7.3.13

Schweiz verdient sich mit Wechselkursmanipulation goldene Nase

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) weist für das Geschäftsjahr 2012 einen Gewinn von 6,9 Milliarden Franken aus. Mit denen aus Fremdwährungsbeständen gespeisten Investitionen in Aktien und Anleihen erlöst man 15,1 Milliarden Franken. Bei einigen Währungen, wie dem japanischen Yen, verzockt sich die SNB. Wechselkursbedingte Verluste von 10,6 Milliarden Franken fallen an.

Am Devisenmarkt steigt der Eurokurs am Donnerstagmorgen vor der mit Spannung erwarteten Lagebeurteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf 1,2325 CHF. Das ist der höchste Stand seit zwei Wochen. Gegenüber dem US-Dollar notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,3010. Die EZB setzte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,3035 (Dienstag: 1,3034) fest.

"Dabei fiel die Aufwertung des Frankens gegenüber dem japanischen Yen (–12,9%) mit einem Wechselkursverlust von 4,7 Mrd. Franken und dem US-Dollar (–2,7%) mit einem Wechselkursverlust von 4,8 Mrd. Franken am stärksten ins Gewicht. Nach Berücksichtigung der verschiedenen weiteren Erfolgskomponenten resultierte auf den Fremdwährungspositionen insgesamt ein Gewinn von 4,5 Mrd. Franken", erklärt die Nationalbank.

Ein sehr lohnendes Geschäft ist offenbar die Manipulation von Wechselkursen sowie die Verweigerung der Schweiz marktbasierte Eurokurse zum Franken zuzulassen. Würde über der Medienmitteilung nicht der Schriftzug der Schweizerischen Nationalbank stehen, könnte es sich auch um ein Kommuniqué eines Hedgefonds an seine Anteilseigner handeln.

Dank des positiven Finanzmarktumfeldes hat die Risikostreuung der Nationalbank im vergangenen halben Jahr sehr gut funktioniert, so dass der Milliardengewinn nur konsequent ist. Ob es die Aufgabe einer 106-jährigen Notenbank ist das Geschäftsmodell eines Hedgefonds zu kopieren, spielt keine Rolle (solange die Gewinne sprudeln).

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