25.6.12

Eurokurs bricht ein: Notiert bei 1,2470 Dollar, 1,1907 CHF

Am Devisenmarkt geht es für den Eurokurs wieder bergab. Zum Wochenauftakt fällt die europäische Gemeinschaftswährung auf 1,2470 Dollar, den niedrigsten Stand seit drei Wochen. Gegenüber dem Schweizer Franken notiert der Euro bei 1,2007. Der Milliardär und Großinvestor George Soros warnt vor einem Scheitern des EU-Gipfels am kommenden Donnerstag und Freitag.

Die Börsen befinden sich auf einem Sinkflug. Das Schweizer Aktienbarometer SMI sinkt um mehr als ein Prozent auf 5.928 Zähler. Beim DAX gibt es einen Rückgang um -1,8 Prozent auf 6.151 Punkte. Die Zinsen für spanische Zehnjahrespapiere steigen auf 6,56 Prozent. Renditen für italienische Benchmark-Anleihen klettern auf 5,91, während die Zinskupons von deutschen Bundesanleihen auf 1,47 Prozent fallen.

Siamesische Zwillinge

„Wenn sich nicht etwas in den kommenden drei Tagen ändert, fürchte ich, dass der EU-Gipfel zum Fiasko werden könnte. Das könnte tatsächlich fatal werden”, sagte Soros in einem Gespräch mit dem TV-Kanal Bloomberg. Die Bankenkrise in Europa und die steigenden Zinsen für Staatsanleihen klammer Euroländern seien wie siamesische Zwillinge.

Mit der geplanten Bankenunion bearbeite man das Problem daher nur zur Hälfte, erläuterte Soros. Um ein glaubwürdiges- und tragfähiges Konzept vorzulegen, müsse die Eurogruppe italienische- und spanischen Staatsanleihen ankaufen. Die Käufe sollten durch die Ausgabe gemeinschaftlicher Anleihen mit kurzer Laufzeit (Euro-Bills) finanziert werden.

Dagegen sperren sich allerdings deutsche Bundesregierung und Bundesbank. Die Einführung von Euro-Bills würde der Eurogruppe Zeit bringen, eine Fiskalunion zu schaffen, meint Soros. Könnte sich Italien günstiger refinanzieren, würde es von den Finanzmärkten in Ruhe gelassen, weil es unter dem Strich keine großen Probleme habe.

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