14.5.12

Die Schuldenkrise ist wieder da! Griechenland bald weg

Der Schweizer Franken wird trotz Mindestkurs eine Nuance stärker und notiert bei 1,2007 per Euro. Gleichzeitig setzt der Euro Dollarkurs seinen Sinkflug fort und fällt auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Monaten. Das Devisenpaar stürzt zum Wochenauftakt auf EUR/USD 1,2860, nachdem ein weiterer Regierungsbildungsversuch in Athen scheiterte.

„Warum Griechenland jetzt den Euro verlassen muss“, titelt die Zeitschrift „Spiegel“. Die Redaktion habe nach den griechischen Wahlen ihre Meinung geändert und vertrete nicht länger den Standpunkt, dass Athen im Euro bleiben solle. Griechenland sei zu keinem Zeitpunkt reif für die Währungsunion gewesen. Der Versuch das Land durch Reformen zu modernisieren, sei gescheitert.

Für den Euroraum beginnt die Krise wieder von vorne. Die Zinsen für spanische Staatsanleihen steigen auf 6,31 Prozent, das höchste Niveaus seit sechs Monaten. Deutsche Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit rentieren mit 1,44 Prozent auf Rekordtiefs. Der Zinsabstand ist mit 4,87 Prozent größer als auf dem letzten Höhepunkt der Schuldenkrise im November 2011.

Unfähige Europäer

Marktbeobachter nennen die Vernachlässigung von Arbeitsmarktreformen und die unzureichenden Pläne zur Sanierung der Banken als Hauptgründe. Trotz einzelner Reformbemühungen blieben die Arbeitsmärkte in Spanien und Italien verkrustet. Die Anreize zur Aufnahme einer Beschäftigung seien weiterhin zu gering, wodurch das Potentialwachstum untergraben werde.

Bei der Sanierung der Banken habe die Eurozone bisher komplett versagt. In den USA wurden die Banken, auch solche die es nicht nötig hatten, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise gezwungen, Eigenkapital vom Staat aufzunehmen. Die US-Geldhäuser stehen heute wieder äußerst stabil da, verfügen über eine gesunde Eigenkapitalbasis und können Kredite an Unternehmen und Verbraucher geben.

Die Eurozone versuchte mit „Banken-Stresstests“ das Problem zu lösen, und scheiterte kläglich. Dass das klamme Spanien seine Banken aus eigener Kraft sanieren wird könnte, sei abwegig. Ohne einen europäischen Bankenrettungsfonds, den man bereits im Herbst 2008 hätte haben können, scheint es nicht mehr zu gehen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will jedoch nicht mit deutschem Steuergeld südeuropäische Banken retten, obwohl die Wahrscheinlichkeit das Geld zurück zu bekommen um ein Vielfaches höher ist als im Fall von Griechenland. Wer zum jetzigen Zeitpunkt die Einführung einer Finanzmarkttransaktionssteuer fordert und die Banken noch stärker belasten will, habe die Schuldenkrise in keinster Weise verstanden.

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