagte sie im Gespräch mit cash.ch.

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Derweil wird der Schweizer Franken wieder stärker. Der Eurokurs sinkt auf 1,0360 Franken, während der Dollarkurs auf 0,9640 Franken nachgibt.

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