14.5.13

Verdient diese CHF Prognose Hohn und Spott?

Mit zuverlässigen Schweizer Franken Prognosen sparen Besitzer von Fremdwährungskrediten tausende von Euros. Eine besonders tollkühne Vorhersage haben die Devisenspezialisten der Commerzbank abgegeben. Sie prophezeien einen Anstieg des Euros auf knapp 1,40 Franken. Vielleicht ist das Ganze allerdings nur Schaumschlägerei einer Bank, die zu den schlechtesten der Welt gehört.

Der Euro soll nach Einschätzung der Commerzbank-Devisenspezialisten nämlich bis zur Jahreshälfte 2014 auf 1,37 Franken steigen. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,2410 Franken. Wenn sich die Vorhersage als richtig herausstellt, verkleinern sich die Einbußen eines Schuldners mit einem bei EUR/CHF 1,50 aufgenommenen Franken-Darlehen im Gegenwert von 200.000 Euro wie folgt:

Aus einem Wechselkursverlust von derzeit 41.740 Euro werden 18.000 Euro. Im Vergleich zu einer Euro-Finanzierung hat ein Besitzer eines Franken-Darlehens jedoch deutlich weniger Zinsen gezahlt. Die Ersparnis liegt für zehn Jahre bei rund 25.000 Euro. Damit hätte ein Franken-Schuldner 7.000 Euro auf der Habenseite, vorausgesetzt die 1,37er CHF Prognose der Commerzbank bewahrheitet sich.

Es kommt noch besser: Ein Franken-Darlehensnehmer würde seinen Gewinn wahrscheinlich vergrößern, weil er in Ansparprodukte wie Lebensversicherungen oder Wertpapiere investierte (Tilgungsträger).

Das Traum-Szenario hat einen schwachen Punkt, und zwar die Vorhersage der Commerzbank. Die Aktien von Deutschlands zweitgrößter Bank haben in diesem Jahr die schlechteste Entwicklung des 148 Mitglieder umfassenden Welt-Bankenindex des Finanzdienstes Bloomberg hingelegt. Die klügsten Köpfe der Branche, jene die die besten Prognosen abgeben sollten, dürften bei anderen Banken arbeiten.
Verdient diese CHF Prognose Hohn und Spott?
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Oleh