13.3.13

Ist für den Euro Hopfen und Malz verloren?

Der Kurs des Euros zum Schweizer Franken ist auf der Suche nach Halt. Am Mittwochnachmittag notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,2303 Franken. Das ist gut ein Rappen weniger als am Freitag. Weniger moderat fallen die Verluste beim Wechselkurs Euro Dollar aus. Dieser taucht auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2012.

Fast niemand hat vor sechs Wochen einen solchen Sinkflug kommen sehen. Am 1. Februar klettert der Eurokurs auf 1,3712 Dollar. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung nur noch 1,2921 Dollar. Grundsätzlich ist ein niedriger Wechselkurs wünschenswert für die Euroländer, weil sie an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Drittländern hinzugewinnen.

Eine empirische Untersuchung der Deutschen Bank zeigt, dass vor allem Frankreich und Italien auf einen weichen Euro bei 1,20 USD angewiesen sind. Deutschland uns Spanien sind deutlich wettbewerbsfähiger und können auch mit einem stärkeren Euro über 1,40 USD sehr gut leben können. Die französische Regierung plant bereits den Euro durch umfangreiche Staatsanleihekäufe über die Notenpresse aufzuweichen.

Stillstand ist Rückschritt, signalisiert Italiens Zinsentwicklung. Seit mehr als zwei Wochen ducken sich die alt eingesessenen Politiker weg. In der Zwischenzeit kassierte der Stiefelstaat bereits eine Abwertung seiner Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Fitch. Die Zinsen für italienische Zehnjahrespapieren notieren aktuell bei 4,72 Prozent. Ende Januar waren es 4,13 Prozent.

Ob der Eurokurs tatsächlich bei 1,23 CHF stehen bleibt, während EUR/USD immer tiefer in den Keller rauscht, ist noch nicht entschieden. Morgen findet die vierteljährliche Sitzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) statt. Vor diesem Ereignis wollen sich Spekulanten und Investoren offenbar weder auf einen Anstieg noch auf einen Absturz beim Euro CHF festnageln lassen.

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