17.1.12

Euro Teuerung und Schweizer Teuerung: Die Preise purzeln wieder

Die Teuerung in der Eurozone fällt stärker als prognostiziert. Zwar sind die Euroländer noch weit von Deflationsgefahren wie sie in der Schweiz vorherrschen entfernt. Der Rückgang der Inflationsrate in den Euroländern dürfte allerdings die Angst vieler Verbraucher vor einer überschäumenden Inflation im Zuge von Niedrigzinspolitik und Käufen klammer Staatsanleihen lindern.

So fällt die Inflationsrate im Euroraum um 0,3 auf 2,7 Prozent, meldet die europäische Statistikbehörde Eurostat. Analysten rechneten mit einem Anstieg der Verbraucherpreise für den Berichtszeitraum Dezember 2010 bis Dezember 2011 von 2,8 Prozent aus. In Deutschland ging die jährliche Inflationsrate von 2,6 auf 2,1 Prozent zurück zwischen September und Dezember 2011.

Teuerungsraten Euroraum. Quelle: Eurostat.

Die Schweizer Teuerung liegt bei -0,7 Prozent, wodurch die Konsumentenpreise in der Eidgenossenschaft deutlich stärker purzeln als in Deutschland. Noch gravierender ist der Unterschied zu Österreich, wo die Teuerung 3,2 Prozent beträgt. Ökonomen fürchten bereits eine Schweizer Deflationsspirale, gespeist durch Kaufzurückhaltung und sinkende Unternehmensgewinne.

Der Deflationsdruck wird auch bei den Produzenten- und Importpreisen sichtbar. Diese fallen aufgrund der Frankenstärke mit einem Jahrestempo von -2,3 Prozent, teilte das Bundesamt für Statistik in Neuchâtel mit. So konnte der Schweizer Franken in den letzten Wochen um +3,15 Prozent aufwerten gegenüber dem Euro.

Am Devisenmarkt kletterte der Frankenkurs von 0,8037 auf 0,8290 Euro zwischen dem 7. Dezember 2011 und dem 13. Januar 2012. Aktuell besitzt das offizielle Zahlungsmittel der Schweiz und Liechtensteins einen Gegenwert von 0,8268 Euro. Betrachtet man den Währungskurs aus dem Blockwinkel der Gemeinschaftswährung, dann steht der derzeitige Wechselkurs bei EUR/CHF 1,2095.

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