16.5.12

Griechenlands Banken wackeln, Franken fest bei 1,2010 pro Euro

Am Montag sanken die Einlagen bei den griechischen Banken um 700 Millionen Euro. Dies sagte Staatspräsident Karolos Papoulias, als die Regierungsbildung noch im Gange war. Die Abflüsse dürften weitergehen und könnten einen Bank Run auslösen. Die Politiker des maroden Mittelmeerlandes könnten durch ihre Unfähigkeit eine Regierung zu bilden eine unaufhaltsame Kettenreaktion ausgelöst haben.

Der Schweizer Franken bleibt stark und notiert gegenüber dem Euro bei 1,2010 CHF. Ohne Interventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) stünde der Eurokurs zwischen fünf und zehn Rappen tiefer, meinen Händler. Derweil fällt der Wechselkurs Euro Dollar auf 1,2682 und markiert den tiefsten Stand seit vier Monaten.

Die ZEW-CS Konjunkturerwartungen für die Schweiz trüben sich ein und verschlechtern sich im Mai 2012 um 6,1 Punkte. Der Index rangiert damit wieder im negativen Terrain und liegt bei -4,0 Punkten. Wie ihre deutschen Kollegen befürchten die Schweizer Finanzmarktexperten offenbar, dass das Reformtempo nach den Wahlen in Frankreich und Griechenland zum Erliegen kommt.

„Ziemlich chaotisch“

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, warnte vor einem Austritt Griechenlands aus dem Euro, den man an den Finanzmärkten mittlerweile als Grexit bezeichnet. Dies könnte „ziemlich chaotisch“ werden und hätte Folgen für das Wachstum, den Handel und die Finanzmärkte, sagte Lagarde dem Fernsehsender France 24.

Lagarde wies gleichzeitig darauf hin, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrem Leitzins noch Spielraum nach unten habe. Der Schlüsselzins befindet sich seit Dezember 2011 bei 1,00 Prozent. Die ehemalige französische Finanzministerin mahnte auch an, dass es wichtig sei, sich „technisch“ auf den Grexit vorzubereiten.

Meistgelesen