7.12.14

Prognosen 2015: Euro fristet unter 1,21 CHF Minimalistendasein

"Franken: Auch nach Scheitern der Gold-Initiative wohl nur leicht schwächer." Mit dieser These sollte die Bayerische Landesbank recht behalten. Aktuell notiert der Euro-Franken-Kurs bei 1,2022. Damit liegt er mittig zwischen dem Hoch, das er unmittelbar nach dem Gold-Referendum bei 1,2045 erreichte und dem 2-Jahrestief vom 19. November 2014 bei 1,2008.

Der Alltag hat das EUR/CHF-Devisenpaar fest im Griff. Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) kombiniert mit einem Wachstum im Euroraum, das auch im nächsten Jahr nicht über die Einprozentmarke hinaus kommt, rauben der Gemeinschaftswährung Anstiegspotential. Weil die EZB plant Staatsanleihen zu kaufen, dürften die Zinsen in der Eurozone noch tiefer fallen. 

"So ist der Zinsvorteil des Euro gegenüber Anlagen in Schweizer Franken nahezu nicht mehr existent. Der Renditenachteil wurde daher zunehmend von sicherheitsorientierten Anlegern als vernachlässigbar angesehen. Somit profitierte der Schweizer Franken erneut von seinem Status als sicherer Hafen und zog gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung um 0,5 Prozent an", heißt es in aktuellen Bericht der DZ Privatbank.

Unbestimmte Zeit EUR/CHF 1,20

Wenn die EZB-Staatsanleihen kauft, muss sie neben den Papieren krisengeschüttelter Euroländer wie Italien und Spanien auch die Schuldverschreibungen aus Deutschland und Frankreich erwerben. Deutsche- und französische Staatsanleihen sind bei sicherheitsorientierten Investoren beliebt. Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Anleihen in den letzten Jahren im Zuge der Mindestkurspolitik angehäuft.

Bei EZB-Käufen stiegen die Kurse von Staatsanleihen, was im Gegenzug zu einem weiteren Absinken der Zinsen führte. Der von den Devisenexperten der DZ Privatbank beschriebene minimale Zinsvorteil würde sich in Luft auflösen. Dadurch könnte der Eurokurs für unbestimmte Zeit in unmittelbarer Nähe zu dem Boden bei 1,20 Franken stehen bleiben.

Einer Schweizer Franken Prognose der Bayerischen Landesbank zufolge, wird der Euro bis Mai 2015 nicht über 1,21 Franken hinauskommen. Die in Luxemburg und Zürich ansässige DZ Privatbank rechnet mit einer zwölfmonatigen Seitwärtsentwicklung auf dem aktuellen Kursniveau.

Meistgelesen