23.7.12

Bärenstarke Dollarkursentwicklung: EUR/USD 1,2081, USD/CHF 0,99


Kaum zu bremsen ist die Dollarkursentwicklung. Der Euro fällt gegenüber dem Greenback auf 1,2081. Das Devisenpaar steht kurz davor die psychologische Marke bei EUR/USD 1,2000 zu unterbieten und anschließend das Mehr-Jahres-Tief vom 7. Juni 2010 bei 1,1877 herauszufordern. Spiegelverkehrt klettert der Dollarkurs CHF auf 0,9938.

Die Schuldenkrise spitzt sich in Spanien und Griechenland zu. Spanische Zehnjahrespapiere rentieren trotz verbalen Interventionen mittlerweile bei 7,57 Prozent. Besonders besorgniserregend finden Anleiheexperten den steilen Zinsanstieg bei den zweijährigen Schuldtiteln auf 6,48 Prozent. Die Zinsentwicklung Spaniens zeigt, dass die Finanzmärkte die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone unter dem Rettungsschirm sehen wollen.

Griechenland hat offenbar zu hoch gepokert und nun verloren. Die Geldgeber sind nicht bereit dem Ägäis-Land die gewünschte zweijährige Fristenverlängerung einzuräumen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) will laut einem Spiegel-Bericht aus dem Hilfsprogramm aussteigen. Wenn der IWF als Co-Finanzierer ausfällt, wären wohl auch Deutschland, Finnland und die Niederlande nicht mehr bereit weitere Hilfsmilliarden nach Athen zu überweisen.

Die Dollarkursentwicklung profitiert, weil die US-Währung ein sicherer Hafen ist. Darüber hinaus spielt die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) beim Absturz des Euros eine wichtige Rolle. EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeur sagte, dass er sich eine negative Einlagenverzinsung vorstellen könne. Der Einlagenzins liegt derzeit bei 0,00 Prozent, der Leitzins bei 0,75 Prozent.

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