29.1.13

Euro sinkt mit aufkeimendem Spanien-Schlamassel auf 1,2431 CHF


Die guten Nachrichten aus der Eurozone ebben ab. Die schlechtere Stimmung spiegelt sich bereits in der Euro Kursentwicklung zum Schweizer Franken wider. Das Devisenpaar notiert um 8:57 Uhr MEZ bei EUR/CHF 1,2431. Das ist gut ein Rappen weniger als am Vortag, als der Eurokurs auf ein 10-Tageshoch bei 1,2514 CHF kletterte.

Spanien schafft die Haushaltsvorgaben nicht. Die EU-Kommission wird binnen weniger als einen Jahres mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zum dritten Mal die Defizitziele lockern. Bei der zweiten Lockerung im Sommer tönten die Euro-Finanzminister, dass es das letzte Mal sein werde.

Madrid hat offenbar das offizielle Ziel, nämlich sein Haushaltsdefizit im letzten Jahr auf 6,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu verringern, deutlich verfehlt. "Wenn es ein schwerwiegendes Problem mit der Wirtschaft gibt, können wir eine Verlängerung des Anpassungplans für das Land vorschlagen", sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn.

"Grundsätzlich haben sich Politiker zuletzt nicht unbedingt durch Weitblick ausgezeichnet", antwortete Bill Gross, Chef des weltweit größten Anleihefonds PIMCO, im Gespräch mit der "Welt am Sonntag" auf die Frage, ob ihm die Euro-Krise noch große Sorgen bereite.

Der "Bondkönig" könnte damit auch den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy gemeint haben, der nicht in der Lage zu sein scheint, das Ruder herumzureißen. Jeder dritte Arbeitslose der EU kommt aus Spanien.

Die Zinsen für spanische Staatsanleihen befinden sich seit drei Wochen in einer leichten Aufwärtsbewegung. Bei Zehnjahrespapieren gab es eine Erhöhung von 4,89 auf 5,25 Prozent. Statistische Auswertungen zeigen: In Zeiten von Zinsanstiegen klammer Euroländer wertet der Eurokurs gegenüber dem Schweizer Franken in der Regel ab.

Empfohlener Beitrag

CHF/EUR-Ausblick 2025-2035