8.2.12

Aktueller Euro / Schweizer Franken Kurs im Höhenrausch bei 1,2126


Am Devisenmarkt rappelt sich der Eurokurs auf und drängt den Schweizer Franken zurück. Das Devisenpaar durchbricht die Marke von EUR/CHF 1,21 und erreicht um 9:26 Uhr MEZ ein Drei-Wochen-Hoch bei 1,2126. Die eidgenössische Währung verbilligt sich auf 82,47 Euro-Cents, nachdem sie in der Vorwoche zeitweise 83,11 Euro-Cents kostete.

Die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt trübt sich ein. So steigt die Arbeitslosenquote um 0,1 auf 3,4 Prozent und erreicht den höchsten Stand seit acht Monaten. Bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) waren Ende Januar 134.317 Arbeitslose eingeschrieben und damit 3.655 Personen mehr als im Vormonat.

Trotz des Anstiegs lässt die Schweiz bei den Arbeitsmarktdaten ihre Nachbarn Österreich und Deutschland deutlich hinter sich. Die österreichische Arbeitslosenquote ist zwar mit 4,1 Prozent die niedrigste der Europäischen Union (EU). Sie liegt aber um 0,7 Prozent über der Schweizerischen. Deutschland hinkt mit einer Quote von 7,3 Prozent hinterher.

Österreich, Deutschland und die Schweiz stehen allerdings bei weitem besser da, als die meisten Länder Europas. So beträgt die Arbeitslosenquote in den 17 Euroländern durchschnittlich 10,4 Prozent. In den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) sind 9,5 Prozent der Personen im erwerbsfähigen Alter ohne Beschäftigung.

Unterdessen schafft es die Schweizerische Nationalbank (SNB) Investoren auf ihre Seite ziehen. So tauschen viele Anleger ihre Franken in Euros um, weil Notenbankchef Jordan eine Anhebung der Wechselkursuntergrenze in Aussicht stellt. Wenn sich die Abwärtsrisiken für die Preisstabilität intensivierten und sich das Wirtschaftswachstum verschlechtere, sei man zu weiteren Maßnahmen bereit, sagte Jordan.

Die Drohung ist authentisch und muss ernst genommen werden, weil die Nationalbank überraschenderweise ihre Fremdwährungsreserven zwischen Ende Dezember 2011 und Ende Januar 2012 von 254,3 auf 227,2 Milliarden Franken nach unten gefahren hat. Man könnte jederzeit die Notenpresse wieder anschmeißen und Franken auf den Markt abkippen, wodurch die Devisenreserven steigen würden.

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