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Hoher Euro bei 1,39 USD ist suboptimal für Franken-Schuldner

Die Wechselkursrate des Euros gegenüber dem US-Dollar steht kurz vor dem Erreichen neuer Rekordhochs. 1 Euro kostet aktuell bis zu 1,3932 Dollar. Zum Leidwesen vieler Fremdwährungskreditnehmer färben die Gewinne der Gemeinschaftswährung nicht auf den Euro-Franken-Kurs ab.

1 Dollar besitzt momentan einen Gegenwert von lediglich 0,8734 Franken. Ferner notiert der Euro mit fallender Tendenz bei 1,2168 Franken. Dieser Kurs errechnet sich durch die Multiplikation des Euro-Dollar-Kurses mit dem Dollar-Franken-Kurs (1,3932 x 0,8734 = 1,2168).

Obwohl das Anstiegsgeheimnis des Euro-Franken-Kurs durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) zuletzt gelüftet wurde, befindet sich die Gemeinschaftswährung auf dem Weg nach unten. Es droht der Ausbruch aus einer Keilformation in Verbindung mit einem Absacker auf die technische Unterstützung bei 1,2130.

Lage der Franken-Kreditnehmer

Viele Frankenschuldner stünden nicht mehr in der Kreide, wenn der Euro, wie im Mai 2013, auf 1,2650 Franken steigen würde.

Ein Beispiel: Ein typischer österreichischer Franken-Schuldner, der im Jahr 2002 einen Fremdwährungskredit zum Gegenwert von 100.000 Euro aufnahm, tat dies zu einem Eurokurs von 1,45 CHF. Wegen der Talfahrt der Wechselkursrate der letzten Jahre hat sich Kreditschuld inzwischen von 100.000 Euro auf 119.165 Euro erhöht.

Sollte der Euro erneut auf 1,2650 Franken steigen, sänke die Kreditschuld auf 114.624 Euro. Auf den ersten Blick wäre ein solcher Fremdwährungskreditnehmer immer noch unter Wasser.

Berücksichtigt man die Zinsersparnis ergibt sich ein anderes Bild. Der Fremdwährungskreditnehmer hat nämlich in den letzten zwölf Jahren etwa 16.000 Euro Zinsen im Vergleich zu einer entsprechenden Euro-Finanzierung gespart. Aus der Sicht des Frankenschuldner ergibt sich somit ein Plus von 1.376 Euro.

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