11.2.14

Schweiz ist EZB-Sklavin, ergo der Euro bleibt bei 1,23 Franken

Am Devisenmarkt dürfte sich der Euro bis zum Jahresende 2014 bei 1,23 Franken einpendeln. Zu diesem Ergebnis kommt die größte Bank der Schweiz. Frühestens 2015 werde der Mindestkurs fallen, sagt Thomas Flury von der UBS. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist eine Sklavin der EZB.

"Unser Basisszenario (80% Wahrscheinlichkeit) bleibt, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Kursuntergrenze bis mindestens 2015 beibehalten wird, bis die EZB die Zinsen erhöht und damit das definitive Ende der Euro-Krise signalisiert", schreibt Flury in dem gestern veröffentlichten "UBS Outlook Schweiz".

Eine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) würde die Nachfrage nach dem Euro anschüren. Dies wäre ein optimaler Zeitpunkt für die SNB, um aus der Mindestkurs-Politik auszusteigen. Nach dem Schweizer Volksentscheid gegen Masseneinwanderung ist ein Frühableben der Euro-Untergernze noch in diesem Jahr unwahrscheinlicher geworden.

Es ist eine Binsenweisheit, dass die Geldpolitik der SNB vor allem darauf abzielt, dem produzierenden Gewerbe in der Schweiz ein optimales Umfeld zur Verfügung zu stellen. Weil die Unsicherheit in der Industrie mit dem Anti-Freizügikeitsvotum gestiegen ist, wird man die Unternehmer nicht mit einem plötzlichen Ende des Mindestkurses konfrontieren wollen.

Jegliche Chance eines Anstiegs des Euros gegenüber dem Schweizer Franken will die UBS jedoch nicht ausschließen. Wenn sich die Eurozone deutlich schneller erholt als erwartet, wie von OENB-Chef Ewald Nowotny zuletzt angedeutet, traut Flury dem Euro-Franken-Kurs schon in diesem Jahr einen signifikanten Anstieg zu. Die Wahrscheinlichkeit für dieses Aufwärts-Szenario betrage allerdings nur 15 Prozent.

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