25.3.12

IWF-Chefin Lagarde will, dass Schäuble die Geldbörse aufmacht

Am Devisenmarkt fällt der Euro gegenüber dem Schweizer Franken auf 1,2046. Die europäische Gemeinschaftswährung steht so tief wie zuletzt am 7. März 2012. Der Internationale Währungsfonds (IWF) nimmt sich Deutschland zur Brust. Gleichzeitig will sich Italiens Premier Mario Monti von den nicht ausreichenden Haushaltskonsolidierungen der Spanier nicht anstecken lassen.

„Wegen der zunehmenden Alterung der deutschen Bevölkerung drohe das Wachstumspotential der Bundesrepublik unter ein Prozent zu sinken, berichtet der „Spiegel“ unter Verweis auf den anstehenden IWF-Länderbericht. Berlin „solle mehr ausgeben“ für Investitionen in die Infrastruktur, um die Wirtschaft anzuschieben, fordert die ehemalige französische Finanzministerin und derzeitige Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde.

Monti-Rüge

Dass die Schuldenkrise trotz des verbesserten Finanzmarktumfeldes nicht abgehakt werden kann und die Nervosität weiter groß ist, zeigen Kommentare von Italiens Premierminister Mario Monti. Dieser rügt die schleppende spanische Haushaltskonsolidierung. Spanien habe den öffentlichen Finanzen nicht die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt wie den Reformen auf dem Arbeitsmarkt, sagte Monti.

Obwohl Italien große Fortschritte bei der Konsolidierung der Staatsfinanzen und der Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit bescheinigt werden, weiten sich die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen wieder aus. Die Zehnjährigen kletterten in der letzten Woche von 4,84 auf 5,04 Prozent. Monti will sich von Spanien nicht noch mehr anstecken lassen.

Der Verkaufsdruck beim Eurokurs CHF könnte sich erhöhen, wenn die von vielen Börsianern erwartete Korrektur an den Aktienmärkten einsetzen sollte. Im Zuge der sinkenden Risikobereitschaft müsste die Schweizerische Nationalbank (SNB) sodann ihre Devisenmarktinterventionen intensivieren, um den Mindestkurs bei EUR/CHF 1,2000 durchzusetzen.

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