30.3.12

Konjunkturbarometer u. Rettungsschirm geben EUR/CHF die Richtung

Konjunkturbarometer u. Rettungsschirm geben EUR/CHF die Richtung

Das KOF Konjunkturbarometer steigt von -0,11 auf 0,08 Punkte. Damit befindet sich der Index in diesem Jahr erstmals im positiven Terrain. Der Anstieg deute darauf hin, dass das Schweizer Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den kommenden Monaten leicht steigen dürfte, meinen die Experten der Konjunkturforschungsstelle.

Am Devisenmarkt legt der Schweizer Franken gegenüber der Gemeinschaftswährung wieder zu. Das Devisenpaar steht aktuell bei EUR/CHF 1,2045. Am Donnerstagmittag fixierte die europäische Zentralbank (EZB) den offiziellen Referenzkurs auf 1,2051. Während der Euro Frankenkurs seine Mikrobewegungen fortsetzt, steigt der Euro zum Dollar auf und 1,2 Cents auf EUR/USD 1,3375.

Atombombe

Deutschland und Frankreich liegen im Clinch über die Aufstockung der Rettungsschirme. Während der französische Finanzminister François Baroin ein Volumen von einer Billionen Euro fordert, will Wolfgang Schäuble die Hilfstöpfe für klamme Euroländer auf höchstens 800 Milliarden Euro erhöhen.

Die Summer ergibt sich aus dem ständigen Rettungsschirm (ESM) von 500 Mrd. Euro, den Krediten des temporären Rettungsschirms (EFSF) von 190 Milliarden Euro sowie dem ersten Hilfspaket für Griechenland mit einem Umfang von 110 Mrd. Euro. Baroin spricht bei seiner Billionen-Forderung von einer Atombombe. Je größer der Schutzschirm, desto höher das Abschreckungspotential für Spekulanten.

Der Eurokurs wird ein Quartalsminus gegenüber dem Schweizer Franken in der Größenordnung von -0,9 Prozent einfahren. Das Devisenpaar startete am 2. Januar bei EUR/CHF 1,2162 in das diesjährige Handelsgeschehen. Am teuersten war der Euro am 4. Januar mit 1,2198. Das Jahrestief liegt bei 1,2030 und wurde am 1. Februar erreicht.

29.3.12

Anhaltende Frankenstärke sorgt für Ernüchterung bei der SNB

Am Devisenmarkt beendet der Eurokurs eine kurze Stärkephase bei 1,2065 CHF. Die Gemeinschaftswährung rutscht gegenüber dem Schweizer Franken auf ihre Lieblings-Marke bei EUR/CHF 1,2050 zurück. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) zeigte sich bereits enttäuscht über die andauernde Frankenstärke. Was soll bloß passieren, wenn das gute Aktienmarktumfeld zur Neige geht?

Das Direktoriumsmitglied der SNB, Jean-Pierre Danthine, äußerte sich auf dem Geldmarkt-Apéro ein wenig enttäuscht über die anhaltende Frankenstärke. Danthine war in die Kritik geraten, nachdem eine heikle Devisentransaktion bekannt wurde. Allerdings konnte er sich im Dreier-Direktorium der Nationalbank halten und musste nicht wie Philipp Hildebrand zurücktreten.

Bisher kann die Nationalbank den Mindestkurs bei EUR/CHF 1,2000 recht mühelos durchsetzen. Die Finanzmärkte erachten die Untergrenze offenbar als fundamental angemessen. So musste die SNB in den letzten Monaten keine neuen ausländischen Devisenreserven anhäufen, um die Wechselkursuntergrenze zu verteidigen.

SNB Devisenreserven (in Milliarden Sfr)

Vielmehr konnte Interims-Präsident Thomas Jordan, der als heißester Anwärter auf den dauerhaften SNB-Chefposten gilt, nachdem die Überprüfung seiner privaten Finanzgeschäfte keinerlei auffälligen Transaktion zu Tage brachte, Devisenpositionen verkaufen. Ob man die Notenbankbilanz weiter ausdünnen kann, wird sich in der nächsten Woche zeigen.

Am 5. April 2012 wird die SNB die Höhe ihrer aktuelle Devisenreserven bekannt geben. Zuletzt betrug der Gegenwert ausländischer Währungen in den Tresoren der SNB 225 Milliarden Franken. Die verbesserte Risikobereitschaft und die Beruhigung der Finanzmarkturbulenzen könnte die Nationalbank genutzt haben, um ihre Reserven auf 220 Milliarden Franken herunter zu schrauben.

28.3.12

Schuldenkrise ist beinahe gemeistert, sagt Italiens Premier Monti

Schuldenkrise ist beinahe gemeistert, sagt Italiens Premier Monti

„Die Eurozone ist durch eine schwere Krise gegangen. Ich glaube, dass die Schuldenkrise kurz vor ihrem Ende steht“, sagt Italiens Premier Mario Monti bei einer Rede in Tokio. Unterdessen gelingt es dem Eurokurs ein wenig Boden gutzumachen und so steigt sein Gegenwert zum Schweizer Franken auf 1,2062. Gegenüber dem Dollar klettert die Gemeinschaftswährung auf EUR/USD 1,3373.

Er hoffe, dass die Ansteckungseffekte innerhalb der Eurozone demnächst der Vergangenheit angehörten, weil die Euroländer nun mehr Haushaltsdisziplin walten ließen und die Rettungsschirme gestärkt werden würden. In Bezug auf Spanien erklärte Monti, dass es keine Ansteckungswellen aussende und sich auf einem gesunden Fiskalkurs befinde.

„Für Griechenland sind die Probleme vollständig vorbei. Ich glaube nicht, dass es Anzeichen dafür gibt, dass das Eurosystem zusammenbrechen oder schwerwiegend unter der Lage in Griechenland leiden werde“. Dies sagte Romano Prodi im März 2010 bei einem Interview in Shanghai (Quelle: Bloomberg).

Prodi war italienischer Premierminister zwischen 2006-2008 und Präsident der EU-Kommission. Als Prodi ein Ende der Schuldenkrise herbei reden wollte, lehnte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Hilfspaket für Griechenland strikt ab. Sie wurde anschließend durch den damaligen Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, umgestimmt.

Risikoaufschläge

Ein nüchterner Blick auf die Risikoaufschläge für Staatsanleihen bestätigt den Eindruck Montis nicht. Vielmehr sieht es danach aus, dass sich der renommierte Mailänder Wirtschaftsprofessor, wie sein Vorgänger, irren könnte. Zehnjährige Staatsanleihen Italiens rentieren aktuell bei 5,10 Prozent. Der Zinsabstand (Spread) zu deutschen Bundesanleihen, die bei 1,88 Prozent liegen, beträgt 3,22 Prozent.

Anfang Juni 2010, auf dem ersten Höhepunkt der Schuldenkrise, als der Eurokurs auf 1,1877 Dollar in den Keller rauschte, hatte der Spread zwischen italienischen- und deutschen Staatsanleihen bei 1,65 Prozent gelegen. Im Herbst 2011, als man Berlusconi aus dem Amt drängte, war der Zinsabstand bei 4,94 Prozent.

27.3.12

Eurokurs enttäuscht auf ganzer Linie mit 1,2055 CHF / 1,3337 USD

Am Devisenmarkt unternimmt der Eurokurs einen Anstiegsversuch Richtung 1,21 CHF und scheitert. Bei 1,2069 geht der Gemeinschaftswährung gegenüber dem Schweizer Franken die Luft aus. Es folgt eine Talfahrt und so notiert das Devisenpaar aktuell bei EUR/CHF 1,2055. Die Stimmung der eidgenössischen- und der deutschen Verbraucher lässt ein wenig nach.

Der UBS-Konsumindikator fällt von 0,93 auf 0,87 Punkte. Optimistische Analysten hatten wegen den verbesserten Konjunkturperspektiven mit einem Wert von 1,00 Punkten gerechnet. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) prognostiziert das Wirtschaftswachstum 2012 auf „gegen 1 Prozent“. Für den Euroraum rechnen Volkswirte mit einer Schrumpfung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zwischen -0,1 und -0,3 Prozent.

Vom Autokauf lassen sich die Schweizerinnen und Schweizer nicht abhalten, erläutert die UBS. Allerdings berichten die Detailhändler über eine Verschlechterung der Geschäftslage. Die Sub-Indikatoren Hotelübernachtungen und Kreditkartenumsätze zeigen ebenfalls nach unten. Unter dem Strich dürfte der Privatkonsum in diesem Jahr jedoch mit einer Erhöhung von 1,2 Prozent einen überdurchschnittlichen Beitrag zum Schweizer Wirtschaftswachstum leisten, meint die UBS.

In Deutschland sieht es ähnlich aus. So konnte das Ifo Geschäftsklima seinen fünften Anstieg in Folge nur durch die stark gestiegene Stimmung im Einzelhandel schaffen. Das GfK Konsumklima fällt zwar leicht von 6,0 auf 5,9 Zähler. Allerdings spricht die Gesellschaft für Konsumforschung von einer stabilen Entwicklung der Verbraucherstimmung. Die Anschaffungsneigung könne ihr sehr gutes Niveau nahezu halten.


Unterdessen macht sich der Euro Dollarkurs wieder auf den Weg nach unten. Nach einem pompösen Anstieg von EUR/USD 1,3191 auf 1,3384 (+1,46 Prozent) klingt der Bernanke-Effekt ab. Wenn es zu einem Ende der Börsen-Hausse und sinkender Risikobereitschaft komme, dürfte der Euro noch stärker fallen, sagen Devisenhändler. Aktuell notiert das Devisenpaar bei EUR/USD 1,3337.

26.3.12

Eurokurs stabilisiert sich bei 1,2054 Schweizer Franken

Eurokurs stabilisiert sich bei 1,2054 Schweizer Franken

Der Euro versucht eine siebentägige Talfahrt gegenüber dem Schweizer Franken zu beenden. So stabilisiert sich die Gemeinschaftswährung über 1,2050 CHF. Derweil macht das Devisenpaar EUR/USD einen Riesensatz nach oben und überspringt die Marke von 1,33. Der Chef der US-Notenbank Fed, Ben Bernanke, spricht sich für weit geöffnete Geldschleusen aus und will von einer Normalisierung des US-Arbeitsmarktes nichts wissen.

In den letzten zwei Wochen fiel der Eurokurs ohne Unterbrechung von 1,2145 auf 1,2045 CHF. Heute kommt es schließlich zu einem vorzeitigen Ende der Talfahrt. Die Europäische Zentralbank (EZB) fixierte den offiziellen Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,2054 Schweizer Franken. Damit besitzt die eidgenössische Währung einen Gegenwert von knapp 0,83 Euro.

Fokus Fed

„Der amerikanischen Arbeitsmarkt ist weit vom Normalzustand entfernt“, sagte Bernanke im Rahmen einer Rede über die Beschäftigungssituation in den USA. Der in den letzten Monaten stattgefunden Rückgang der Arbeitslosenrate auf 8,3 Prozent kann als Gegenbewegung zu den hohen Entlassungen Ende 2008 und während 2009 eingestuft werden.

Insofern die Gegenbewegung abgeschlossen ist und damit ein weiterer Beschäftigungsaufbau stattfinden könne, sei ein schnellerer Anstieg der Produktion und der Nachfrage von Verbrauchern und Unternehmen erforderlich. Dieser Prozess könne begleitet werden durch eine expansive Geldpolitik, so Bernanke.

Die Aussagen des Fed-Vorsitzenden haben eine heftige Reaktion an den Devisenmärkten hervorgerufen. So klettert der Euro Dollarkurs in wenigen Stunden um knapp 1,5 Cents von EUR/USD 1,3191 auf 1,3328 (+1,04 Prozent). Bernanke dämpfte die Erwartungen auf eine baldige Leitzinserhöhung. Zuletzt wurde spekuliert, dass die Fed bereits Ende 2012 beginnen könnte den Leitzinssatz, der seit Dezember 2008 bei 0-0,25 Prozent liegt, langsam anzuheben.

25.3.12

IWF-Chefin Lagarde will, dass Schäuble die Geldbörse aufmacht

IWF-Chefin Lagarde will, dass Schäuble die Geldbörse aufmacht

Am Devisenmarkt fällt der Euro gegenüber dem Schweizer Franken auf 1,2046. Die europäische Gemeinschaftswährung steht so tief wie zuletzt am 7. März 2012. Der Internationale Währungsfonds (IWF) nimmt sich Deutschland zur Brust. Gleichzeitig will sich Italiens Premier Mario Monti von den nicht ausreichenden Haushaltskonsolidierungen der Spanier nicht anstecken lassen.

„Wegen der zunehmenden Alterung der deutschen Bevölkerung drohe das Wachstumspotential der Bundesrepublik unter ein Prozent zu sinken, berichtet der „Spiegel“ unter Verweis auf den anstehenden IWF-Länderbericht. Berlin „solle mehr ausgeben“ für Investitionen in die Infrastruktur, um die Wirtschaft anzuschieben, fordert die ehemalige französische Finanzministerin und derzeitige Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde.

Monti-Rüge

Dass die Schuldenkrise trotz des verbesserten Finanzmarktumfeldes nicht abgehakt werden kann und die Nervosität weiter groß ist, zeigen Kommentare von Italiens Premierminister Mario Monti. Dieser rügt die schleppende spanische Haushaltskonsolidierung. Spanien habe den öffentlichen Finanzen nicht die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt wie den Reformen auf dem Arbeitsmarkt, sagte Monti.

Obwohl Italien große Fortschritte bei der Konsolidierung der Staatsfinanzen und der Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit bescheinigt werden, weiten sich die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen wieder aus. Die Zehnjährigen kletterten in der letzten Woche von 4,84 auf 5,04 Prozent. Monti will sich von Spanien nicht noch mehr anstecken lassen.

Der Verkaufsdruck beim Eurokurs CHF könnte sich erhöhen, wenn die von vielen Börsianern erwartete Korrektur an den Aktienmärkten einsetzen sollte. Im Zuge der sinkenden Risikobereitschaft müsste die Schweizerische Nationalbank (SNB) sodann ihre Devisenmarktinterventionen intensivieren, um den Mindestkurs bei EUR/CHF 1,2000 durchzusetzen.

23.3.12

Risikoaufschläge drücken Eurokurs aktuell auf 1,2053 CHF

Die Risikoaufschläge für spanische- und italienischen Staatsanleihen ziehen wieder an. Gleichzeitig setzt der Euro gegenüber dem Schweizer Franken seine Talfahrt fort. Zwar fallen die Verluste nicht mehr so happig aus wie in der Vorwoche. Jedoch zeigt die Tendenz nach unten und so fällt der Eurokurs auf 1,2053 CHF. Am 14. März 2012 stand das Devisenpaar noch bei EUR/CHF 1,2145.


„Spanien ist das Schlüsselland, das mir am meisten Sorge bereitet“, sagte Willem Buiter in seiner Funktion als Chefvolkswirt der Citigroup auf Bloomberg Radio. „Die viertgrößte Volkswirtschaft des Euroraums hat sich auf die falsche Seite des Spektrums bewegt. Das Risiko eines Schuldenschnitts ist größer denn je zuvor“, warnte Buiter, der vor seiner Tätigkeit bei der Citigroup im Offenmarktausschuss der Bank von England gesessen hatte.

Umlaufrenditen für zehnjährige Staatsanleihen des Königreichs Spaniens stiegen in den letzten drei Wochen von 4,87 auf 5,53 Prozent. In Italien gab es einen Anstieg von 4,95 auf 5,15 Prozent. Die Sparanstrengungen von Regierungen tendierten dazu nachzulassen, wenn die Volksvertreter keine extreme Schwierigkeiten vorfinden würden, ihre Defizite zu finanzieren, erläuterte Buiter.

An den Finanzmärkten hat der seit November im Amt befindlich Ministerpräsident Spaniens, Mariano Rajoy, einen großen Teil seiner Glaubwürdigkeit verspielt. Während des Wahlkampfes betonte Rajoy stets die Defizitvorgaben „auf jeden Fall“ einzuhalten. In der Zwischenzeit musste er Brüssel darum bitten, das ursprüngliche Neuverschuldungs-Ziel für den Haushalt 2012 von 4,4 auf 5,3 Prozent der Wirtschaftsleistung nach oben zu setzen.

Beobachtet man die Reden und Fernsehauftritte Rajoys, so kann man den Eindruck gewinnen, dass er bereits nach vier Monaten Amtsmüde ist. Im spanischen Parlament kolportiert er mit seinem Rücktritt, welcher nach seinen Mutmaßungen das Land in noch viel größere Schwierigkeiten bringen würde. Wegen dem falschen Defizit-Versprechen bestehen große Zweifel, ob Rajoy überhaupt die notwendigen Reformen durchsetzen kann, die zu mehr Wettbewerb und Beschäftigung führen.

22.3.12

Frankenstärke und Euro-Schuldenkrise wie Phoenix aus der Asche

Frankenstärke und Euro-Schuldenkrise wie Phoenix aus der Asche

Es droht ein neues Aufflammen der Schuldenkrise. Desaströse Konjunkturdaten aus der Eurozone machen den Schweizer Franken wieder stärker. Der Eurokurs CHF kehrt nach seinem letztwöchigen Ausflug auf 1,2145 zu der Marke von 1,2050 zurück. Gleichzeitig weiten sich die Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen aus und der Dax kracht unter 7.000 Punkte.

„Die deutsche Wirtschaft verliert im März weiter an Dynamik“, meldet der globale Anbieter von Wirtschaftsinformationen, Markit, im Rahmen der Veröffentlichung seiner Einkaufsmanagerindizes (PMI). „Auftragsverluste und ein beschleunigter Kostenanstieg sorgen für einen verlangsamten Jobaufbau.“ Wenn die bisherige Wirtschaftslokomotive Deutschland ausfiel, sehe es ganz düster aus für den Euroraum, sagen Marktbeobachter.

Die lodernde Schuldenkrise könnte neuen Zündstoff bekommen, wenn die Bilder des für den 29. März 2012 geplanten spanischen Generalstreiks um die Welt gehen. Die Gewerkschaften und ihre Anhänger wollen gegen Arbeitsmarktreformen und Kürzungen von Sozialleistungen protestieren. In Spanien liegt die Arbeitslosenrate mit 22,6 Prozent über der von Griechenland.

Abkopplung

Unterdessen kann die Schweiz durch ein robustes Außenhandelsergebnis überzeugen. Die Handelsbilanz schloss im Februar mit einem Exportüberschuss von 2,7 Milliarden Franken, berichtet das Bundesamt für Statistik (BFS). Die Erwartungen der Analysten, welche bei 1,97 Milliarden Franken gelegen hatten, wurden deutlich übertroffen.

Die Schweiz wird für dieses Jahr voraussichtlich ein Wirtschaftswachstum „von gegen 1 Prozent“ schaffen, meint die Nationalbank. Neben der robusten Exportentwicklung, lassen sich die Konsumenten durch die Schuldenkrise nicht die Laune verderben. Schweizerinnen und Schweizer importierten acht Prozent mehr Personenwagen und 31 Prozent mehr Juwelierwaren, meldet das BFS.

Grundsätzlich schmälern steigende Importe den Exportüberschuss, wodurch sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt. Allerdings wird dieser Effekt durch den inländischen Konsum wettgemacht, dessen Anteil am Bruttoinlandsprodukt stetig steigt und so für ein ausgewogeneres gesamtwirtschaftliches Wachstum sorgt.

21.3.12

Eine Woche nur Minus: Euro CHF Kurs bei 1,2055 eingepfercht

Eine Woche nur Minus: Euro CHF Kurs bei 1,2055 eingepfercht

Am Devisenmarkt bekommt der Euro gegenüber dem Schweizer Franken kein Bein auf den Boden. Die europäische Gemeinschaftswährung befindet sich seit einer Woche auf einer ununterbrochenen Talfahrt. Die Marke bei EUR/CHF 1,22, die vor acht Tagen noch in greifbarer Nähe war, erscheint unerreichbar. Stattdessen geht es wieder Richtung Mindestkurs.

Das Währungspaar fällt zwischen dem 14. März und dem 21. März von EUR/CHF 1,2145 auf 1,2055 (-0,74 Prozent). Unterdessen beendet der Euro Dollar Wechselkurs einen Anstieg bei 1,3284. Mit der Devisennotierung geht es auf EUR/USD 1,3212 nach unten, nachdem der Fed-Chef von Minneapolis eine Straffung der Geldpolitik noch in diesem Jahr in Aussicht stellte.

„Für eine weitere Lockerung sehe ich keinen Anlass“, sagte Narayana Kocherlakota in seiner Funktion als Präsident der Fed von Minneapolis. Wenn das US-Wirtschaftswachstum wie prognostiziert verlaufe, gehe er (Kocherlakota) davon aus, dass die weit geöffneten Geldschleusen 2012 oder 2013 allmählich geschlossen werden würden.

Zinsentwicklung

Volkswirte rechnen mit einer diesjährigen Erhöhung des amerikanischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) zwischen zwei und 2,5 Prozent. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält noch an seiner Prognose von 1,8 Prozent fest. Diese könnte jedoch im April nach oben korrigiert werden, deutete IWF-Chefin Christine Lagarde bereits an.

Bessere Konjunkturperspektiven, und nicht die Angst vor einem Zahlungsausfall wie in vielen Euroländern, gelten auch als Antriebsfeder für die steigenden Umlaufrenditen von US-Staatsanleihen. Die Zinskupons für die Zehnjährigen erhöhten sich in den letzten zwei Wochen von 1,94 auf 2,38 Prozent.

Eine ähnliche Zinsentwicklung ist bei Schweizer Staatsanleihen zu beobachten, nachdem die Nationalbank in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom 15. März 2012 schrieb, dass sie „ein moderates Wirtschaftswachstum von gegen 1% erwartet“. Eidgenössischen Bundesobligationen mit einer Laufzeit von zehn Jahren steigen in den letzten neun Tagen von 0,71 auf 0,97 Prozent.

20.3.12

Durch Mindestkurs kann Industrieproduktion um +7,9% zulegen

Die Schweizer Industrieproduktion erhöhte sich im vierten Quartal 2011 um +7,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Mit einem so kräftigen Anstieg hatte kaum ein Analyst gerechnet. Die Finanzmarktexperten gingen von einem leichten Zuwachs in der Größenordnung von +0,4 Prozent aus. Die robusten Zahlen können auf die Einführung des Mindestkurses zurückgeführt werden, durch den sich die Planungssicherheit vieler Unternehmen verbesserte.

Gegenüber dem Schweizer Franken steht der Eurokurs aktuell bei EUR/CHF 1,2057. Die Kursbewegungen sind winzig. Sein Tagestief erreichte das Devisenpaar bei EUR/CHF 1,2055, das Tageshoch befindet sich bei 1,2069. Im Vergleich zum August 2011, als der Eurokurs ein Rekordtief bei 1,0075 CHF markierte, hat die europäische Gemeinschaftswährung um +19,7 Prozent aufgewertet.


Befürworter der Mindestkurs-Politik machen die Schweizerische Nationalbank für die robuste Industrieproduktion im vierten Quartal 2012 verantwortlich. Durch die am 6. September 2011 festgelegte Wechselkursuntergrenze bei EUR/CHF 1,20 habe man die große Verunsicherung, die im August 2011 von der Euro-Franken-Parität bei Unternehmen und Verbrauchern vorherrschte, beseitigt.

Im dritten Quartal 2011 sank die Industrieproduktion der Eidgenossenschaft um -2,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Detailhandelsumsätze lagen im August 2011 um -1,4 Prozent niedriger als August 2010. Die Nationalbank spricht in ihrer aktuellen Lagebeurteilung, dass die Untergrenze bei EUR/CHF 1,20 die Wechselkursvolatilität verringerte und den Unternehmen Planungssicherheit gegeben habe.

Allerdings befinde sich die Schweizer Industrie weiterhin in einer schwierigen Situation, schreiben die Experten des Bundesamtes für Statistik. Im Vergleich zum vierten Quartal 2010 sank nämlich die Produktion um -1,4 Prozent. Die Auftragseingänge fielen um -2,0 Prozent.

19.3.12

Die Euro Franken Lethargie unter EUR/CHF 1,21 geht weiter


Mit einem leichten Plus beginnt der Wechselkurs Euro Franken die neue Woche. So klettert das Devisenpaar während des europäisch geprägten Handelsgeschehens von EUR/CHF 1,2059 auf 1,2066. Nach großer Nachhaltigkeit sieht das ganze nicht aus. Händler berichten von einem ruhigen Montag und warten auf wichtige Konjunkturdaten aus der Industrie und vom Außenhandel.

Die Schweizer Industrieproduktion hat sich im vierten Quartal 2011 um 0,4 Prozent erhöht, prognostizieren Analysten. Die Zahlen zum industriellen Output werden morgen durch das Bundesamt für Statistik bekannt gegeben. Unterdessen korrigierten die Statistiker die Industrieproduktion im dritten Quartal 2011 von -1,4 auf -1,5 Prozent nach unten.

Am Donnerstag steht datenseitige für den Euro Franken Kurs die Außenhandelsbilanz im Mittelpunkt. Trotz der Frankenstärke erwarten Volkswirte für den Berichtsmonat Februar einen Anstieg des Exportüberschuss auf 1,97 Milliarden Franken. Im Januar lag die Differenz zwischen Güterexporten und Güterimporten bei 1,55 Milliarden Franken.

Kurz vor dem Ende der Handelswoche am Freitag veröffentlicht die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihr Quartalsheft. Neben Kommentaren zum Mindestkurs werden viele Finanzmarktexperten den Bericht auf Warnungen vor einer Immobilienblase abklopfen. In ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom 15. März 2012 spricht die SNB erstmals von Ungleichgewichten auf dem Immobilienmarkt.

Devisenexperten sind der Meinung, dass die SNB die Verzerrungen auf dem Hypothekarmarkt durch den Mindestkurs mitverursacht habe. Ein Franken auf Parität zum Euro, würde zwar die Exporte drosseln. Jedoch hätte die Nationalbank ihre Geldmenge nicht so stark ausweiten müssen durch die Erhöhung der Sichteinlagen von 30 auf 200 Mrd. Sfr sowie den Anstieg ausländischer Devisenreserven auf 227 Mrd. Sfr.

18.3.12

Schweizer Immobilienpreisentwicklung wird immer bedrohlicher

Schweizer Immobilienpreisentwicklung wird immer bedrohlicher

„Es gibt vermehrt Anzeichen von Ungleichgewichten am Schweizer Hypothekar- und Immobilienmarkt für Wohnliegenschaft“, schreibt die Schweizerische Nationalbank (SNB) in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom 15. März 2012. Die explizite Warnung vor einer Überhitzung der Häuserpreise zeigt, dass die Währungshüter nicht nur an der Wechselkursfront kämpfen.

Die Anzahl der neu erstellten Wohnungen erhöhte sich im vierten Quartal 2011 um 5 Prozent, meldet das Bundesamt für Statistik. Bei den Baugenehmigungen gab es ein Plus von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Bauboom und die steigenden Mieten waren auch ein Hauptgrund, warum die Teuerung im Februar auf 0,3 Prozent kletterte.

Auffällig ist, dass die Nationalbank in ihrer vorletzten Lagebeurteilung vom Dezember 2011 die drohende Überhitzung am Immobilienmarkt nicht einmal ansatzweise erwähnte. Die SNB dürfe sich nicht wundern über die Ungleichgewichte, weil sie die Wirtschaft mit einem künstlich unterbewerteten Franken füttert, meint der Devisenexperte Stephen Gallo von Schneider Foreign Exchange.

Gallo spielt auf die Wechselkursmanipulation an, welche die Nationalbank durch den Mindestkurs vornimmt. Wenn nur Angebot und Nachfrage den Devisenkurs bestimmen würde, dann stünde der Eurokurs nach diese Theorie derzeit bei 1,02 CHF. Dass der gleichgewichtige Wechselkurs basierend auf der Kaufkraftparität zwischen 1,35 und 1,40 CHF liegt, spielt für den Währungsprofi in diesem Zusammenhang keine Rolle.

Unterdessen legt der Schweizer Franken gegenüber dem Euro und Dollar wieder zu. In den letzten drei Handelstagen fiel der Eurokurs von 1,2145 auf 1,2058 CHF (-0,72 Prozent). Der Dollarkurs sank von 0,9330 auf 0,9150 CHF (-1,93 Prozent). Gold kommt vorerst nicht auf die Beine und steht bei 1.660 Dollar. Vor drei Wochen kostete die Feinunze noch 1.792 Dollar.

16.3.12

Eurokurs buddelt sich wieder ein und sinkt auf 1,2064 CHF


Der Euro kann seine Gewinne nicht halten und muss zusehen wie der Schweizer Franken Richtung Mindestkurs marschiert. Das Devisenpaar fällt in den letzten Stunden von EUR/CHF 1,2145 auf 1,2064. Derweil spricht das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) von Anzeichen für eine konjunkturelle Stabilisierung in der Schweiz.

Für den Eurokurs geht es aktuell wieder bergab. So wird der Ausflug der europäischen Gemeinschaftswährung über die Marke von 1,21 Schweizer Franken zu einem Kurztrip. Spiegelverkehrt sieht es beim Wechselkurs Euro Dollar aus. Dieser beendet eine Talfahrt bei EUR/USD 1,3005 und steigt anschließend auf 1,3185. Der Dollarkurs CHF fällt von 0,9333 auf 0,9150.

„Seit Jahresanfang hat sich die Euro-Schuldenkrise leicht entspannt. Die Konjunkturumfragen der Schweiz zeigen erste Stabilisierungstendenzen“, meldet das SECO im Rahmen seiner vierteljährlichen Konjunkturprognose. „Die Expertengruppe rechnet mit einem Wirtschaftswachstum 2012 von 0,8 Prozent und für das Jahr 2013 von einem BIP-Anstieg um 1,8 Prozent.“

Damit sind die Vertreter der Finanzpolitik ein wenig pessimistischer als die Geldpolitiker der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die Währungshüter erwarten für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent. Außerordentlich pessimistisch ist das SECO für die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. So prognostizieren die Wirtschaftsweisen eine Erhöhung der Arbeitslosenrate bis 2013 um 0,3 auf 3,7 Prozent.

Schwache Konjunkturdaten aus Italien geben Devisenhändler einen zusätzlichen Grund den Euro zu verkaufen. Das Handelsbilanzdefizit der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone fällt mit einem Minus von 4,35 Milliarden Euro deutlich schlechter aus als erwartet. Analysten hatten für den Berichtsmonat Januar 2011 mit einem Überschuss von 1,6 Milliarden Euro gerechnet.

15.3.12

Nationalbank lehnt sich zurück nach Euro Anstieg auf 1,2145 CHF

Nationalbank lehnt sich zurück nach Euro Anstieg auf 1,2145 CHF

Am Devisenmarkt schafft der Euro CHF Kurs den Ausbruch aus einer wochenlangen Seitwärtsbewegung. EUR/CHF klettert Richtung 1,2150 und markiert ein Zwei-Monats-Hoch. Derweil veröffentlicht die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre geldpolitische Lagebeurteilung. Die Einschätzungen der Währungshüter zum Wechselkurs fallen äußerst unspektakulär aus, beim Wirtschaftswachsrum gibt es jedoch eine kleine Überraschung.

Der Eurokurs steigt in den zurückliegenden zwei Handelstagen von 1,2050 auf 1,2145 CHF (+0,79 Prozent). Währungshändler sprechen von einer substantiellen Kursentwicklung, nachdem das Devisenpaar wochenlang zwischen 1,2040 und 1,2070 richtungslos umher pendelte. Wichtig erscheint auch, dass die Gemeinschaftswährung die Klettertour aus eigener Kraft meisterte und keine Unterstützung der Schweizerischen Nationalbank benötigte.

Notenbankchef Thomas Jordan hält an der passiven Verteidigungsstrategie des Mindestkurses fest. Zwar macht die Nationalbank in ihrer aktuellen Lagebeurteilung klar den Mindestkurs bei 1,20 Franken pro Euro weiterhin mit aller Konsequenz durchsetzen zu wollen. Allerdings ist nicht mehr die Rede von etwaigen weiteren Maßnahmen. Eine Anhebung der Wechselkursuntergrenze auf EUR/CHF 1,25 oder gar 1,30 wird auch immer unwahrscheinlicher, wegen des verbesserten Wirtschaftswachstums.

„Für das Jahr 2012 erwartet die Nationalbank nun ein moderates Wirtschaftswachstum von gegen 1 Prozent“, schreiben die Geldpolitiker im Rahmen ihrer vierteljährlichen Lagebeurteilung. Bisher lag die Prognose bei 0,5 Prozent. Die hohe Bewertung des Frankens stelle die Wirtschaft weiterhin vor große Herausforderungen. Gleichzeitig zeige der Mindestkurs jedoch Wirkung, weil er die Wechselkursvolatilität verringere und den Unternehmen Planungssicherheit gegeben habe, erläutert die SNB.

Devisenexperten können aus Sicht der Nationalbank keine Anreize ausmachen, die für eine Erhöhung der Wechselkursuntergrenze sprechen. Warum sollte die SNB den Mindestkurs auf EUR/CHF 1,25 anheben und damit gleichzeitig auch ihre Devisenreserven und langfristige Inflationsrisiken erhöhen, wenn die Schweizer Wirtschaft womöglich dieses Jahr stärker wächst als die der Bundesrepublik Deutschland? Forschungsinstitute prognostizieren das Wirtschaftswachstum Deutschland 2012 auf 0,6 Prozent.

14.3.12

Aktueller Euro Schweizer Franken Kurs schiesst hoch auf 1,2115


Die europäische Gemeinschaftswährung klettert gegenüber dem Schweizer Franken auf den höchsten Stand seit dem 8. Februar 2012. Plötzlich geht es nach oben und der Euro durchbricht spielerisch die Marke von 1,21 CHF. Devisenexperten werden auf dem falschen Fuß erwischt. Mit einem solch steilen Anstieg hatten die wenigsten gerechnet.

Ein verbessertes Risikoumfeld kommt dem Eurokurs aktuell zugute. Während der deutsche Aktienindex Dax und das Schweizer Börsenbarometer SMI neue Jahreshochs erklimmen, macht sich die Gemeinschaftswährung auf den Weg nach oben. Das Devisenpaar klettert in wenigen Stunden von EUR/CHF 1,2060 auf 1,2115.

Zuvor verharrte die Wechselkursentwicklung wochenlang in einer extrem engen Handelspanne zwischen 1,2040 und 1,2060. Allerdings geben Charttechniker trotz des steilen Anstiegs keine Entwarnung. Damit es nicht abermalig zu einem Rückfall in Mikrobewegungen komme, müsse der Eurokurs schon das Januar-Hoch bei 1,2135 CHF knacken, sagen Technische Analysten.

Unterdessen knackt der Dax die Marke von 7.000 Punkten und markiert ein Acht-Monats-Hoch bei 7.099 Zählern. Der SMI lässt sich ebenfalls nicht lumpen und steht mit 6.318 Punkten so hoch wie zuletzt am 3. Juni 2011. Gold bekommt eins auf den Deckel. Die Der Goldpreis fällt auf 1.645 Dollar, 1.260 Euro bzw. 1.528 Schweizer Franken.

Konjunkturdaten zeigen nach oben. Der ZEW Finanzmarkttest für die Schweiz verbessert sich von -21,1 auf 0,0 Punkte. Der Indikator spiegelt die Einschätzung über die konjunkturelle Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten wider. Darüber hinaus lag die Industrieproduktion der Eurozone im Januar 2012 um 0,2 Prozent höher als im Dezember 2011. Gegenüber dem Vorjahresmonat klettert der industrielle Output um 1,2 Prozent.

13.3.12

Teuerung Schweiz 2012: Produzenten- und Importpreise ziehen an

Teuerung Schweiz 2012: Produzenten- und Importpreise ziehen an

Die Teuerung in der Schweiz ist auf dem Vormarsch. Neben den Konsumentenpreisen werden nun erste Inflationsrisiken auf der Erzeugerebene sichtbar. So befinden sich die Produzenten- und Importpreise seit drei Monaten auf einem Anstiegspfad. Derweil kommt der Euro CHF Kurs nicht vom Fleck und klebt weiterhin zwischen 1,2050 und 1,2060.

Im Februar 2012 erhöhten sich die schweizerischen Erzeugerpreise um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Es ist das größte Plus seit Juni 2008. Damals wie heute spielen Erdölprodukte eine wichtige Rolle. Inzwischen kostet das Nordseeöl Brent wegen der immer besser in Schwung kommenden US-Wirtschaft sowie dem Iran Konflikt wieder mehr als 125 Dollar je Fass (159 Liter).

„Erdöl- und Metallprodukte verzeichneten Preissteigerungen“, meldet das Bundesamt für Statistik (BFS). In diesem Zusammenhang spielt der Dollar Franken Wechselkurs eine wichtige Rolle. In den letzten sieben Monaten hat die US-Währung gegenüber dem Schweizer Franken um 30 Prozent aufgewertet. Der Dollarkurs kletterte von 0,7070 auf aktuell 0,9195 CHF.

Rohöleinfuhren

Durch die Abwertung des Frankens müssen Schweizer Ölimporte deutlich mehr auf den Tisch legen, um sich auf dem Weltmarkt mit Rohöl einzudecken. Darüber hinaus sind für den steilen Anstieg der Monatsteuerung bei den Produzenten- und Importeuren höhere Preise für chemische- und pharmazeutische Produkte verantwortlich, teilt das BFS mit.

Wenn die Schweizer Teuerung weiter steigt, dann könnte sich die Verteidigung des Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank schwieriger gestalten. Derzeit haben die eidgenössischen Währungshüter kein Problem mit der Durchsetzung der Wechselkursuntergrenze bei EUR/CHF 1,2000 und können Inflationsgefahren sogar reduzieren.

Besonders gefährlich erscheint eine Stagflation, wie man sie derzeit im Euroraum vorfindet. In den 17 Euroländern klettern die Verbraucherpreise mit einer Geschwindigkeit von 2,7 Prozent, während das Wirtschaftswachstum stagniert. Etwas Ähnliches könnte auf die Schweiz zukommen. Sollte gleichzeitig die Schuldenkrise wieder aufflammen, weil Spanien seine Defizitversprechen nicht einhält, müsste sich die SNB zwischen Mindestkurs oder Inflationsgefahren entscheiden.

12.3.12

Schweizerische Nationalbank sorgt wieder für negative Schlagzeilen

Schweizerische Nationalbank sorgt wieder für negative Schlagzeilen

„Seine heiklen Deviseninterventionen könnten ihn den Job kosten“, heißt es aus dem Umfeld der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Es geht um Euro-Verkäufe von Jean-Pierre Danthine, seines Zeichens Direktoriumsmitglied der SNB. Dieser hatte im Frühjahr 2010 126.000 Euro in Franken umgetauscht. Wenig später beendete die Nationalbank eine 16 Monate dauernde Interventionsrunde an den Devisenmärkten.

Als Danthine seine Euros am 20. Mai 2010 verkaufte, notierte die Gemeinschaftswährung im Tagesverlauf zwischen 1,4140 und 1,4450 Schweizer Franken. Anschließend folgte eine Talfahrt beim Eurokurs CHF, welche Devisenexperten auf die Beendigung der Euro-Stützungskäufe in Verbindung mit der geldpolitischen Lagebeurteilung der SNB vom 17. Juni 2010 zurückführen.

Die Nationalbank strich damals ersatzlos die Passage aus ihrem Statement, dass man einer übermäßigen Euro Abwertung zum Franken entschieden entgegentreten werde. Damit beendeten die eidgenössischen Währungshüter eine Devisenintervention, die unter dem Hildebrand-Vorgänger Jean-Pierre Roth im März 2009 initiiert worden war.

Integrität

Im Laufe der Schuldenkrise kam es zu erdrutschartigen Verlusten des Euros gegenüber dem Schweizer Franken. Bis zum 9. August 2011 fiel der Währungskurs auf EUR/CHF 1,0075. Hätte Danthine an diesem Tag seine 126.000 Euro umgetauscht, dann wären im 126.945 Franken ausbezahlt worden. Weil er jedoch im Mai 2010 wechselte, als die Euro Stützungskäufe der Nationalbank noch auf Hochtouren liefen, erlöste er 178.290 Franken.

„Herr Danthine ist ein ethisch absolut integrer Mensch. Es ging ihm bei diesen Transaktionen nicht darum, Geld zu verdienen“, sagte der scheidende Bankrat-Chef Hansueli Raggenbass der Zeitung „Sonntag“. Raggenbass wird die Dollar-Affäre um Hildebrand aus dem Amt drängen. Kritiker bezweifeln nicht die Integrität von Danthine. Allerdings fehlen ihm für eine solch heikle Transaktion, aus der ein markanter geldwerter Vorteil herrührte, die Argumente.

Derweil notiert der aktuelle Euro Wechselkurs gegenüber dem Schweizer Franken bei 1,2057. Die Bewegungen des Devisenpaares bleiben auf ein Minimum reduziert. Der Umrechnungskurs Euro Dollar fällt zeitweise auf 1,3080 und steht aktuell ein wenig höher bei EUR/USD 1,3105. Der Dollarkurs CHF wird bei 0,9198 gehandelt.

10.3.12

Schweizer Franken Prognose: Euro auf 1,30 CHF, aber erst 2013

Die Schweizer Franken Prognose der DZ Privatbank liegt bei EUR/CHF 1,30. Eine nachlassende Dynamik der eidgenössischen Wirtschaft sowie die anhaltende Frankenstärke werden als Gründe genannt. Der hohe Frankenkurs schlage sich negativ im Export und auf den Arbeitsmarkt nieder. Auch eine Anhebung des Euro CHF Mindestkurses sei vorstellbar.

Aktuell steht der Eurokurs bei 1,2054 CHF und kommt kaum vom Fleck. Die Mikrobewegungen zwischen EUR/CHF 1,2040 und 1,2068 gehen in die vierte Handelswoche. Wenn sich die Schweizer Franken Prognose 2013 der DZ Privatbank bewahrheiten sollte, dann würde der Eurokurs in den nächsten 11 Montane um +7,84 Prozent steigen.


„Die Schweizerische Nationalbank hat angekündigt, die festgesetzte Untergrenze mit allen Mitteln zu verteidigen“, schreiben die Devisenexperten der DZ Privatbank. „Dies sollte ihr gelingen, weil die SNB den Schweizer Franken unbegrenzt drucken und anbieten kann, um gegen einen Frankenaufwertung vorzugehen.“

Derweil vermindern sich die Abwärtsrisiken bei der Schweizer Teuerung. Die Monatsteuerung befand sich im Februar mit 0,3 Prozent zum ersten Mal seit fünf Monaten wieder im positiven Terrain. Die aktuelle Teuerungsprognose des Bundesamtes für Statistik (BFS) sieht auf Jahressicht eine Inflationsrate von -0,4 Prozent für 2012 und +0,4 Prozent für 2013. Die Jahresteuerung lag im Februar 2012 bei -0,9 Prozent gegenüber Februar 2011.

Angesichts der geringen Bewegungen des Euro CHF Kurses erscheint die Schweizer Franken Prognose der in der Schweiz und Luxemburg ansässigen DZ Privatbank gewagt. Die Schwankungen könnten jedoch wieder zunehmen, wenn ein dauerhafter Nachfolger für den Chefposten bei der Schweizerischen Nationalbank gefunden worden ist.

Der Bankrat überprüfte die Finanztransaktionen von Interims-Präsident Thomas Jordan und gab grünes Licht. Damit ist Jordan der aussichtsreichste Kandidat im April vom Bundesrat zum SNB-Gouverneur ernannt zu werden. Sein Vorgänger Philipp Hildebrand musste aufgrund von umstrittenen Devisentransaktionen seiner Frau Kaysha Hildebrand zurücktreten.

8.3.12

Die Teuerung Schweiz 2012 hat Licht- und Schattenseiten

Die Teuerung Schweiz 2012 hat Licht- und Schattenseiten

Die Teuerung in der Schweiz 2012 klafft auseinander. So klettern die Konsumentenpreise auf Monatssicht und signalisieren erste Inflationsgefahren. Gleichzeitig rauscht die aktuelle Inflationsrate gegenüber dem Vorjahresmonat immer tiefer in den Keller. Der Eidgenossenschaft drohen dauerhafte Abwärtsrisiken für die Preisstabilität (Deflation) wie in Japan.

Im Februar 2012 lagen die Verbraucherpreise um +0,3 Prozent höher als im Januar 2012, meldet das Bundesamt für Statistik (BFS). Analysten hatten mit einer monatlichen Teuerung von +0,2 Prozent gerechnet, nachdem die Konsumentenpreise im Januar 2012 noch um -0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen waren.

„Der Anstieg des Landesindexes im Februar ist vor allem auf höhere Preise für Erdölprodukte, Luftverkehr und Wohnungsmieten zurückzuführen“, erläutert das Bundesamt für Statistik. „Leicht rückläufig sind Entwicklung der Konsumentenpreise in den Bereichen alkoholische Getränke und Tabak (-0,2 Prozent) sowie Freizeit und Kultur (-0,1 Prozent).

Auf Jahressicht fällt die Teuerung in der Schweiz um -0,1 auf -0,9 Prozent. Deflationsgefahren verstärkten sich, auch weil bei dem Abgleich der Entwicklung der Verbraucherpreise der Ölpreiseffekt nicht so sehr zum tragen kommt. Im letzten Jahr kletterten die Rohölpreise auch sehr stark im Zuge der Protestbewegungen des arabischen Frühlings.

EZB-Sitzung

Am Devisenmarkt bleibt der Wechselkurs des Euros zum Schweizer Franken bei aktuell 1,2055 eingekeilt. Händler warten mit Spannung auf die Presskonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB). Notenbankchef Mario Draghi könnte weitern Refinanzierungsgeschäften mit dreijähriger Laufzeit eine Absage erteilen. Der Leitzinssatz wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit bei 1,00 Prozent verharren.

Volkswirte rechnen ferner, dass die EZB ihre Wachstumsprognose für den Euroraum nach unten korrigiert. Bisher gehen die Währungshüter noch von einer Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes um +0,3 Prozent aus. Gleichzeitig dürfte man den Inflationsausblick nach oben schrauben. In der Eurozone liegt die jährliche Teuerung aktuell bei +2,7 Prozent.

7.3.12

Die Nationalbank dreht den Spiess um und kauft Schweizer Franken

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verringert ihre Fremdwährungsbestände und überrascht damit die Analysten-Gilde. So sinkt der Gegenwert der Devisenreserven von 229,4 auf 224,9 Milliarden Franken. Die eidgenössischen Währungshüter treten mittlerweile am Devisenmarkt als Käufer ihrer eigenen- und als Verkäufer von Euro-Währung auf.

Dadurch lassen sich die Mikrobewegungen des EUR/CHF Devisenpaares in unmittelbarer Nähe des Mindestkurses von 1,2000 erklären. Aktuell steht der Eurokurs bei 1,2055 CHF und kommt kaum vom Fleck. Unterdessen rast die Euro Dollar Entwicklung von 1,3485 auf 1,3102 (-2,84 Prozent) nach unten, während der Dollarkurs CHF von 0,8935 auf 0,9195 (+2,91 Prozent) klettert.

SNB Devisenreserven (in Milliarden Sfr)

Die Fremdwährungsbestände der Nationalbank befinden sich bereits seit Herbst 2011 auf dem absteigenden Ast. In den letzten fünf Monaten sank der Gegenwert ausländischer Devisenreserven von 282,4 auf 224,9 Milliarden Franken (-20,36 Prozent). Durch die Verkleinerung der Bilanzsumme will der interimistische SNB-Chef Thomas Jordan offenbar langfristige Inflationsrisiken bekämpfen.

Sein Vorgänger Philipp Hildebrand, der wegen umstrittenen Devisentransaktionen seiner Frau Kaysha Hildebrand im Januar 2012 zurücktreten musste, war ein Verfechter von aggressiven Deviseninterventionen. So schaffte es Hildebrand den Eurokurs im Dezember 2011 zeitweise über 1,24 CHF zu befördern. Er musste dafür jedoch ein Anschwellen der Fremdwährungsbestände von 229,3 auf 254,2 Milliarden Franken in Kauf nehmen.

Aktuell bestehen zwar keine Inflationsgefahren sondern Deflationsrisiken. So liegt die Schweizer Teuerung bei -0,8 Prozent. Allerdings hat Jordan offenbar Angst, dass die von der Nationalbank zur Franken-Abschwächung geschaffene Liquidität auf Sicht von ein bis drei Jahren beginnt in die Realwirtschaft einzusickern. Dies könnte sodann Teuerungsraten von deutlich über +2,0 Prozent zur Folge haben.

6.3.12

EUR/CHF beendet Aufwärtstendenz und ist eingekeilt bei 1,2055


Am Devisenmarkt reißt der Euro-Aufwärtstrend ab. Der Schweizer Franken übernimmt wieder das Kommando und drückt die europäische Gemeinschaftswährung von EUR/CHF 1,2065 auf 1,2055. Ein Ausbruch aus der Keilformation scheitert. Europas nicht mehr vorhandenes Wirtschaftswachstum und eine 1-Billionen-Euro-Griechenland-Warnung belasten.

Der Mikro-Aufwärtstrend beim Eurokurs CHF findet ein Ende an der Trendlinie. Dadurch kommen die Tiefstände vom Februar bei EUR/CHF 1,2030 und 1,2040 in Reichweite. Die Kursschwankungen bleiben extrem niedrig. Neben dem Bruch der Abwärtstrendlinie müsste der Eurokurs auch noch den 21-Tage Durchschnitt überspringen, der aktuell bei EUR/CHF 1,2070 notiert, um einen wirklichen Befreiungsschlag zu schaffen.

Im Euroraum schrumpfte die Wirtschaft um -0,3 Prozent im vierten Quartal 2011 gegenüber dem Vorquartal, meldet die europäische Statistikbehörde Eurostat. Der Rückgang der Konsumausgaben fällt mit -0,4 Prozent stärker aus, was auf die Sparprogramme zurück zuführen ist. Volkswirte rechnen für das erste Quartal 2012 mit einer weiteren Abnahme der Wirtschaftsleistung, so dass die Bedingungen für eine Rezession erfüllt wären.

Derweil warnt der Internationale Bankenverband (IIF) vor enormen Kosten einer griechischen Staatspleite. Diese könnten sich auf über eine Billion Euro belaufen, wenn man die Rekapitalisierungskosten griechischer Banken (160 Mrd. Euro), Forderungsausfälle der EZB (177 Mrd. Euro) und den Finanzierungsbedarfs von Italien, Spanien, Irland und Portugal (730 Mrd. Euro) zusammenrechne.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird morgen einen weiteren Rückgang ihrer Fremdwährungspositionen melden, sagen Analysten. Weil die SNB kaum interveniert habe, könnte der Gegenwert der Devisenreserven auf 200 Milliarden Franken fallen. Ende Januar 2012 hatte die Nationalbank Fremdwährungen in Höhe von 227 Milliarden Franken in ihren Tresoren eingelagert.

5.3.12

Der Euro Franken Mikro-Aufwärtstrend geht in die dritte Woche

Der Euro Franken Mikro-Aufwärtstrend geht in die dritte Woche

Der Eurokurs lässt sich trotz schwachen Konjunkturdaten aus dem Einzelhandel und der Angst vor einem dritten Rettungspaket für Griechenland nicht zurückdrängen. Die europäische Gemeinschaftswährung befindet sich seit zwei Wochen in einem Mini-Aufwärtstrend. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steckt offenbar nicht dahinter und so kommt es sich um einen Euro-Anstieg aus eigener Kraft.

Zwischen dem 24. Februar und dem 5. März 2012 klettert der Euro Wechselkurs von 1,2040 auf 1,2065 CHF. Zwar handelt es sich um einen Mikroanstieg von lediglich +0,21 Prozent. Für Devisenhändler ist jedoch die Tendenz entscheidend. Es sieht nach einer Bodenbildung aus und so könnte das Devisenpaar den dritten Versuch starten einen Widerstand bei EUR/CHF 1,2130 zu knacken.

An der charttechnischen Marke scheiterte der Eurokurs bereits Mitte Januar und Anfang Februar 2012. Ohne Unterstützung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dürfte es auch diesmal schwer werden. Allerdings führt der interimistische SNB-Präsident Thomas Jordan nicht so aggressive Devisenmarktinterventionen durch wie sein Vorgänger Philipp Hildebrand.

Schleichender Übergang

Währungsstrategen sehen darin ein Anzeichen, dass Jordan ohne eine Anhebung der Wechselkursuntergrenze, die seit dem 6. September 2011 bei EUR/CHF 1,2000 liegt, auskommen möchte. So setzt Jordan offenbar auf einen Euro-Anstieg aus eigener Kraft. Gleichzeitig reduziert er die Fremdwährungspositionen der Nationalbank, die unter seiner Führung von 254 auf 227 Milliarden Sfr nach unten gefahren wurden.

Auf diese Art und Weise dürfte Jordan versuchen sich allmählich vom Mindestkurs zu verabschieden. Sollte der Eurokurs in den nächsten Quartalen über 1,30 CHF steigen, könnte man schleichend die Euro Franken Kopplung aufgeben. Die Nationalbank würde den Mindestkurs in ihren geldpolitischen Lagebeurteilungen nicht mehr erwähnen und so die Rückkehr zu einem freien Euro Franken Wechselkurssystem ohne Notenbankeingriffe einleiten.

3.3.12

Schweizer Franken Prognose: BayernLB sieht Euro bei 1,26 CHF

Der Euro wird sich weiterhin äußerst schwer tun. So lautet die Schweizer Franken Prognose der BayernLB. Die mittlerweile größte deutsche Landesbank rechnet zwar mit einem Anstieg beim Eurokurs auf 1,26 CHF. Allerdings gibt man der europäischen Gemeinschaftswährung dafür ein Jahr Zeit. Erst im Februar 2013 sollte sich das Devisenpaar dauerhaft über EUR/CHF 1,25 stabilisiert haben, meinen die Devisenexperten aus Süddeutschland.

Aktuell steht der Wechselkurs Euro Franken bei 1,2063 und kommt kaum vom Fleck. Seit zwei Wochen ist die Kursentwicklung gefangen in einer extrem engen Handelsspanne zwischen EUR/CHF 1,2045 und 1,2077. Allerdings zeichnet sich gegenwärtig eine Art Mini-Aufwärtstendenz beim Eurokurs ab. Zwischen dem 24. Februar und dem 2. März 2012 ging es von 1,2040 auf zeitweise 1,2069 CHF (+0,24 Prozent) nach oben.


„Economiesuisse geht davon aus, dass das Nationalbankendirektorium die Untergrenze von 1,20 Franken auf Biegen und Brechen verteidigen wird“, sagte der Chef des Dachverbandes der Schweizer Wirtschaft, Gerold Bührer, gegenüber cash.ch. Der Mindestkurs könne nach Ansicht Bührers noch einmal in arge Bedrängnis kommen, sollte das Rettungspaket für Griechenland keine Wirkung zeigen und Italien im Strudel der Finanzkrise untergehen.

Die italienische Volkswirtschaft sendet derzeit gemischte Signale aus. So kletterte die Arbeitslosenrate um 0,3 auf 9,2 Prozent. Analysten hatten mit einem Verharren der Arbeitsloseenquote bei 8,9 Prozent gerechnet. Gleichzeitig sank das Haushaltsdefizit stärker als erwartet. Im Jahr 2011 lag die Neuverschuldung bei 3,9 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP). Die Gesamtverschuldung bleibt mit 120,1 Prozent des BIP nach Griechenland die zweithöchste des Euroraum.

Auch für die Bayrischen Landesbanker ist die Lage in Italien für die Euro Schweizer Franken Prognose entscheidend. Wenn Italien seinen hohen Refinanzierungsbedarf ohne größere Spannungen decken kann, dürfte eine Euro-Erholung einsetzen, schreibt das Research-Team der BayernLB in seinem Bericht über Konjunktur- und Finanzmarktperspektiven vom 13. Februar 2012.

2.3.12

Eurokurs schlüpft auf Wochenhoch von 1,2066 Schweizer Franken

Eurokurs schlüpft auf Wochenhoch von 1,2066 Schweizer Franken

Am Devisenmarkt erreicht der Eurokurs ein Wochenhoch gegenüber dem Franken. Während des asiatischen Handelsgeschehens steigt der Kurs EUR/CHF auf 1,2066. Anschließend gibt die Gemeinschaftswährung ihre zarten Gewinne wieder ab und steht bei 1,2060 Schweizer Franken um 13:50 Uhr MEZ. Derweil taucht der Euro Dollar Wechselkurs Richtung 1,30 ab.

Nanobewegungen prägen trotz des leichten Anstiegs weiterhin den Eurokurs CHF. Wegen den extrem niedrigen Schwankungen verlieren viele Devisenspekulanten das Interesse. Anders sieht es da schon beim Euro Dollarkurs aus. Dieser rauschte in den zurückliegenden zweieinhalb Handelstagen von EUR/USD 1,3485 auf 1,3212 (-2,02 Prozent) in den Keller.

Als Grund für die rapide Abwertung des Euro zum Dollar wird immer wieder auf die aufgeblähte Bilanzsumme der Europäischen Zentralbank (EZB) verwiesen. So haben die EZB-Währungshüter ihre Kollegen auf der anderen Seite des Atlantiks mittlerweile überholt. Die EZB-Bilanzsumme beläuft sich auf 32 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) der Eurozone.

Euribor Entwicklung

In den USA liegt das Verhältnis bei 19 Prozent, haben die Analysten von Barcalys Capital ausgerechnet. Die EZB pumpte im Zuge von Dreijahres-Refinanzierungsgeschäften in den letzten zwei Monaten 1,019 Billionen Euro in die Finanzmärkte. Die massive Liquidität führt zu einer sehr hohen Kreditverfügbarkeit, was im Gegenzug sinkenden Zinsen nach sich zieht.

Der Dreimonats-Euribor fällt auf 0,95 Prozent und liegt damit unter dem EZB-Leitzinssatz von 1,00 Prozent. Unter normalen Marktbedingungen liegt der Geldmarktsatz etwas über dem Schlüsselzins. Der Sechsmonats-Euribor befindet sich aktuell bei 1,25 Prozent, der Zwölfmonats bei 1,58 Prozent.

Unterdessen macht der Dollarkurs CHF einen Satz nach oben von USD/CHF 0,8935 auf 0,9130 (+2,18 Prozent). Das Devisenpaar spiegelt in umgekehrter Richtung wie eh und jeh den Euro USD Währungskurs wieder. Der SMI notiert mit einem leichten Abschlag von -0,13 Prozent bei 6.120 Zählern, während sich der Goldpreis in CHF in den letzten Tagen durch einen Anstieg von 1.540 auf 1.564 Franken je Feinunze wieder nach oben orientiert.

1.3.12

Wirtschaftswachstum Schweiz mit +0,1% auf Sparflamme


Das Wirtschaftswachstum in der Schweiz belief sich im vierten Quartal 2011 auf 0,1 Prozent, meldet Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Die Verbesserung des eidgenössischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) schlägt die Erwartungen der Analysten. Diese hatten mit einem Rückgang des BIP um -0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gerechnet.

Am Devisenmarkt verharrt der Eurokurs CHF derweil in seiner extrem eingeengten Handelsspanne und notiert um 10:20 Uhr MEZ bei 1,2051. Die gesamte Kursentwicklung der letzten vier Tagen fand zwischen 1,2041 und 1,2058 statt. Der Dollarkurs CHF kann sich erholen und steigt von 0,8935 auf 0,9056, nachdem Notenbankchef Ben Bernanke von einer positiven Entwicklung am US-Arbeitsmarkt spricht.

Der Schweizer Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie klettert um 1,7 auf 49,0 Zähler. Trotz der Erhöhung verharrt der PMI unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten und signalisiert damit, wie das KOF Konjunkturbarometer, eine leichte Schrumpfung des Bruttoinlandsproduktes für die kommenden Monate.

„In den nächsten Monaten muss mit einem weiteren Rückgang der Industrieaktivität gerechnet werden, doch hat sich zumindest das Schrumpfungstempo verlangsamt“, erläutern die Herausgeber des PMI, Credit Suisse und der Fachverband für Einkauf und Supply Management procure.ch.

Seit einem halben Jahr liegt der PMI unterhalb von 50 Zählern. Dass die Schweizer Wirtschaft dennoch leicht wachsen konnte, sei in erster Linie auf den privaten Konsum zurück zu führen. Die Verbraucher lassen sich durch Schuldenkrise und Wirtschaftsabkühlung nicht die Laune verderben. Wegen des starken Schweizer Frankens und der Teuerung bei -0,8 Prozent steigt sogar das verfügbare Einkommen der Haushalte.