29.4.12

Paradox! Euro Franken sinkt auf 1,2009, EUR/USD steigt auf 1,3270

Verwunderung löst die Eigendynamik des Wechselkurses Euro Franken aus. So fiel das Devisenpaar am Freitag kurz vor US-Handelsschluss auf EUR/CHF 1,2009 und markierte Zweieinhalb-Wochen-Tief. Gleichzeitig raste die Währungsnotierung des Euros gegenüber dem Dollar in wenigen Stunden von 1,3160 auf 1,3270 (+0,84 Prozent) nach oben.

„Warum kommt von dem steilen Anstieg des Euro-/Dollar Verhältnisses nichts beim Eurokurs CHF an?“, fragen sich viele Marktbeobachter. Seit einigen Wochen ist es sogar so, dass EUR/CHF im Verlauf des Handelstages (Intraday) regelmäßig fällt, wenn der Euro Dollar Kurs steigt. Eigentlich sollte doch die folgende, gängige Marktmeinung vorherrschen:

Eine Abmilderung der Schuldenkrise führt zu einer steigenden Risikobereitschaft. Dies kommt dem Euro zugute, weil der Schweizer Franken und auch der US-Dollar als sichere Häfen in einem solchen Umfeld weniger gefragt sind. Der Eurokurs CHF sollte also gleichermaßen wie der Euro Dollar steigen.

Täte er auch, wenn die Schweizerische Nationalbank (SNB) nicht einen Mindestkurs eingezogen hätte, sagen viele Analysten. Obwohl ein fairer Wechselkurs basierend auf der Kaufkraftparität zwischen EUR/CHF 1,35 und 1,40 liege, habe die Nationalbank eine gewisse Manipulation durchgeführt. Ohne die Untergrenze, stünde der Euro wahrscheinlich wahrscheinlich schon unter 1,00 CHF.

Jedes Mal wenn der Euro zum Dollar aufwertet, schafft der Schweizer Franken gegenüber dem Dollar einen noch stärkeren Anstieg. So verteuerte sich der Franken von 1,0949 auf 1,1049 Dollar (+0,91 Prozent). Dem Euro gelang nur ein Plus von 0,84 Prozent auf 1,3270 Dollar. Das Ergebnis ist der nach unten tendierender Eurokurs CHF.

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