7.8.14

SNB-Devisenreserven wegen Euro-Stützungskäufen auf Rekordhoch

Der Euro sinkt gegenüber dem Schweizer Franken auf 1,2139, nachdem Italien in die nächste Rezession abgleitet. Auch die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) geben Anlass zur Sorge: Sie steigen, und steigen, und steigen. Derweil findet ein Absturz der Euro-Dollar-Kurs auf ein Neunmonatstief statt.

SNB Devisenreserven in Mrd. Franken

In den Tresoren der Nationalbank lagerte per Ende Juli 2014 ein Devisenschatz im Wert von 453,39 Milliarden Franken, wie die Notenbank heute mitteilte. Das sind knapp vier Milliarden Franken mehr als einen Monat zuvor. Euro-Stützungskäufe zur Verteidigung des Mindestkurses führten in den vergangenen drei Jahren zu einem Anstieg des Fremdwährungsbestandes um 271,29 Milliarden Franken.

Auch Italien würde wahrscheinlich gerne durch eine Währungsabwertung seine Wirtschaft flott machen. Allerdings hat man dieses Recht mit dem Beitritt zum Euro aufgegeben. Die drittgrößte Volkswirtschaft rutscht zurück in die Rezession. Nach dem 1. Quartal schrumpfte nun auch auch im 2. Quartal die Wirtschaftsleistung, teilte das Statistikamt Istat gestern mit.

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Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone kann jedoch aufgrund der jüngsten Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar ein wenig aufatmen. Die Gemeinschaftswährung sank gestern mit 1,3332 US-Dollar auf ein neues Tief. Damit belaufen sich die seit Anfang Mai 2014, als der Euro noch bis zu 1,3994 Dollar kostete, angehäuften Verluste auf 6,5 Cents (-4,73%).

Mit einem leichteren Euro sollen die Exporte des südlichen Teils der Eurozone in Drittländer angekurbelt werden. Gleichzeitig soll er helfen, die Investitionen ausländischer Anleger im Euroraum zu erhöhen. Die Bereitschaft Direktinvestitionen in Italien zu tätigen ist aufgrund verkrusteter Wirtschaftsstrukturen nicht sehr groß. Hinzu kommt eine der höchsten Steuer- und Abgabelasten in ganz Europa.

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