5.10.12

Anstieg der SNB Reserven auf 429 Mrd. sorgt für Verwunderung

Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind im September trotz Euro-Aufwertung leicht gestiegen. Der Bestand an Fremdwährungen nahm um 8,5 Milliarden auf 429,3 Milliarden Franken zu. Darüber hinaus korrigierte die SNB ihren Währungsgrundstock per Ende August von 418,4 auf 420,8 Milliarden Franken. Der Eurokurs gibt nach.

Gegenüber dem Schweizer Franken fällt die Gemeinschaftswährung auf 1,2110. Am Vortag kletterte das Devisenpaar zwischenzeitlich auf EUR/CHF 1,2134. Das war der höchste Stand seit zwei Wochen. Man hatte auf einen Test des Achtmonatshoch vom September bei 1,2182 spekuliert und gleichzeitig auf Rückenwind von der SNB Devisenstatistik gehofft. Diese sorgte jedoch für eine Enttäuschung.

SNB Devisenreserven (Mrd. Fr.)

Der Euro löste sich am 5. September von der lethargischen Kursentwicklung bei 1,2010 CHF. Er schaffte es in der Zwischenzeit sich an der Marke von 1,21 zu stabilisieren. Nun muss gemutmaßt werden, dass die SNB hinter der Erhöhung steckt. Wenn es der Euro aus freien Stücken geschafft hätte zu steigen, hätten die Devisenreserven der SNB stabil bleiben oder fallen sollen.

Die Fremdwährungsbestände stiegen aber um 2,02 Prozent. Per Ende August gab es eine Erhöhung um 2,98 Prozent. Damals klebte der Eurokurs die meiste Zeit wenige Zehntel über dem Mindestkurs. Zu dem überraschenden Anstieg könnten neben der Einführung eines weichen Mindestkurses bei 1,21 auch Umschichtungen im Devisenportfolio geführt haben. So hält die Schweizerische Nationalbank ihre Reserven überwiegend in Euro, Dollar, Pfund und Yen.

Ob die SNB ihre Strategie bei der Verteidigung der Untergrenze geändert hat, wird wohl erst die Veröffentlichung der Devisenbestände zum Oktober zeigen. Sollte es abermalig zu einem Anstieg kommen und der Eurokurs bei 1,21 CHF oder höher stehen, so ließe sich daraus ableiten, dass man von der passiven zu einer aktiven Verteidigung der Untergrenze übergegangen ist.
Anstieg der SNB Reserven auf 429 Mrd. sorgt für Verwunderung
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Oleh