19.6.14

"...die Marke von 1,20 Franken könnte getestet werden"

Die Schweiz hält an der Deckelung ihrer Währung fest. "Der Schweizer Franken ist nach wie vor hoch bewertet", heißt es in einer aktuellen Stellungnahme der Schweizerischen Nationalbank (SNB). An den Devisenmärkten nimmt man die Botschaft achselzuckend zur Kenntnis.

Seit dem Ausbruch der Finanzkrise braucht es in regelmäßigen Abständen frisches Zentralbankgeld, um Investoren bei Laune zu halten. Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) diesem Drang nachgab, scheint es an der Zeit zu sein, der SNB auf den Zahn zu fühlen.

Sollte der Euro auf 1,20 Franken einbrechen, wäre die eidgenössische Zentralbank gezwungen ihre Notenpresse anzuwerfen und neues Geld in die Finanzmärkte einzuspeisen. Aktuell notiert der Euro mit fallender Tendenz bei 1,2170 Franken.

"Wenn die Krise wieder aufflammt, dürfte der Franken unter massiven Aufwertungsdruck geraten und die Marke von 1,20 Franken könnte getestet werden", zitiert der Finanzdienst Bloomberg den Ökonomen Martin Güth von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Derweil hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf ihrer vierteljährlichen Sitzung wie erwartet alles beim alten belassen. Banken können sich bei der SNB trotz einer immer größer werdenden Immobilienblase weiterhin zum Nulltarif Geld ausleihen.

"Auch wenn sich die Dynamik am Hypothekar- und Immobilienmarkt leicht abgeschwächt hat, lassen sich bisher keine Anzeichen für eine nachhaltige Beruhigung feststellen", stellt die SNB fest. Wegen ihrer extrem lockeren Geldpolitik muss die Nationalbank die Bildung einer Immobilienblase in Kauf nehmen.

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