30.11.11

Eurokurs holt aktuell auf nach miserablem KOF Konjunkturbarometer


Der Abwärtstrend beim Konjunkturbarometer für die Schweiz geht in den sechsten Monat. Weil alles darauf hindeutet, dass sich das Wachstum in der Alpenrepublik verlangsamt, schafft der Eurokurs einen kleinen Befreiungsschlag. Die Euro Kursentwicklung steigt von 1,2257 auf 1,2277 CHF. Dadurch besitzt der eidgenössische Franken einen Gegenwert von aktuell 0,8145 Euro.

Einen tiefen Taucher verzeichnete das KOF Konjunkturbarometer für den Berichtsmonat November 2011. Der Index fiel von 0,75 auf 0,35 Zähler Analysten hatten mit einem Wert von 0,65 Prozent gerechnet. Alles deute darauf hin, dass die Konjunktur noch mehr an Schwung verliere, vermeldete die Konjunkturforschungsstelle (KOF) an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.

Die wichtigsten Messmodule des Konjunkturbarometers, nämlich Schweizer Konsum, Exportdestination EU und Schweizer Industrie, würden eine klar negative Entwicklung aufzeigen, erläuterte die KOF. Seit Mai 2011 geht es Monat um Monat nach unten mit dem Index. Vor einem halben Jahr hatte das Barometer noch bei 2,30 Zählern gelegen und ein Vierjahreshoch erreicht.

Zusätzlich schuppsen deutsche Konjunkturdaten den Eurokurs aktuell nach oben. So erhöhten sich die Einzelhandelsumsätze um +0,7 Prozent im Oktober 2011 gegenüber dem Vormonat. Analysten hatten mit einem Anstieg der Detailumsätze in der Größenordnung von +0,1 Prozent gerechnet. Die deutsche Arbeitslosenrate sank überraschend um -0,1 Prozent auf 6,4 Prozent.

Ein Kehrtwende an den Aktienmärkten hilft dem Euro wieder Kurs auf die Marke von 1,23 CHF zu nehmen. Die steigende Risikobereitschaft, welche sich durch fester notierende Aktienkurse bemerkbar macht, hilft der Gemeinschaftswährung. So liegt der DAX mit +1,7 Prozent in der Gewinnzone und notiert bei 5.901 Punkten um 12:44 Uhr MEZ.

29.11.11

Euro CHF Tageskurs 1,2304: UBS Konsumindikator steigt überraschend

Der Konsumindikator der Schweizer Großbank UBS kletterte trotz Schuldenkrise und Konjunkturabkühlung den dritten Monat in Folge. So erhöhte sich der Index von 0,82 auf 0,91 Punkte im Oktober 2011. Zwar bleibt das Konsumindikator weit von seinem Rekordstand bei 1,91 Punkten vom Mai 2011 entfernt. Allerdings ist ein treppenförmiger Aufwärtstendenz erkennbar, welcher im August 2011 bei 0,79 Punkten seinen Ursprung hat.

Nach der Veröffentlichung des UBS Konsumindikators fällt der Euro Sfr Kurs für kurze Zeit auf 1,2288. Allerdings stabilisiert sich die europäische Gemeinschaftswährung anschließend und notiert um 11:00 Uhr MEZ bei 1,2304 Schweizer Franken. Analysten verweisen auf die erhöhte Risikobereitschaft an den Finanzmärkten, die sich in steigenden Aktienkursen widerspiegle. Das Schweizer Börsenbarometer SMI kletterte von 5352,31 auf 5.522,01 Zählern (+3,17 Prozent) zwischen dem 24. November und dem 29. November 2011.

Für eine faustdicke Überraschung sorgte das GfK Konsumklima. Die deutschen Verbraucher sich nicht die Laune nicht vermiesen und wollen bei ihren Anschaffungsneigungen zulegen. Steigende Beschäftigung und Einkommen hätten dem Konsumklima zusätzlich Rückenwind gegeben, teilte die Gesellschaft für Konsumforschung mit. Der Index erhöhte sich um 0,2 auf 5,6 Punkte. Finanzmarktexperten hatten mit einem Rückgang auf 5,2 Punkten gerechnet.

Rettungsschirm

Unterdessen richtet sich die Aufmerksamkeit auf ein Treffen der Euro-Finanzminister. Die Ressortchefs beraten über die Auszahlung der nächsten Kredittranche für Griechenland in Höhe von acht Milliarden Euro sowie die Hebelung des Euro Rettungsschirms (EFSF). So dürfte der EFSF eine Garantie, welche mit einer Teilkaskoversicherung vergleichbar ist, bei der Platzierung von Staatsanleihen klammer Euroländer wie Italien und Spanien übernehmen.

Es zeichnet sich eine EFSF-Garantie für private Investoren je nach Marktbedingung zwischen 20 bis 30 Prozent ab. Im Falle eines Zahlungsausfalls würde der Rettungsschirm und damit der Steuerzahler die Verluste eines Schuldenschnitts von bis zu 30 Prozent tragen, so dass private Gläubiger von Abschreibungen verschont blieben.

28.11.11

Frankenkurs legt zu auf 1,2288 per Euro vor Konsumklima-Bericht


Der Schweizer Franken Kurs drängt die europäische Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,23 CHF zurück. Vor der Veröffentlichung des deutschen Konsumklimas zeigen sich Händler besorgt über die wirtschaftlichen Perspektiven der Eurozone. Darüber erweisen sich Spekulation über ein 400 bis 600 Milliarden schweres Hilfspaket des Internationalen Währungsfonds (IWF) für das angeschlagene Italien als falsch.

Zum Wochenauftakt verliert der Eurokurs -0,63 Prozent auf den Franken und fällt auf 1,2288. Damit wird die Einheitswährung mit großer Wahrscheinlichkeit den sechsten- der letzten sieben Handelstagen ein Minus einstreichen. Am 17. November 2011 kletterte die Kursentwicklung noch auf EUR/CHF 1,2440 und war kurz davor in den Bereich von 1,25-1,30 CHF vorzudringen.

Das GfK Konsumklima wird von 5,3 auf 5,2 Punkte sinken im November 2011, prognostizieren Analysten. Der von der Gesellschaft für Konsumforschung erstellte Index ist besonders nah an den Verbrauchern dran und dürfte wichtige Rückschlüsse geben, inwieweit sich die deutschen Konsumenten von der Schuldenkrise die Laune verderben lassen.

Bisher konnten Wirtschaftsabkühlung und Euro-Krise nur geringfügig die Stimmung verschlechtern. So kletterte das GfK Konsumklima im Oktober 2011 sogar um +0,1 Punkte auf 5,3 Punkte. Allerdings ist die Stimmung auch nicht mehr so gut wie im Februar 2011, als der Index einen Wert von 6,0 Zählern aufgewiesen hatte.

„Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte den Mindestkurs zum Euro nur anheben, wenn sich Deflationsgefahren abzeichnen“, sagt Ulrich Leuchtemann von der Commerzbank. Aktuell sei es sehr gefährlich den Mindestkurs, der seit dem 6. September 2011 bei EUR/CHF 1,20 liegt, anzuheben, weil nicht sämtliche Marktteilnehmer damit einverstanden wären.

Am Freitag hatten Spekulationen über eine Anhebung des Mindestkurses für einen Blitz-Anstieg der europäischen Einheitswährung gesorgt. In drei Stunden kletterte der Eurokurs von 1,2250 auf 1,2378 CHF (+1,04 Prozent). Begünstigt wurde die rasche Bergfahrt durch geringe Handelsvolumina im Zuge des verlängerten Thanksgiving-Wochenendes in den USA.

27.11.11

Die Woche der Wahrheit steht an für die Euro Kursentwicklung CHF

Am Devisenmarkt könnte das Geplänkel bei der Euro CHF Kursentwicklung vor einem Ende stehen. So pendelt der Eurokurs seit Anfang September 2011 die meiste Zeit richtungslos zwischen 1,21 und 1,24 CHF. Analysten warten auf wichtige Konjunkturdaten aus der Schweiz und neue Vorschläge zur dauerhaften Bekämpfung der Schuldenkrise.

Die UBS veröffentlicht am kommenden Dienstag ihren Konsumindikator für den Berichtsmonat Oktober 2011. Analysten rechnen mit einem erneuten Rückgang. So fiel der Indikator, der die Konsumneigung der Schweizrinnen und Schweizer abbildet, von 1,91 auf 0,84 Zähler zwischen Mai und September 2011. Beim KOF Konjunkturbarometer, welches am Mittwoch bekannt gegeben wird, erwarten Volkswirte einen Taucher um 0,14 auf 0,60 Punkte.

Fakten über das Wirtschaftswachstum in der Alpenrepublik werden am Donnerstag geschaffen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) wird sodann die Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im dritten Quartal 2011 melden. Volkswirte rechnen mit einem BIP-Anstieg in der Größenordnung von +0,2 Prozent. Im zweiten Quartal 2011 erhöhte sich das Volkseinkommen noch um +0,4 Prozent.

105 Minuten nach den BIP-Zahlen gibt der Fachverband für Einkauf und Supply Management sowie Credit Suisse den Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie bekannt. Der PMI dürfte noch tiefer unter die Wachstumsschwelle fallen, meinen Fachleute. So wird ein Rückgang von 46,9 auf 46,7 Zähler prognostiziert.

Zu einem Lichtblick bei den eidgenössischen Konjunkturdaten dürfte es Freitag kommen mit der Bekanntgabe der Detailhandelsumsätze. Es wird mit einer Erhöhung des Umsatzes um +1,2 Prozent für den Berichtsmonat September 2011 gerechnet. Im August 2011 waren die Einzelhandelsumsätze noch um -0,9 Prozent gefallen auf Jahressicht.

Einen positiven Impuls für den Eurokurs CHF könnte auch von „Merkozy“ kommen. So wollen die Regierungschefs der beiden größten Volkswirtschaften des Euroraums offenbar im Eiltempo einen neuen Euro-Stabilitätsvertrag durchpauken, berichtet die „Bild-Zeitung“. Bis Januar/Februar 2012 soll alles unter Dach und Fach sein.

Wenn die Eurozone einen großen Schritt Richtung finanzpolitische Union macht, könnte der sich die Euro Kursentwicklung in den Bereich von 1,25-1,30 CHF vorwagen, meinen Devisenexperten.

26.11.11

Eurokurs heute bei 1,2310 Sfr nach S&P Belgien-Abstufung auf „AA“

Der Schweizer Franken lässt den Eurokurs nicht allzu weit vorrücken. Zwar kletterte die Euro Entwicklung zunächst im Zuge eines Blitz-Anstiegs in wenigen Stunden von 1,2250 auf 1,2378 Schweizer Franken. Allerdings folgte eine abermalige Talfahrt, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor’s die Kreditwürdigkeit Belgiens herunter setzte.

Am Devisenmarkt steht der Eurokurs heute bei 1,2310 Sfr. Damit besitzt die eidgenössische Währung einen Gegenwert von 0,8123 Euro. Die europäische Gemeinschaftswährung fährt ihren zweiten Wochenverlust hintereinander ein. Das Monatshoch vom 8. November 2011 bei 1,2455 rückt angesichts der geringen wöchentlichen Kursschwankungen in weite Ferne.

Kurz vor dem Ende der Handelswoche stufte Standrad & Poor’s die Bonitätsnote Belgiens von „AA+“ auf „AA“ herunter. Als Grund führt die strengste der drei Ratingagenturen, welche auch nicht scheute den USA ihr „AAA“ wegzunehmen, erhöhte Finanzrisiken an. So hatte es bereits unter der Woche Gerüchte gegeben, dass die belgische Regierung Probleme habe ihren Teil an der Rettung der belgisch-/französischen Bank Dexia zu leisten.

SMI, Dollarkurs Sfr

An den Aktienmärkten hellte sich unterdessen die Lage ein wenig auf. So stoppt das Schweizer Börsenbarometer SMI eine sechstägige Talfahrt und steigt um +0,72 Prozent auf 5.395,61 Zähler. Zuvor war der SMI von 5.685,80 auf 5.356,96 Zähler (-5,78 Prozent) gefallen zwischen dem 16. November und dem 24. November 2011. Der deutsche Aktienindex DAX legte um +1,19 Prozent zu und schloss bei 5.492,87 Punkten. Das 2,5 Monatshoch vom 28. Oktober 2011 bei 6.346,19 Punkten liegt jedoch in weiter Ferne.

Unterdessen klettert der Dollarkurs Sfr auf ein Acht-Monats-Hoch. Der Wechselkurs erhöhte sich auf USD/CHF 0,9330 und ist damit 32,04 Prozent entfernt von seinem Rekordtief bei USD/CHF 0,7066 vom 9. August 2011. Analysten weisen auf den Leitzinsunterschied zu Gunsten der USA hin. So beträgt der Schlüsselzins der Fed 0-0,25 Prozent, während die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf ihrer Webseite aktuell einen 3-Monats-Libor von 0,05 Prozent ausweist.

25.11.11

Euro ist nur noch 1,2251 Schweizer Franken wert nach Thanksgiving


Gegen die Stärke des Schweizer Franken ist kein Kraut gewachsen. Deviseninterventionen der Nationalbank hindern den Eurokurs nicht daran auf 1,2251 CHF zu fallen. Die europäische Gemeinschaftswährung ist aktuell so wenig wert wie zuletzt am 4. November 2011. Gleichzeitig verteuert sich der eidgenössische Franken auf 0,8163 Euro.

Italien muss Rekordzinsen zahlen bei der Platzierung von kurzfristigen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von sechs Monaten. Investoren verlangten einen Zinskupon in Höhe von 6,50 Prozent, um Schultitel in Höhe von acht Milliarden Euro zu zeichnen. Es handelt sich um den höchsten Zinssatz seit knapp 15 Jahren. Bei einer Emission Ende Oktober 2011 hatte der Zins für die sechsmonatigen Staatspapiere noch bei 3,54 Prozent gelegen.

Die Schuldenkrise hat sich in den letzten Wochen drastisch intensiviert. Die Beschlüsse des letzten EU-Gipfels Ende Oktober 2011 verpufften an den Finanzmärkten. Mittlerweile hat sich die Krise auf die Euro Kernstaaten ausgeweitet, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn. Deutschland bekommt Probleme seine Staatsanleihen unters Volk zu bringen. Am Mittwoch scheiterte eine Emission von zehnjährigen Bundesanleihen.

Unterdessen steigen auch die Zinskosten für andere Euroländer mit der Top-Bonitätsnote „AAA“. Die Renditen von zehnjährigen österreichischen Staatsanleihen erhöhten sich von 2,50 auf 3,84 Prozent zwischen dem 22. September und dem 25. November 2011. Umlaufrenditen von niederländischen Schuldtiteln mit einer Laufzeit von zehn Jahren kletterten von 2,13 auf 2,77 Prozent.

Frankreich muss seit Wochen um seine „Triple-A“ Note bangen. Obwohl die Ratingagenturen noch nicht zugeschlagen haben, zeigt der Zinskupons von französischen Staatsanleihen (OATS) bei aktuell 3,74 Prozent, dass Investoren die „Grande Nation“ nicht mehr als „AAA“ Land wahrnehmen. In Belgien fordert derweil Ministerpräsident Leterme seine Landsleute auf die eigene Anleihen des mit 100 Prozent der Wirtschaftsleistung verschuldeten Landes zu kaufen.

Ohne das Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wäre der Eurokurs schon deutlich unter 1,20 CHF, sagen Händler. Allerdings sorgt die SNB mit dem Verkauf der eigenen Währung dafür, dass der Franken nicht wieder stärker wird. Die SNB handelt bisher äußerst klug und ließ sich auch nicht von der Schweizer Wirtschaft in die Enge treiben, die eine Anhebung des Mindestkurses auf 1,25 CHF bzw. 1,30 CHF forderte. So wäre es deutlich kostspieliger und risikoreicher höhere Wechselkursgrenzen in dem extrem ungewissen Marktumfeld zu verteidigen.

24.11.11

Ifo Geschäftsklima und Eurobonds heben Eurokurs kurz über 1,23 Sfr

Am Währungsmarkt klettert der Euro von 1,2261 auf 1,2316 CHF. Das Ifo Geschäftklima sorgt für eine positive Überraschung. Die 7.000 befragten deutschen Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Groß- und Einzelhandel sowie dem Bauhauptgewerbe beurteilen ihre Geschäftserwartungen besser als beim letzten Mal. Trotz internationaler Verwerfungen schlage sich Deutschlands Wirtschaft gut, erläutert Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.

Nicht nur für den Eurokurs CHF hellt sich die Stimmung ein wenig auf. Auch an den Aktienbörsen geht es zum Beginn des langen US-Thanksgiving-Wochenendes nach oben. Das deutsche Börsenbarometers DAX liegt zur Mittagszeit mit +1,68 Prozent in der Gewinnzone und notiert bei 5.549,41 Punkte. Der Schweizer SMI klettert von 5.398,10 auf 5.414,05 Zähler. Gold macht ebenfalls Boden gut und so kostet das gelbe Edelmetall aktuell 1.558 Sfr bzw. 1.268 Euro je Feinunze (31,1 Gramm).

Deutsche Unternehmen sehen keinen Grund Trübsal zu blasen und beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage genau so gut wie im Vormonat. Der Teilindex verharrt bei 116,7 Punkten. Besonders überraschend für Analysten ist der leichte Anstieg von 97,0 auf 97,3 Punkte beim Teilindex für die Geschäftserwartungen. Obwohl kein Ende der Schuldenkrise in Sicht ist, werden die Unternehmen optimistischer. Nach zwei Jahren Schuldendrama scheinen sich viele Firmen an die Unsicherheit gewöhnt zu haben.

Eurobonds

Im Blickpunkt stehet derzeit der Zwist zwischen Berlin und Brüssel über die Einführung von gemeinsamen Staatsanleihen (Eurobonds). Das sture Nein der deutschen Bundesregierung zu Eurobonds scheint zu bröckeln. Die Regierungsfraktionen von CDU und FDP diskutierten Szenarien, welche ein Zustimmung zu Eurobonds erforderlich machen würden, berichtet die „Bild Zeitung“. Es zeichnet sich immer stärker ab, das Deutschland für seine verlangten Vertragsänderungen zur besseren Haushaltsüberwachung von Schuldensündern eine Gegenleistung bringen muss.

Ein Vorschlag von EU-Kommissionspräsident Barroso zur Einführung von Eurobonds hatte die deutsche Bundeskanzlerin Merkel als „bekümmerlich und unpassend“ kritisiert. Die Deutschen haben Angst, dass Schuldensünder wie Griechenland und Italien bei der Einführung von Eurobonds wieder mit der Schubkarre zu Bank fahren, um sich Geld zu leihen. Darüber hinaus hat die Bundesregierung offenbar Sorge, dass die Europäische Kommission (EC) mit der Überwachung der Haushalte überfordert ist. Die Kommission hat in diesem Themenbereich deutlich weniger Fachwissen als der Internationale Währungsfonds (IWF).

23.11.11

Schuldenkrisen-Sog und Banken-Angst drückt Euro auf 1,2283 Sfr


Der Euro setzt seine viertägige Talfahrt fort gegenüber dem Schweizer Franken und fällt im frühen europäischen Handel auf 1,2283. Die Schuldenkrise hat die Gemeinschaftswährung weiterhin fest im Griff, während der eidgenössische Franken von seinem Status als sicherer Hafen profitiert. Darüber hinaus bereiten die Banken große Sorgen.

Aktuell kann sich der Euro erholen und erobert die Marke von 1,23 CHF zurück. So notiert der Wechselkurs bei EUR/CHF 1,2305 um 11:21 Uhr MEZ. An den Aktienmärkten verbessert sich ein wenig die Stimmung. Damit erhöht sich die Risikobereitschaft der Investoren, was dem Eurokurs hilft, ein wenig Boden gutzumachen, sagen Händler.

Hiobsbotschaften aus dem Bankensektor stoßen auf offene Ohren. Die Commerzbank-Aktie stürzte am Vortag um -15 Prozent ab, aufgrund von Spekulationen das Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus staatliche Hilfe benötigt, um die geforderter Kernkapitalquote von neun Prozent zu erreichen. Darüber hinaus führt die US-Notenbank derzeit Banken-Stresstests durch.. Die Fed möchte wissen, ob die sechs größten Geldhäuser des Landes bei massiven Wertverlusten auf europäische Staatsanleihen ins Wanken kommen.

Der Eurokurs tut sich auch schwer abermalig über 1,24 CHF zu steigen, aufgrund von schwachen Konjunkturdaten. Die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe von Deutschland, Frankreich und der Eurozone liegen deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Gleichzeitig brachen die industriellen Auftragseingänge im Euroraum um -6,4 Prozent ein im September 2011 gegenüber dem Vormonat, teilte Eurostat mit.

Staatsanleihen aus Italien und Spanien bleiben Ladenhüter. Die Renditen für zehnjährigen Schuldtitel steigen auf 6,90 Prozent (Italien) und 6,60 Prozent (Spanien). Die Anleihekurse von deutschen Bundesanleihen und Schweizer Staatsobligationen notieren fest. Im Gegenzug fallen die Umlaufrenditen der Langläufer auf 2,02 Prozent (Deutschland) bzw. 0,87 Prozent (Schweiz).

21.11.11

Den Schweizer Franken Kurs lässt die Euro Handelsbilanz kalt

Am Devisenmarkt wird der Eurokurs unter die Marke von 1,24 Schweizer Franken zurück gedrängt. Der Euro Tageskurs fällt um -0,39 Prozent auf 1,2365 CHF. Obwohl die Leistungsbilanz für den 17 Staaten umfassenden Euroraum überraschend positiv ausfällt, kann die europäische Einheitswährung nicht profitieren. Auch ein deutlicher Wahlsieg der Konservativen in Spanien hilft dem Eurokurs nicht aus der Patsche.

Die Leistungsbilanz der Eurozone lag bei +0,5 Milliarden Euro im Berichtsmonat September 2011. Analysten waren von einem Rückgang auf -3,2 Milliarden Euro ausgerechnet für die Differenz zwischen Exporten- und Importen von Gütern und Dienstleistungen, Kapitalzu- und -abflüssen sowie laufenden Übertragungen. Im August 2011 hatte die Leistungsbilanz noch bei -5,9 Milliarden Euro gelegen, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) mit.

Der Schweizer Franken Kurs profitiert auch aufgrund der zurück gehenden Risikobereitschaft an den Aktienmärkten. Investoren gehen erst einmal in Deckung, weil in den USA ein abermaliger Streit über die Haushaltskonsolidierung entbrannt ist. Demokraten und Republikaner können sich nicht auf Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen einigen. Damit dürfte es zu automatischen Ausgabenkürzung in Höhe von 1,2 Billionen Dollar im Januar 2012 kommen.

Kurz vor Öffnung der Wall Street deutet sich eine Trendwende an beim Eurokurs. So klettert die Gemeinschaftswährung auf 1,2377 Franken und macht sich auf den Weg die Marke von 1,24 abermalig zu überspringen. Das Niveau zwischen 1,2430-1,2470 ist aus charttechnischer Sicht besonders kritisch.

Im Verlauf des vierten Quartals 2011 versucht es der Euro bisher viermal die breit angelegte Unterstützungszone knapp unter 1,25 CHF zu durchbrechen. Alle vier Versuche schlugen fehl. Wenn in den kommenden Handelstagen die Risikobereitschaft wieder steigen sollte und die Aktienindizes ins Grüne drehen, könnte es im fünften Anlauf jedoch klappen, meinen Händler.

17.11.11

Euro über 1,24 CHF: Schweizer Konjunkturerwartungen brechen ein


Der Eurokurs markiert ein Wochenhoch bei 1,2440 CHF. Gleichzeitig trüben sich abermalig die Konjunkturerwartungen für die Schweiz ein. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Credit Suisse errechnete Index sinkt um -9,9 Zähler auf -64,3 Zähler. Die befragten Finanzmarktexperten zeichnen weiterhin ein trübes Bild für die konjunkturelle Entwicklung im nächsten halben Jahr. Bereits seit sieben Monaten liegt der ZEW Index im negativen Terrain.

Seit dem Ende letzten Woche befindet sich der Eurokurs in eine Aufwertungsphase. So klettert die Devisenrelation zwischen dem Euroraum und der Schweiz von 1,2128 CHF auf 1,2440 CHF (+2,57 Prozent) zwischen dem 3. November und dem 17. November 2011. Gegenüber dem Dollar tut sich die europäische Gemeinschaftswährung hingegen ungemein schwer. Der Euro fällt auf 1,3421 USD und markiert ein Fünf-Wochen-Tief. Am 27. Oktober 2011 kostete der Euro noch 1,4246 USD.

Der Vorsitzende des Servicecenter für die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (SWISSMEM), Hans Hess, forderte eine Anhebung des Euro CHF Mindestkurses. Die so genannte MEM-Industrie ist das Rückgrat des eidgenössischen Exportsektors und der bedeutendste industrielle Arbeitgeber. Zuvor hatte bereits der Dachverband der Schweizer Wirtschaft (Economiesuisse) die Nationalbank zur Erhöhung der Wechselkursuntergrenze aufgefordert. Der Franken ist seit dem 6. September 2011 an den Euro gekoppelt durch einen Mindestkurs bei EUR/CHF 1,2000.

Aus technischer Sicht ist die aktuelle Lage weiterhin heikel. So muss die Euro Kursentwicklung einen wichtigen Widerstandsbereich zwischen 1,2430-1,2470 CHF überwinden, damit die Aufwärtsdynamik anhält. Allerdings scheiterte die europäische Gemeinschaftswährung im Verlauf des vierten Quartals 2011 bereits dreimal an dem Widerstandsbereich knapp unter 1,25 CHF. Wenn dem Euro jedoch schließlich ein Durchbruch gelingt, könnte es sehr schnell auf 1,27 CHF gehen.

15.11.11

Schweizer Franken Kurs nur sehr, sehr kurz bei 1,2426 per Euro

Der Euro schafft es ein weiteres Mal nicht sich über der Marke von 1,24 CHF zu etablieren. So wertet der Schweizer Franken Kurs wieder auf, nachdem die Gemeinschaftswährung kurzzeitig auf 1,2426 CHF hopste. Aktuell steht der Wechselkurs bei EUR/CHF 1,2392. Die eidgenössische Währung kostet 0,8070 Euro um 12:40 Uhr MEZ.

Schwache ZEW Konjunkturerwartungen liefern Devisenhändlern neben der Schuldenkrise ein weiteres Argument, um den Euro zu verkaufen. Der ZEW Index für Deutschland fiel um 6,9 auf -59,1 Punkte. Analysten hatten mit -52,7 Punkte gerechnet für den Berichtsmonat November 2011. Die Regierungskrisen in Griechenland und Italien dürften zum Rückgang der Konjunkturerwartungen beigetragen haben, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit.

Die UBS Großbank ist der Meinung, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Mindestkurs zum Euro auf 1,25 CHF anheben wird. Zu dieser Schlussfolgerung kommt der UBS Devisenstratege Syed Mansoor Mohi-uddin in einer aktuellen Analysemitteilung. So habe die Nationalbank sehr deutlich ausgeführt, dass sie den Franken immer noch als überbewertet betrachte. Volkswirte errechneten, dass ein fairer Wechselkurs, basierend auf der Kaufkraftparität, zwischen EUR/CHF 1,35-1,40 liegt.

Der Schweizer Franken Kurs kommt auch nicht vom Fleck wegen der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Währungshüter erwarten für die Eurozone das Abtauchen in eine Rezession und werden womöglich den Leitzinssatz weiter senken, prognostiziert die UBS. Auf der EZB Sitzung am 3. November 2011 verringerten die Währungshüter den Leitzins von 1,50 auf 1,25 Prozent, obwohl die Inflation derzeit bei drei Prozent verharrt.

Die ZEW Konjunkturerwartungen für die Schweiz werden ein weiteres Mal fallen und den Indexstands vom Oktober 2011 von -54,4 Zählern unterbieten, meinen Analysten. Seit Mai 2011 befindet sich der Index im negativen Terrain. Besonders groß war die Unsicherheit der befragten Finanzmarktexperten im August und September 2011, als die Konjunkturerwartungen auf -71,4 bzw. -75,7 Zählern sanken.

13.11.11

CHF Kurs gibt nach auf 1,2373 per Euro mit Berlusconi-Rücktritt


Der Euro berappelt sich und beendet eine dreitägige Talfahrt gegenüber dem Schweizer Franken. So klettert der Euro CHF Kurs zeitweise über die Marke von 1,24 und steht aktuell bei 1,2372. Das italienische Parlament verabschiedet einen Teil der von der Eurogruppe geforderten Sparbeschlüsse. Vereinbarungsgemäß erklärt Ministerpräsident Silvio Berlusconi anschließend seinen Rücktritt.

Hilfestellung erhält der Eurokurs durch sinkende Umlaufrenditen von italienischen Staatsanleihen. Die zehnjährigen Schuldtitel fallen auf 6,45 Prozent. Am 9. November 2011 lagen die Staatspapiere Roms zeitweise bei 7,48 Prozent und waren so hoch wie noch nie seit der Einführung des Euros im Jahr 1999. Deutsche Bundesanleihen rentieren aktuell ein wenig höher bei 1,88 Prozent. Der Risikoaufschlag zwischen Deutschland und Italien bleiben mit 4,57 Prozent vergleichsweise hoch.

Die gute Stimmung an den Aktienmärkten kommt dem Euro CHF Kurs ebenfalls zugute. Das Schweizer Börsenbarometer SMI klettert um +1,50 Prozent auf 5.649,03 Zähler. Damit liegt der Index knapp 1.000 Zähler über seinem Zwei-Jahres-Tief bei 4.791,96 Zählern vom 10. August 2011. Der deutsche Aktienindex DAX erobert die Marke von 6.000 Punkten zurück und steht aktuell bei 6.057,03 Punkten.

Aus technischer Sicht ist für den Euro CHF Kurs ein Widerstand zwischen 1,2430-1,2470 entscheidend. Wenn es die Gemeinschaftswährung schafft über dieser Widerstandszone zu schließen, dann wäre ein Anstieg auf EUR/CHF 1,27 möglich bis zum Jahresende 2011. Ansonsten käme es zu einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung, welche durch den von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) festgesetzten Mindestkurs bei 1,20 CHF nach unten begrenzt ist.

10.11.11

SNB lässt sich nicht bedrängen und doktert nicht am Eurokurs CHF

Der Eurokurs steht aktuell bei 1,2324 CHF. Damit kostet der Franken umgerechnet 0,8114 Euro. Die spielerische Leichtigkeit mit dem die Schweizerische Nationalbank (SNB) die EUR/CHF Kursentwicklung kontrolliert, weckt Begehrlichkeiten. Der Dachverband der Schweizer Wirtschaft, Economiesuisse, fordert eine Anhebung des Mindestkurses.

Am 6. September 2011 koppelte die SNB den Eurokurs an den Franken und fixierte eine Wechselkursuntergrenze bei EUR/CHF 1,2000. Seitdem haben die eidgenössischen Notenbanker sichergestellt, dass der Euro nicht mehr abrutschten kann wie im August 2011. Damals fiel die europäische Gemeinschaftswährung auf 1,0075 Schweizer Franken.

Analysten der UBS meinen, dass die zu der Verteidigung des Mindestkurses erforderlichen Deviseninterventionen vergleichsweise niedrig ausgefallen seien. Die Schweizer Großbank schätzt, dass die SNB im September 2011 ungefähr fünf Milliarden Franken aufwenden musste, um den Eurokurs über der Marke von 1,20 CHF zu halten.

Weihnachtsgeschenk

Die bisher äußerst erfolgreich verlaufenden Interventionen am Devisenmarkt hat die Schweizer Wirtschaft auf den Plan gerufen. Der Chef von Economiesuisse, Gerold Bührer, sagte, dass man sich über ein Weihnachtsgeschenk in Form einer Mindestkurs-Anhebung auf 1,30 sehr freuen würde. Der Schweizer Franken sei immer noch sehr stark und bringe Unternehmen in Schwierigkeiten.

Allerdings geben Notenbank-Beobachter einer solchen Erhöhung in diesem Jahr keine Chance. Die Schweizerische Nationalbank würde sich unglaubwürdig machen nach einer so kurzen Zeitspanne bereits den Mindestkurs anzuheben. Darüber hinaus sei ein solches Manöver extrem riskant, weil die Schuldenkrise im Euroraum weiterhin lodere und sich das Interventionsvolumen vervielfachen könnte.

Wahrscheinlicher erscheinen Anhebungen der Wechselkursuntergrenze im Sechs-Monats-Takt. So könnte die SNB im März 2012 den Mindestkurs auf 1,25 und im September 2012 auf 1,30 CHF anheben, wenn es der Euro bis dahin nicht schafft, aus eigener Kraft aufzuwerten.

9.11.11

Ab in den Keller mit dem Eurokurs, Halli Galli in Rom und Athen


Der Schweizer Franken profitiert von den unklaren Verhältnissen in Italien und Griechenland. Die beiden größten Sorgenkinder der Eurozone halten die Finanzwelt in Atem. Zwar kündigte Ministerpräsident Berlusconi seinen Rückzug an. Doch weiß niemand, was danach kommt. In Griechenland scheint der aussichtsreichste Kandidat für den Chefposten der Übergangsregierung, der Ex-EZB Vize Lucas Papademos, aus dem Rennen zu sein.

Die Sicherheit des Schweizer Franken steht wieder hoch im Kurs. Darunter leidet die europäische Gemeinschaftswährung, die in den letzten 24 Stunden von 1,2455 auf 1,2312 Schweizer Franken (-1,15 Prozent) sank. Die eidgenössische Währung kostet 0,8122 Euro. Unterdessen kann der US-Dollar gegenüber dem Franken weiter zulegen und klettert auf USD/CHF 0,9048.

Italienische Staatsanleihen straucheln im heftiger, was im Gegenzug zu steigenden Renditen der Schuldtitel führt. Der Zinskupon von zehnjährigen Staatsanleihen aus Italien kletterte auf sieben Prozent und erreichte ein Rekord. Das letzte Mal hatten die Zinsen für den italienischen Finanzminister vor der Euro Einführung im Jahr 1999 so hoch gelegen.

Die politische Unsicherheit ist auch an den Aktienmärkten zu spüren. Das Schweizer Börsenbarometer SMI fällt um -2,48 Prozent auf 5.584,28 Zähler. Der deutsche Aktienindex DAX markiert ein Tagestief bei 5.773,40 Punkten und liegt mit mehr als drei Prozent in der Verlustzone. Die sinkende Risikobereitschaft kommt normalerweise den Schweizer Franken zugute. Der Eurokurs kann regelmäßig steigen, wenn Investoren die Schuldenkrise mit größerer Gelassenheit sehen.

Neben den als besonders sicher geltenden deutschen- und schweizerischen Staatsanleihen, profitiert die Goldpreisentwicklung von den Chaos-Tagen in Griechenland und Italien. Der Goldpreis in Schweizer Franken klettert auf 1.621,79 CHF je Feinunze und ist kurz davor sein Rekordhoch bei 1.650,46 CHF vom 11. September 2011 zu überbieten. Im Euroraum kostet das gelbe Edelmetall 1.319,70 Euro je Feinunze bzw. 42,43 Euro pro Gramm und markiert ein Sieben-Wochen-Hoch.

8.11.11

Euro Kurs Kapriolen: Anstieg auf 1,2455 CHF, dann Absturz 1,2320 CHF

Am Devisenmarkt beendet der Euro sein Kursfeuerwerk. So kletterte die europäische Gemeinschaftswährung von 1,2130 auf 1,2455 Schweizer Franken in den letzten 2,5 Handelstagen. Gestern verzeichnete der Euro das größte Tagesplus seit Anfang September 2011. Allerdings schaffte es der Euro Kurs nicht sich zu stabilisieren und purzelte in wenigen Minuten auf 1,2320 CHF während des europäischen Handelsgeschehens am Dienstag.

Eine Änderung der Wechselkurspolitik durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist unwahrscheinlich. So dürfte der von der Nationalbank am 6. September 2011 festgelegte Mindestkurs vorerst bei 1,2000 CHF bleiben. Die SNB würde ihre Glaubwürdigkeit verlieren, wenn sie bereits nach zwei Monaten erneut am Wechselkurs dreht. Gerüchte, dass eine unmittelbare Anhebung der Wechselkursuntergrenze auf EUR/CHF 1,25 bzw. 1,30 bevorstehe, werden offenbar gezielt von Spekulanten gestreut.

Unbegründet sind die Gerüchte allerdings nicht. So hat Notenbankchef Hildebrand den starken Franken für Deflationsgefahren und trübe Wachstumsaussichten mitverantwortlich gemacht. Allerdings zeichnet sich ab, dass die SNB den Mindestkurs erst anheben dürfte, wenn sich die Schuldenkrise im Euroraum ein wenig abkühlt. Dies könnte noch bis Februar 2012 dauern. Bis dahin wird der modifiziert Euro Rettungsschirm (EFSF) einsatzbereit sein.

Sorgenkinder

Die Bildung einer griechischen Übergangsregierung unter dem ehemaligen EZB-Vizepräsidenten Papademos könnte das Ende der politischen Chaos-Tage in Athen einleiten. Mittlerweile fordert die Eurogruppe, dass es einen parteiübergreifenden Konsens in Griechenland zu den Sparbeschlüssen geben muss. Ansonsten werde man die nächste Kredittranche in Höhe von acht Milliarden Euro nicht auszahlen.

Italien bleibt der größte Unsicherheitsfaktor. Die Renditen von zehnjährigen Staatsanleihen des Stiefellandes kletterten gestern auf 6,68 Prozent. Wenn Italien fällt, dann drohe der gemeinsame Währungsraum zu implodieren, meinen Beobachter. Die Finanzmärkte trauen der Berlusconi-Regierung nicht mehr zu, das Ruder herumzureißen. Ohne die Käufe von italienischen Staatsanleihen durch die EZB, währen die Renditen schon über sieben Prozent.

7.11.11

Schweizer Deflationsgefahren puschen den Eurokurs auf 1,24 CHF


Der Eurokurs steigt auf 1,2393 Schweizer Franken und ist so teuer wie zuletzt am 20. Oktober 2011. Devisenhändlern bereitet die rückläufige Teuerung in der Eidgenossenschaft Kopfzerbrechen. Es zeichnen sich substanzielle Deflationsgefahren ab, wodurch die derzeit stattfindende konjunkturelle Abkühlung intensivieren werden könnte.

Die Unternehmensgewinne sinken nicht nur aufgrund geringerer Exporterlöse im Zuge der Frankenstärke. Die rückläufigen Konsumentenpreise sorgen für Kaufzurückhaltung der Schweizerinnen und Schweizer im Inland. Die Teuerung in der Schweiz lag im Oktober 2011 bei -0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Es handelt sich um den ersten negativen Wert seit Oktober 2009.

Im Verlauf des europäischen Handels beendet der Eurokurs seinen Höhenflug kurz vor der Marke von 1,24 CHF und fällt auf 1,2325 CHF zurück. Schwache Konjunkturdaten und sinkende Einzelhandelsumsätze aus dem 17 Staaten umfassenden Währungsraum machen dem Euro zu schaffen. Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone fielen um -0,7 Prozent im Oktober 2011 gegenüber dem Vormonat. Der Sentix Konjunkturindex sank um -2,7 auf -21,2 Punkte.

Marktbeobachter befürchten eine von Italien dominierte Woche. Nachdem sich in der letzten Woche die Ereignisse in Griechenland überschlugen, könnte diese Woche das Stiefelland der Brennpunkt der Schuldenkrise sein. Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat eine Abstimmung zu politischen Reformvorhaben erneut mit der Vertrauensfrage verbunden.

Die Entwicklung der Risikoaufschläge von italienischen Staatsanleihen untermauern, dass man Italien nicht zutraut, die erforderlichen Reformanstrengungen zur Haushaltskonsolidierung und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit durchzuführen. Italienische Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit rentieren aktuell bei 6,56 Prozent und sind nahezu um das Vierfache so hoch wie in der Laufzeit vergleichbare deutsche Bundesanleihen.

6.11.11

Durch das Schlingern des Frankens droht die SNB mit Konsequenzen

Der starke Franken bleibt für die Schweizerische Nationalbank (SNB) oberste Priorität. In einer ereignisreichen Woche fiel der Eurokurs unter die Marke von 1,22 CHF und markierte ein Vier-Wochen-Tief. Das hin und her in Griechenland hat die Finanzwelt aufgeschreckt. Deutschland und Frankreich sprachen zum ersten Mal von einem möglichen Austritt des maroden Mittelmeerlandes aus der Eurozone.

Am Devisenmarkt war der Euro im Verlauf der Handelswoche um -0,81 Prozent auf 1,2128 CHF gefallen am 3. November 2011. Anschließend konnte sich die europäische Gemeinschaftswährung ein wenig erholen und beendete die erste Handelswoche im November 2011 bei 1,2190. Die eidgenössische Währung kostet aktuell 0,8203 Euro. Am 19. November 2011 war das offizielle Zahlungsmittel der Schweiz und Liechtensteins mit 0,8018 Euro um -2,25 Prozent billiger.

„Die Schweizerische Nationalbank erwartet, dass der Franken weiterhin abwertet“, prognostizierte SNB-Präsident Philipp Hildebrand gegenüber der Zeitung „NZZ am Sonntag“. Wenn sich die eidgenössische Währung nicht abschwäche, könnte dies zu einer Deflation führen und schwer auf der Wirtschaft lasten. Man sei bereit weitere Maßnahmen zu ergreifen, wenn es Konjunktur- und deflationäre Entwicklungen erforderlich machen sollten, sagte Hildebrand.

Neben der Schuldenkrise kam der Eurokurs unter Verkaufsdruck durch eine plötzliche Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB). Auf Vorschlag des scheidenden deutschen EZB-Direktoriumsmitglied Jürgen Stark hat der neue Notenbankchef Mario Draghi den Schlüsselzins um 0,25 auf 1,25 Prozent verringert.

Unterdessen warten Ökonomen mit Spannung auf die Veröffentlichung der Teuerung in der Schweiz für den Berichtsmonat Oktober 2011. Analysten prognostizieren einen Rückgang der monatlichen Inflationsrate von +0,3 auf +0,2 Prozent. Damit würde sich die Einschätzung von SNB-Präsident Hildebrand bestätigen, der sagte, dass die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte bestenfalls stagnieren dürfte.

4.11.11

Eurokurs mit Turbo Anstieg über 1,22 CHF trotz EZB Leitzinssenkung


Der Eurokurs beendet eine zweiwöchige Talfahrt gegenüber dem Schweizer Franken. So klettert die Euro Kursentwicklung über die Marke von 1,2200 CHF und markiert Zwischenhoch bei 1,2245. Zwar ist das Fünf-Monats-Hoch vom 19. Oktober 2011 bei EUR/CHF 1,2472 noch ein gutes Stück entfernt. Allerdings sei ein Anstieg auf EUR/CHF 1,25 wahrscheinlicher, als ein Rückfall auf 1,20, meinen die meisten Devisenexperten.

Aktuelle Statistiken zu den Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zeigen, dass die eidgenössischen Währungshüter offenbar weniger umfangreich intervenieren müssen, um den Mindestkurs bei EUR/CHF 1,20 zu verteidigen, als bisher angenommen. Die Währungsreserven der SNB verringerten sich sogar um 39,52 Milliarden Sfr auf 242,70 Milliarden Sfr im Oktober 2011.

Der von der Nationalbank am 6. September 2011 eingeführte Mindestkurs bei EUR/CHF 1,20 hat offenbar in erster Linie einen psychologischen Effekt. Devisenspekulanten wetten nicht mehr auf einen fallenden Eurokurs, weil sie mit dem Eingreifen der SNB rechnen müssen. Darüber hinaus macht sich die Erhöhung der Sichtguthaben der Geschäftsbanken bei der Nationalbank von 30 auf 200 Milliarden Sfr bemerkbar.

Durch den drastischen Anstieg der Franken-Liquidität wird die eidgenössische Währung zinstechnisch unattraktiv. Dies wird an dem extrem niedrigen 3-Monats-Libotr sichtbar, welcher aktuell bei 0,04 Prozent liegt. Damit befinden sich die Schweizer Leitzinsen am unteren Ende des SNB-Zielbandes von 0-0,25 Prozent.

Eine überraschende Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) von 1,50 auf 1,25 Prozent kann dem Eurokurs nicht schaden. Darüber hinaus können auch schwache Konjunkturdaten aus Deutschland die Gemeinschaftswährung kaum belasten. Die Auftragseingänge der deutschen Industrie sanken um -4,3 Prozent im September 2011. Analysten hatten eine Erhöhung um +0,1 Prozent erwartet im Vergleich zum Vormonat.

3.11.11

Euro Sfr Kurs purzelt auf 1,2128 und erreicht 4-Wochen-Tief

Am Devisenmarkt fällt der Euro Sfr Kurs auf den tiefsten Stand seit dem 3. Oktober 2011. Die Verunsicherung wegen der geplanten Volksabstimmung in Griechenland erwischte die europäische Einheitswährung kalt. Politische Beobachter rechnen mit einem Sturz des griechischen Ministerpräsidenten Papandreou, nachdem Merkel und Sarkozy weitere Hilfszahlungen an das marode Mittelmeerland auf Eis legten.

Der Euro Sfr Kurs fällt auf 1,2128 und nähert sich seinem September-Tief bei 1,2022. Der Schweizer Franken kostet aktuell wieder deutlich mehr als 80 Euro-Cents. Der Gegenwert der eidgenössischen Währung beträgt um 10:44 Uhr MEZ bei 0,8243 Euro. Die Wechselkursobergrenze der Schweizerischen Nationalbank (SNB) liegt bei 0,8333 Euro.

Währungshändler rechnen mit erhöhten Deviseninterventionen durch die Nationalbank. So hat SNB-Präsident Hildebrand mehrfach deutlich gemacht, dass er einen stärkeren Franken nicht zulassen werde. Aus dem Blickwinkel der Gemeinschaftswährung bedeutet dies, dass spätestes bei beim einem Euro Sfr Kurs von 1,2000 mit der Talfahrt Schluss sein dürfte.

Aktuell kommt in erster Linie die sinkende Risikotoleranz im Zuge der wieder aufflammende Griechenland-Krise zum tragen und erhöht die Nachfrage nach sicheren Häfen wie dem Schweizer Franken. Athen droht im Chaos einer unkontrollierten Staatspleite zu versinken. Das Manöver des griechischen Premiers ist auch in Griechenland stark umstritten.

Obwohl die Schweizer Franken Prognose auf kurze Sicht positiv ist, erscheinen auf mittlere- und lange Sicht Wetten auf einen steigenden Eurokurs sinnvoll. Durch die Euro Untergrenze bei 1,2000 Sfr ist das Verlustpotential für Devisenspekulanten durch die Nationalbank begrenzt. Das Gewinnpotential ist deutlich größer, weil die SNB den Euro Sfr Wechselkurs nach oben ganz bewusst offen ließ.

1.11.11

Pleite-Griechen werden immer dreister und würgen den Eurokurs ab


Der Euro fällt gegenüber dem Schweizer Franken auf ein Vier-Wochen-Tief. Die Griechenland-Tragödie geht in die nächste Runde. Ministerpräsident Papandreou hat überraschend eine Volksabstimmung angekündigt. Die Griechen sollen über die Beschlüsse des letzten EU-Gipfels abstimmen. Damit droht die Rettung des maroden Mittelmeerlandes zu scheitern. Die Folge wäre eine unkontrollierte Staatspleite.

Am Devisenmarkt setzt der Eurokurs CHF seine Talfahrt fort. Die europäische Gemeinschaftswährung verliert -0,51 Prozent und fällt auf 1,2138 Franken. Für die Schweizerinnen und Schweizer ist der Euro so billig wie seit dem 4. Oktober 2011 nicht mehr. Die eidgenössische Währung kostet 0,8239 Euro.

Ein schwacher Einkaufsmanagerindex (PMI) aus dem Verarbeitenden Gewerbe der Schweiz hilft dem Euro bis zum Handelsbeginn an der Wall Street wieder ein wenig hoch auf 1,2187. Der PMI Index fiel von 48,2 auf 46,9 Zähler im Oktober 2011 und liegt damit noch deutlicher unter der Wachstumsschwelle von 50,0 Punkten. Die Eurokrise habe Bremsspuren bei der Industriekonjunktur hinterlassen, meldeten die Herausgeber Credit Suisse und der Verband für Einkauf und Supply Management.

Neben der Griechenland-Panik sorgt die Pleite des US-Brokers MF Global für Panikwellen an den Finanzmärkten. Das amerikanische Brokerhaus hat sich offenbar mit europäischen Staatsanleihen verspekuliert und meldete mittlerweile Gläubigerschutz nach „Chapter 11“ an. Die einsturzgefährdet Risikobereitschaft bringt neben dem Eurokurs auch die Aktienmärkte in Bedrängnis.

Das Schweizer Börsenbarometer SMI fällt um -2,72 Prozent auf 5.575,54 Zähler. Im Verlauf des Handelstages rutschte der Aktienindex zeitweise auf 5.522,18 Punkte herab. Der deutsche Dax liegt aktuell mit -5,07 Prozent in der Verlustzone und weist einen Indexstand von 5.829,89 Punkte auf. Deutsche Bank und Commerzbank Titel fallen um bis zu elf Prozent.

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