10.4.12

Für den Mindestkurs und Spanien wird es immer brenzlicher

Das Aufbeben der Schuldenkrise in Spanien ist auch in der Schweiz zu spüren. So steht der Schweizer Franken als Fluchtwährung wieder ganz oben auf der Liste von Investoren, die sich vor der Euro-Krise in Sicherheit bringen wollen. Gleichzeitig weiten sich die Risikoaufschläge zwischen den Euroländern des Südens und denen Kerneuropas aus.

Der Eurokurs strauchelt nicht nur gegenüber dem Schweizer Franken. Aktuell notiert das Devisenpaar bei EUR/CHF 1,2025. Auch zum Dollar setzt die Gemeinschaftswährung ihre Talfahrt fort und fällt auf EUR/USD 1,3060. Zu Beginn der zurückliegenden Woche notierte der Euro noch bei 1,3380 Dollar.

Umlaufrenditen von zehnjährigen Staatsanleihen Spaniens klettern mit 5,87 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende November 2011. Dass sich die Schuldenkrise wieder zuspitzt, zeigt auch der Rückgang bei den Zinskupons von zehnjährigen Bundesanleihen. Die deutschen Staatspapiere rentieren mit 1,68 Prozent auf einem Fünf-Monats-Tief.

Italien kommt nicht ungeschoren davon, obwohl das Stiefelland unter der Monti-Regierung auf dem besten Weg ist am Ende des Jahres einen ausgeglichen Haushalt vorzulegen. Die von Spanien ausgesendeten Ansteckungseffekte treffen italienische Schuldtitel. Die Renditen der Zehnjährigen steigen in den letzten vier Wochen von 4,75 auf 5,60 Prozent.

Unterdessen gestaltet sich die Verteidigung des Mindestkurses bei EUR/CHF 1,2000 für die Schweizerische Nationalbank immer schwieriger. So fiel der Eurokurs am Sonntag um 20:36 Uhr MEZ auf 1,1996 CHF, berichtet der Finanzdienst Bloomberg. Zu dieser Zeit öffneten die Märkte in Neuseeland und Australien.

Aktuell notiert der Eurokurs bei 1,2022 CHF. Es sieht so aus, dass die Nationalbank kräftig intervenieren muss, um die Wechselkursuntergrenze zu verteidigen, berichten Händler.

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