16.6.14

Euro-Zweckoptimismus der Franken-Prognostiker fehl am Platz?

Die meisten Währungsexperten trauen sich nicht gegen die Schweizerische Nationalbank (SNB) in den Ring zu steigen. Damit laufen sie gleichzeitig Gefahr, dass sich die von ihnen abgegebenen Schweizer Franken Prognosen mal wieder als falsch herausstellen. Der Euro ist einem Absturz auf 1,20 Franken so nahe wie seit langem nicht mehr.

Wette niemals gegen eine Notenbank, lautet die Devise der Franken-Prognostiker. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kann theoretisch mit ihrer Notenpresse unendlich viele Franken drucken, um einen Rückgang des EUR-CHF-Kurses unter 1,20 bzw. eine Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern.

(Weiterlesen: 3 Gründe weshalb Euro tiefer als 1,2170 CHF fällt)

Weil das Abwärtspotential des Euros, der aktuell 1,2170 Franken kostet, begrenzt ist, sind die Chancen für einen Anstieg theoretisch sehr viel größer. Eine Aufwärtsbewegung würde die SNB nämlich nicht blockieren. Ganz im Gegenteil: Die eidgenössischen Währungshüter sähen wahrscheinlich nichts lieber, als eine Aufwertung des Euros auf 1,25 oder gar 1,30 Franken.

Neue Schweizer Franken Prognosen der DekaBank und der DanskeBank sehen den Euro trotz den Lockerungen der EZB innerhalb von zwölf Monaten auf 1,24-1,25 Franken klettern. Vergleichbare Anstiege wurden bereits für die Jahreshälfte 2014 vorausgesagt. Am weitesten lag die Commerzbank daneben, die eine Zunahme des Euros auf 1,30 Franken in Aussicht gestellt hatte.

Franken-Prognose der Commerzbank vom 14.11.13

Weil sich unlängst eine intimer Kenner der Schweizerischen Nationalbank (SNB) aus der Deckung wagte, könnten die Devisenexperten der Banken ihren Euro-Zweckoptimismus nun doch beenden. Der ehemligen SNB-Anlagechef Thomas Stucki ist nämlich der Meinung, dass der Euro bei 1,22 Franken kleben bleiben wird.

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SNB-Anlagechef gibt Euro CHF Prognose von 1,22 ab

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