27.8.13

Syrien-Bammel stärkt den Schweizer Franken

Weil sich der Westen in den Krieg in Syrien verstricken könnte, suchen Investoren sichere Häfen. Der Schweizer Franken wertet demzufolge wieder auf. Das Nachsehen hat der Euro, der von 1,2355 auf 1,2286 CHF zurückgeworfen wird. Auch an den Aktienmärkten ist die sinkende Risikobereitschaft unübersehbar. Der Dax bricht zu Handelsbeginn um 1,5 Prozent ein.

Der deutsche Nahostexperte Michaal Lüders warnte derweil den Westen vor einem Eingreifen in Syrien. Dies könnte von Russland und dem Iran als kriegerischer Akt aufgefasst werden, sagte Lüders im "heute journal". Unterdessen beantragten die USA die Nutzung von zwei Truppenstützpunkten in Griechenland.

Moralische Unzüchtigkeit

US-Außenminister John Kerry bezeichnete den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien als "moralische Unzüchtigkeit". Wegen der Unsicherheit in Syrien käme es zu einem Rückgang der Risikobereitschaft an den Finanzmärkten, zitiert Reuters den Senior-Analyst im Bereich Global Markets, Satoshi Okagawa, von der Sumitomo Mitsui Bank.

Einem Zeitungsbericht der "Washington Post" zufolge wollen die USA zusammen mit den Briten Syrien für ein bis zwei Tage angreifen. Bliebe es bei einer solchen überschaubaren Aktion, würde sich die Lage an den Finanzmärkten womöglich sehr rasch wieder normalisieren. Der Bürgerkrieg in Syrien ginge weiter.

Der Schweizer Franken tendiert dazu bei größeren geopolitischen Spannungen aufzuwerten. So legte die eidgenössische Währung nach den Anschlägen des 11. Septembers kräftig zu. Auch nach dem Artilleriebeschuss der südkoreanischen Insel Yeonpeong durch Nordkorea im November 2010 wurde der Franken verstärkt gekauft.

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