20.3.14

Schweiz verschiebt Lossagung vom Mindestkurs auf 2016

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lässt an ihrer Entschlossenheit den Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken zu verteidigen nicht die geringsten Zweifel aufkommen. Wenn alles nach Plan läuft, wird die Untergrenze im Jahr 2016 abgeschafft. Die Gemeinschaftswährung kehrt derweil auf den Anstiegspfad zurück.

1 Euro war zuletzt bis zu 1,2201 Franken wert, nachdem die Nationalbank auf ihrer vierteljährlichen Sitzung heute morgen die Inflationsprognose zurücknahm. Devisenexperten wissen, dass die Entwicklung der Schweizer Teuerung entscheidend für die Haltbarkeit des Mindestkurses ist. Sobald die Verbraucherpreise in der Schweiz wieder mit einer Geschwindigkeit von 1% steigen, wäre demnach Schluss mit der Wechselkursmanipulation.

"Die bedingte Inflationsprognose der Nationalbank hat sich im März noch einmal nach unten verschoben", schreibt die Nationalbank in der aktuellen Lagebeurteilung. "Im Januar und Februar blieb die Teuerung in der Schweiz nahe bei 0%. Die international rückläufige Teuerung und der leicht stärkere Franken verzögern den Anstieg der Inflation in den positiven Bereich", stellt die SNB fest.

Weiter heißt es: "Im Jahr 2016 dürfte die Inflation auf 1,0% ansteigen. Für die Schweiz sind damit auf absehbare Zeit keine Inflationsrisiken erkennbar."

Aufgrund der niedrigen Inflation kann die Schweiz vor Institutionen, wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF),  die Mindestkurspolitik wegen der Gefahr vor einem aufziehenden Deflationsgespenst rechtfertigen. Läge die Teuerung in der Schweiz bei 1%, wäre die Mindestkurspolitik eine unter den Industrieländern nicht gestattete Form der Bevorteilung der heimischen Exportwirtschaft.

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