5.9.12

Unerklärlicher Euro Husarenritt auf 1,2044 Schweizer Franken


Am Devisenmarkt klettert der Eurokurs in rund 60 Minuten von 1,2012 auf 1,2044 Schweizer Franken. Damit steht der Euro so hoch im Kurs wie zuletzt Anfang August. Vor vier Wochen sorgte ein Blitzanstieg auf EUR/CHF 1,2092 für Aufruhr. Damals ging es rasch wieder runter. Diesmal könnte es ähnlich kommen.

Die Ursachen des zweiten Blitzanstiegs sind unklar. Einige Devisenfachleute nennen als Grund die Kombination von Schweizer Teuerung und der mit Spannung erwarteten Sitzung der Europäischen Zentralbank.

Die Schweizer Inflationsrate kletterte nicht so stark wie erwartet. Bei der Jahresteuerung gab es im August eine Erhöhung um 0,2 auf -0,5 Prozent. Analysten hatte eine Inflationsentwicklung von -0,4 Prozent prognostiziert.

Der Mindestkurs wird durch die steigenden Deflationsgefahren glaubwürdiger, weil damit in der Schweizer Öffentlichkeit die Zustimmung zu massiven Fremdwährungskäufen steigt.

EZB-Notenbankchef Mario Draghi beabsichtige unlimitierte Käufe von Staatsanleihen, ohne dabei bestimmte Zinsziele auszugeben, berichtet Bloomberg. Die Währungshüter wollen Schuldscheine klammer Euroländer mit Laufzeiten von bis zu drei Jahren kaufen. Dies würde nach EZB Interpretation nicht die EU-Verträge verletzen.

Die Europäische Zentralbank erhöht die Risikobereitschaft, was derzeit neben dem Euro Dollarkurs, der über 1,26 steigt, auch dem Eurokurs CHF zu Gute kommt. Sie übernimmt am kurzen Ende der Zinskurve die Rolle eines Geldverleihers letzter Instanz. Dies soll die Banken dazu veranlassen, sich wieder stärker auf den südeuropäischen Anleihemärkten zu engagieren.

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