7.5.12

Wahlausgang macht Mindestkurs-Durchsetzung nicht einfacher

In Frankreich und Griechenland werden die Spar- und Reformanstrengungen abgestraft. Der neue französische Präsident kommt aus dem Lager der Sozialisten und heißt François Hollande. Griechenland hat keine Aussicht auf eine stabile Regierung, weil die Pro-Bailout Parteien ihre Mehrheit verlieren. Derweil klebt der Eurokurs wie ein Kaugummi an der Marke von 1,2010 CHF.

Ein abermaliger Bruch des Mindestkurses bleibt aus. Nach der Verkündung der Wahlergebnisse am Sonntagabend und der Öffnung der asiatischen Finanzmärkte fiel der Eurokurs zwar auf 1,2008 CHF. Anschließend konnte sich die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem Schweizer Franken jedoch erholen und auf 1,2012 steigen.

Dass die Wahlen in Frankreich und Griechenland das Lager der Euro-Skeptiker erhöhte, wird stärker beim Euro Dollar Wechselkurs und dem Euro Pfundkurs sichtbar. Das Devisenpaar EUR/USD fällt auf 1,2955, den niedrigsten Stand seit dem 25. Januar 2012. Gegenüber dem Britischen Pfund sinkt der Euro auf EUR/GBP 0,8035 und markiert ein Dreieinhalb-Jahres-Tief.

Devisenreserven

Die Fremdwährungspositionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) fielen zwischen Ende März und Ende April von 237,48 auf 235,60 Milliarden Franken. Der Rückgang ist auf den ersten Blick ein wenig überraschend, weil die SNB in Schwierigkeiten geraten war, den Mindestkurs zu verteidigen und Analysten von einem erhöhten Interventionsaufkommen ausgingen.

Der jüngste Abbau der Euro-Bestände gehe auf eine Auflösung von Devisenswapgeschäften zurück, schreibt der Währungsexperte Adrian Schmidt von der Lloyds Banking Group in einer Investorenmitteilung. Die Fremdwährungspositionen der Nationalbank im Britischen Pfund nehmen zu, während ein Ausbau der Dollar-Reserven wenig wahrscheinlich sei.

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