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Der Euro lässt am 1. Mai die Muskeln spielen

Die Gemeinschaftswährung wertet kräftig auf. Zum US-Dollar klettert der Euro über die Schwelle von 1,32. Beim Eurokurs CHF kommt aber nichts an. In den letzten fünf Handelstagen sank das Devisenpaar von 1,2348 auf 1,2245. Indes weist die Schweizerische Nationalbank (SNB) für das erste Quartal einen immensen Gewinn von 11,22 Milliarden Franken aus.

Devisenexperten sprechen derzeit von einer breit angelegten Schwächephase des Dollars. Sie ist Auslöser des märchenhaften Anstieges des Euros, der seit dem 24. April von 1,2954 auf 1,3201 USD (+1,96 Prozent) kletterte. Gegenüber dem Schweizer Franken brach der Greenback von USD/CHF 0,9498 auf 0,9280 (-2,29 Prozent) ein.

Weil die amerikanische Leitwährung zum Franken stärker abwertet als zum Euro, geht es für den Eurokurs CHF nach unten. Aus charttechnischer Sicht droht bei einem Reißen der Unterstützung bei 1,2230 ein Absturz auf 1,2120. Gewinnt die nächste Welle des Abwärtstrends, der sich nach dem Anstieg im Januar auf 1,2568 etabliert hat, an Dynamik, könnte es sogar bis auf 1,2030 in den Keller gehen.

Die Nationalbank fuhr im ersten Quartals 5,2 Milliarden Euro auf Wechselkursgewinne ein. "So stiegen der US-Dollar seit Jahresbeginn gegenüber dem Franken um 4% und der Euro um 0,9%", schreibt die SNB in ihrem Zwischenbericht vom 31. März. Sollte der gegenwärtige Trend zu einem stärken Franken zum Dollar und Euro anhalten, könnte es es beim nächsten Mal einen Milliardenverlust geben.

Kritiker sagen, die Nationalbank agiere wie ein Hedgefonds. Sie übernehme enorme Risiken im Auftrag der Berner Regierung, um ein massives Leistungsbilanzüberschuss der Schweiz, das politisch gewollt ist, zu verteidigen.

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