3.10.12

Geschacher zwischen Spanien, BRD und EU dominiert Eurokurs

Der Eurokurs klettert zur Wochenmitte auf 1,2102 Franken. Das Währungspaar Euro Dollar pendelt bei EUR/USD 1,29. Spanien wird am kommenden Wochenende keinen Antrag für ein Hilfspaket stellen, obwohl das die EU-Kommission gerne wolle. Dies vermutet die deutsche Bundesregierung.

„Die Spanier haben zunächst etwas gezögert, aber nun sind sie bereit, Hilfe zu beantragen“, zitierte am Vortag die Nachrichtenagentur Reuters eine hochrangige Quelle innerhalb der EU. Wenige Stunden später konterte Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy mit einem klaren „Nein“ die Frage, ob ein Hilfsantrag unmittelbar bevor stehe.

Alle gegen alle

In Berlin verdächtige man die EU-Kommission, dass sie Spanien unter den Rettungsschirm drängen will, damit das Land in den Genuss des Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) komme, berichtet die die deutsche Zeitung „Welt“. Brüssel sei fest davon überzeugt, dass die Schuldenkrise nur zu lösen sei, wenn die EZB die Notenpresse anschmeiße, um Staaten zu finanzieren.

Das Geschacher zwischen Berlin, Brüssel und Madrid wird wohl weiter gehen. Am Devisenmarkt dürfte man sich indes erst einmal auf die Großereignisse der nächsten Tage konzentrieren. Am Donnerstag findet die turnusgemäße Sitzung der EZB statt. Weil die Euro-Inflation nach Vorabschätzung von Eurostat im September überraschend auf 2,7 Prozent geklettert ist, wird der Leitzins sehr wahrscheinlich bei 0,75 Prozent bleiben.

Am Freitag gibt die Schweizerische Nationalbank die Höhe der Devisenreserven zum Ende September bekannt. Wegen der Loslösung des Euros von 1,2010 CHF gehen Ökonomen von einem Rückgang der Fremdwährungsbestände von 418 auf 415 Milliarden Franken aus. Dies würde dem Eurokurs CHF Anstiegspotential verschaffen. Ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht am Freitagnachmittag könnte sodann den Euro über 1,30 Dollar befördern.

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