2.2.15

Was hinter dem Anstieg des Euros auf 1,0587 CHF steckt

Der Eurokurs steigt auf 1,0587 Franken, nachdem Griechenlands neue Regierung Rückendeckung von US-Präsident Barack Obama erhält. Darüber hinaus profitiert der Euro von deftigen Devisenmarktinterventionen. Wer A sagt, müsse auch B sagen, meinen die Kritiker der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die ihre Finger nicht von der Notenpresse lassen kann.

"Sie können Länder, die sich mitten in einer Depression befinden, nicht immer weiter ausquetschen", sagte Obama dem US-Fernsehsender CNN. Gleichzeitig räumte der US-Präsident ein, dass Strukturreformen bitter nötig seien. Er hoffe, dass es nicht zu einem Austritt Griechenlands (Grexit) aus der Eurozone komme.

Die Sichteinlagen der schweizerischen Banken bei der SNB kletterten von
  • 365,49 Milliarden Franken per 23. Januar 2015 auf
  • 383,33 Milliarden Franken per 30. Januar 2015.
Der Anstieg ist ein Indiz dafür, dass die Schweizerische Nationalbank knapp 18 Milliarden Franken über die Notenpresse schöpfte und gegen Euros einwechselte. Ziel dürfte es gewesen sein, den Eurokurs über 1,05 Franken zu hieven. Presseberichten zufolge bindet die SNB ihren Franken wieder heimlich an den Euro.

SNB-Chef Thomas Jordan, der für seine Entscheidung zur Aufhebung der Euro-Untergrenze bei 1,20 Franken von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gelobt wurde, macht einen Rückzieher. Die SNB versuche sich, wie die EU-Kommission, durchzuwursteln. Merkels Lob sei voreilig gewesen, sagen Kritiker.

Das nun initiierte Dirty Floating basiert auf der Annahme der SNB, dass ein gerechter Euro-Wechselkurs bei 1,10 Franken ist. Hiermit könnte man falsch liegen. Immer mehr Devisenexperten sehen den Euro unter 1,00 Franken als fair bewertet.

Weiterlesen:
Warum der Euro-CHF-Absturz nicht vorbei ist

Meistgelesen