Neuen Anschub erhält die am 7. Oktober 2014 bei 1,2140 Franken begonnene Talfahrt des Euros von der BIZ. "In der Tat sehen wir das Risiko, dass die derzeitige Geldpolitik aus globaler Perspektive zu Gefahren für die Finanzstabilität führt", sagte Claudio Borio, Chef der Abteilung für Volkswirtschaft und Geldpolitik, der Zeitung "Welt". "Das Zinsniveau scheint weltweit zu niedrig, um langfristig für Preis- und Finanzstabilität zu sorgen."
Die Zentralbank der Zentralbanken, wie die BIZ auch genannt wird, fühlt sich an die Finanzkrise 2008 erinnert. Ein zentrales Problem sei das stark wachsende Kreditvolumen, das zu einem deutlichen Anstieg der Immobilienpreise geführt habe. Darüber hinaus sei es ein Warnsignal, dass Unternehmen das billige Geld lieber in Übernahmen und Aktienrückkäufe steckten, als es in der Realwirtschaft zu investieren, fügte Borio an.
Aus charttechnischer Sicht übernimmt bei der Entwicklung des Wechselkurses Euro zu Franken der mittelfristige Abwärtstrend wieder das Kommando. Dieser Trend hat seinen Ursprung am 22. Mai 2013 bei einem Umrechnungskurs von EUR/CHF 1,2650. Das Tief des Trendverlaufs wurde am 4. September 2014 bei 1,2042 erreicht. Technische Analysten adjustieren ihre Schweizer Franken Prognosen für 2015, sobald die Gemeinschaftswährung dieses Tief unterbietet.
Anschließend müsste noch eine Unterstützung bei 1,2030 aus dem Weg geräumt werden, und es wäre Platz für einen Rückgang auf den Mindestkurs von 1,2000. Damit sich der Euro aus der Umklammerung des Abwärtstrends befreien kann, muss er über das Hoch vom 8. Januar 2014 bei EUR/CHF 1,2395 steigen.
