29.9.11

Eurokurs ohne Elan nach deutschem Ja zur Rettungsschirm-Aufstockung


Der Eurokurs notiert aktuell bei 1,2195 CHF und so kostet der Schweizer Franken umgerechnet 0,82 Euro. Der Deutsche Bundestag winkt die Erhöhung des Rettungsschirms (EFSF) für klamme Euroländer durch. Allerdings muss die EFSF-Anhebung auf 440 Milliarden Euro auch noch von weiteren Skeptikern wie den Niederlande, Slowakei und Österreich genehmigt werden, um wie geplant Mitte Oktober 2011 in Kraft treten zu können.

Positive deutsche Arbeitsmarktzahlen helfen dem Eurokurs aktuell nicht gegenüber dem Franken aufzuwerten. Die Arbeitslosenrate sinkt um -0,4 Prozent auf 6,6 Prozent im September 2011. Im Zuge der Herbstbelebung fällt die Zahl der Arbeitslosen um 149.000 auf 2.796.000 Personen. Saisonbereinigt verringert sich die Zahl der Arbeitslosen um 26.000. Die Nachfrage sei hoch und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachse weiter, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit.

Unterdessen warten Devisenhändler mit Spannung auf die Veröffentlichung des KOF Konjunkturbarometers am Freitag. Analysten prognostizieren, dass das Barometer von 1,61 auf 1,46 Punkte falle im Berichtsmonat September 2011. Ein noch deutlicher Rückgang könnte die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf den Plan rufen. SNB-Beobachter spekulieren darüber, dass die SNB die Untergrenze zum Eurokurs von 1,20 auf 1,25 CHF anheben wird.

Der Schweizer Franken Kurs sei auch bei 1,20 pro Euro weiterhin zu hoch bewertet, ließen Nationalbank und Regierungsvertreter mehrfach verlauten. Dabei dürfte die Nationalbank versuchen den größtmöglichen Überraschungseffekt im Zuge einer Anhebung des Mindestkurses zu erzielen. Bisher hat es die SNB geschafft, den Eurokurs kein einziges Mal unter die Marke von 1,20 CHF fallen zu lassen seit der Festlegung des Mindestkurses am 6. September 2011.

27.9.11

UBS Konsumindikator mit Taucher: EUR/CHF Kurs gelassen bei 1,22

Der Konsumindikator der Schweizer Großbank UBS fällt deutlich schlechter aus als prognostiziert. So sinkt der Index von 1,28 auf 0,79 Zähler. Es handele sich um den größten monatlichen Rückgang seit neun Jahren, teilt die UBS mit. Für den erheblichen Taucher waren die schlechte Stimmung der Verbraucher und der schlechte Geschäftsgang im Einzelhandel verantwortlich.

Nach der Veröffentlichung steigt der Eurokurs über die Marke von 1,22 CHF und markiert ein Tageshoch bei 1,2228 CHF. Angesichts der Anbindung des Frankens an den Euro spielen Konjunkturdaten jedoch weiterhin eine untergeordnete Rolle. Seit dem 6. September 2011 existiert für den Euro Franken Kurs eine Wechselkursuntergrenze bei 1,20. Sollte die Euro Kursentwicklung drohen darunter zu fallen, greift die Schweizerische Nationalbank ein, verkauft ihre eigene Währung und kauft dafür Euros.

Konsum vs. Wechselkurs

Die UBS-Volkswirte interpretieren die Einwirkungen des Frankenkurses auf die Konsumentenstimmung unterschiedlich. So habe der starke Franken im August 2011 dem UBS-Konsumindikators geschadet, weil viele Verbraucher verunsichert waren. Der Franken erreichte am 9. August 2011 gegenüber dem Euro die Parität mit den ersten zwei Nachkommastellen. So fiel der Eurokurs auf 1,0075 CHF, wodurch die eidgenössische Währung 0,9926 Euro kostete.

Grundsätzlich sei der starke Franken für die Schweizerinnen und Schweizer jedoch positiv zu bewerten, weil er die Kaufkraft der Konsumenten erhöhe. Diese zeige die hohe Anzahl der Neuimmatrikulationen von Personenwagen. Die Neuzulassungen von PKW kletterten im August 2011 um +9,1 Prozent auf Jahressicht. Es ist die einzige Komponente des UBS-Konsumindikators, welche weiterhin Zuwächse verzeichnet.

25.9.11

Schafft die SNB eine Trendumkehr beim Schweizer Franken Kurs?

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) interveniert am Devisenmarkt seit dem 6. September 2011. So will die Notenbank die extreme Frankenstärke unterbinden und gleichzeitig den Eurokurs ankurbeln. Mit der Festlegung einer Untergrenze bei einem Schweizer Franken Kurs von 1,20 pro Euro versuchen die Notenbanker einen mehrjährigen Abwärtstrend aus den Angeln zu heben.

Der Eurokurs fiel von 1,6828 auf 1,0075 CHF zwischen dem 11. Oktober 2007 und dem 9. August 2011. Die drastische Abwertung des Euro in Höhe von -40,13 Prozent macht in erster Linie den eidgenössischen Exportunternehmen zu schaffen. Ihre Gewinnmargen schmelzen ab und so werden Waren und Güter aus dem Alpenland im Euroraum deutlich teurer.

Technische Analysten geben trotz des Euro Anstiegs von 1,0075 auf 1,2226 CHF (+21,35 Prozent) zwischen dem 9. August und dem 23. September 2011 bisher keine Entwarnung. Der vierjährige Abwärtstrend bleibe weiterhin intakt. Um von einer Trendumkehr sprechen zu können, müsste die Euro Kursentwicklung über die Trendlinie steigen.


Fundamentale Analysten sind der Meinung, dass sich ein „fairer Wechselkurs“ zwischen EUR/CHF 1,35-1,40 befinde. In der Kursspanne liegt die Kaufkraftparität zwischen dem Euroraum und der Schweiz, berücksichtigt man die verschiedenen Einkommens- und Preisniveaus. Allerdings spielt der volkswirtschaftliche Gleichgewichtskurs an den Devisenmärkten in den meisten Fällen keine Rolle. Dies wird auch bei dem drastisch fallenden Dollar Yen Wechselkurs deutlich.

Der Schweizer Franken und der Japanische Yen sind Zufluchtsorte vor den Finanzmarkt-Turbulenzen. Größte Geißel sind die enormen Schuldenstände in den meisten Euroländern und den USA. Darüber hinaus hat die politische Führung der Eurogruppe bisher kein schlüssiges Konzept vorgelegt, wie es weiter gehen soll mit dem gemeinsamen Währungsraum.

Weil der Stabilitäts- und Wachstumspakt nicht funktionierte, müsse man die fiskalische Union vorantreiben. So braucht der Euroraum einen Finanzminister, der mit den gleichen Kompetenzen ausgestattet ist, wie der US-Finanzminister. Darüber hinaus müsse man gemeinsame Staatsanleihen (Eurobonds) einführen, um die Gemeinschaftswährung zu retten, meint der Hedge Fonds Manager George Soros.

23.9.11

Der Eurokurs zum Schweizer Franken entspannt sich

Der aktuelle Eurokurs steht bei 1,2215 CHF. Am Freitagnachmittag fixierte die Europäische Zentralbank (EZB) den offiziellen Referenzkurs auf 1,2195 CHF. Der Franken kostet 0,82 Euro. Es bleibt vorerst beim Mindestkurs der Schweizerischen Nationalbank bei EUR/CHF 1,20. Zuvor sorgten Spekulationen über eine mögliche Anhebung der Wechselkursuntergrenze für einen steilen Anstieg der Gemeinschaftswährung.

So kletterte der Eurokurs von 1,2049 auf 1,2343 CHF (+2,44 Prozent) zwischen dem 20. und dem 22. September 2011. Allerdings wollen Devisenfachleute eine Erhöhung des Mindestkurses nicht aus dem Auge lassen. Die SNB könnte abwarten bis sich die Lage beruhigt, um mit einer Heraufsetzung auf EUR/CHF 1,25 bzw. 1,30 das größtmögliche Überraschungseffekt zu erzielen.

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten nehmen weiter zu. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank fordern die Eurozone seit Wochen auf, entschiedener gegen die Schuldenkrise vorzugehen. Allerdings bleibt es bei der Krisenbewältigung der kleinen Schritte, wie sie in erster Linie die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel, forciert. Dies könnte sich im Nachhinein als großer Fehler herausstellen und weitere Rettungspakete verteuern.

SMI / Dollarkurs CHF

Im Gegensatz zum deutschen Aktienindex DAX bleibt das Schweizer Börsenbarometer SMI relativ stabil. Zwar fällt der SMI während des Handelstages auf 5.135,45 Zähler. Allerdings ist das Jahrestief bei 4.791,96 Zähler noch ein gutes Stück entfernt. Nicht so beim Dax. Die Dax Entwicklung sinkt auf 4.973,92 Punkte und ist in unmittelbarer Nähe des Tiefstands bei 4.965,80 Punkten vom 12. September 2011.

Unterdessen setzt der Wechselkurs des US-Dollars seine Bergfahrt gegenüber dem Schweizer Franken fort. Die Kursentwicklung verharrt über der Marke von USD/CHF 0,90. Insgesamt erhöhte sich der Dollarkurs von 0,7067 auf 0,9181 CHF (+29,9 Prozent) zwischen dem 9. August und dem 22. September 2011. Die eidgenössische Währung verbilligt sich auf 1,09 Dollar.

21.9.11

Erhöht die Nationalbank den Sfr-Mindestkurs auf EUR/CHF 1,25?


Am Devisenmarkt brodelt die Gerüchteküche. Spekulanten befürchten, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Mindestkurs gegenüber dem Euro erhöhen könnte. Der Eurokurs macht einen Satz nach oben. So klettert die europäische Gemeinschaftswährung zeitweise auf 1,2325 CHF und erreicht ein 2,5 Monatshoch. Der eidgenössische Franken kostet 0,8114 Euro.

Die Nationalbank könnte die Wechselkursuntergrenze durchaus auf EUR/CHF 1,25 erhöhen, meint der Ökonom Ernst Baltensperger. Ein etappenweise Erhöhung des Mindestkurses war die Idee Baltensperger, welcher als externer Berater der SNB gilt. So erläuterte Baltensperger gegenüber dem Tagesanzeiger, dass er immer wieder im Gespräch sei mit den Verantwortlichen der Nationalbank.

Spekulanten, die trotz des Mindestkurses auf eine erneute Talfahrt beim Eurokurs CHF wetten, bekommen offenbar kalte Füße. Euro Verkaufspositionen werden geschlossen und sorgen für einen katapultartigen Anstieg der Gemeinschaftswährung in wenigen Stunden von 1,2049 auf 1,2325 CHF (+2,29 Prozent).

Mit den Interventionen am Devisenmarkt würde die Schweiz ein hohes Risiko eingehen. Allerdings wäre das Risiko größer, wenn man Nichts getan hätte. Inflationsgefahren seien bisher nicht erkennbar im Zuge der Ausweitung der Geldmenge, weil die von der SNB ausgegebenen Franken auf Anlegerkonten im In- und Ausland liegen, sagte Baltensperger. Bis Inflationsgefahren im Zuge von Deviseninterventionen bestünden, bräuchte es typischerweise zwei bis drei Jahre.

Die Schweizer Franken Kursentwicklung erfuhr in den letzten Monaten ein ständiges Hin und Her. So fiel der Eurokurs von 1,3240 auf 1,0075 (-23,9 Prozent) zwischen dem 6. April und dem 9. August 2011. Anschließend klettert der Wechselkurs auf 1,1971 bis zum 29. August 2011 und rutschte wieder ab auf 1,1001 bis Anfang September 2011. Es folgte die Anbindung des Frankens an den Euro mit Wirkung zum 6. September 2011 und die bis heute andauernde Bergfahrt.

20.9.11

Aktueller Eurokurs 1,2070 CHF: Schweiz senkt Wachstumsprognose

Die Konjunkturaussichten für die Schweiz trüben sich immer stärker ein. Angesichts der Euro-Finanzkrise sowie die Abkühlung der Weltwirtschaft korrigiert die Expertengruppe des Bundes ihre Prognose für dieses Jahr von 2,1 auf 1,9 Prozent nach unten. Im nächsten Jahr rechnet man mit einer Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,9 Prozent und nicht mehr 1,5 Prozent.

Gründe für die Verlangsamung der Konjunktur seien auch im starken Schweizer Franken zu suchen. Obwohl inzwischen eine Wechselkursuntergrenze bei EUR/CHF 1,2000 eingeführt worden ist, sei der Franken weiterhin hoch bewertet. Dadurch komme es zu negativen Auswirkungen auf Exporte und Investitionen von Unternehmen, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit.

Aktuelle Statistiken zum Schweizer Außenhandel für den Berichtsmonat August 2011 bestätigen die SECO-Argumentation. Der Exportüberschuss verringerte sich um zwei Milliarden auf 0,81 Milliarden Sfr. Analysten hatten mit einem Außenbeitrag beim internationalen Handel mit Waren und Gütern in Höhe von 1,97 Milliarden Sfr gerechnet. Alle Exportbranchen, mit Ausnahmen der Uhrenindustrie, verbuchten Rückgänge, meldet die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV).

Euroland

Allerdings trüben sich die Konjunkturdaten für die Eurozone ebenfalls ein, so dass Der Euro CHF Kurs in seiner engen Handelspanne zwischen 1,2025 und 1,2090 bleibt. Die ZEW Konjunkturerwartungen für Deutschland fallen von -37,7 auf -43,3 Punkte Der Index steht aktuell so tief wie zuletzt während des Jahreswechsels 2008/09. Die befragten Finanzmarktexperten verringern zum siebten Mal in Folge ihre Konjunkturerwartungen. Der ZEW-Index für den Euroraum sinkt um -4,6 auf -44,6 Zähler.

Der Eurokurs CHF lässt sich auch nicht von einer Abstufung Italiens aus der Ruhe bringen. So senkte die Ratingagentur Standard & Poor’s die italienische Bonitätsnote von „A+“ auf „A“, wegen schwachem Wirtschaftswachstum und einer instabilen Regierung. Den Ausblick beließen die Kreditwächter auf „negativ“, wodurch der Berlusconi-Regierung weitere Abstufungen drohen.

19.9.11

Euro CHF Tageskurs 1,2062, Euro bekommt kein Bein auf den Boden

Am Devisenmarkt notiert der Euro Tageskurs zum Wochenauftakt bei 1,2062 CHF. Die eidgenössische Währung kostet 0,8290 Euro. Zwar liegt die Währungsrelation noch über dem von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verordneten Mindestkurs bei EUR/CHF 1,2000. Allerdings ist das Aufwärtspotential des Euro sehr überschaubar.

Das Treffen der Euro-Finanzminister am 16./17. September 2011 bringt keine Fortschritte auf dem langen Weg zur Krisenbewältigung. Die Europäer schmettern das vom US-Finanzminister geforderter Timothy Geithner Konjunkturpaket und eine Vergrößerung des Rettungsschirms ab. Gleichzeitig diskutiert man über die von Finnland geforderten Sicherheiten im Rahmen des zweiten Rettungspakets für Griechenland und spielt mit Athen auf Zeit. Das Treffen hätte sich die Eurogruppe auch „sparen“ können, meinen politische Beobachter.

Unterdessen wächst der Druck auf Griechenland. So wird über eine Auszahlung der nächsten Kredittranche in Höhe von acht Milliarden Euro Mitte Oktober 2011 entschieden. Ursprünglich sollte Athen die Milliarden bereits im September ausbezahlt bekommen. Allerdings ist die Diskrepanz zwischen Soll-/ und Ist-Sparzielen so groß, dass Griechenland kräftig nacharbeiten muss.

Darüber hinaus verstärkt die Eurogruppe den Druck, weil Griechenland ausländische Kredite erst ab Dezember 2012 wieder bedienen muss. Wenn Athen das Geld im Oktober 2011 ausgeht, dann könnte die griechische Regierung Beamtengehälter und Renten nicht auszahlen. Unterdessen verschiebt die Troika, bestehend aus Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und EU, ihre geplante Rückkehr nach Athen ein weiteres Mal.

Der Euro CHF Tageskurs bleibt in einer engen Handelsspanne zwischen 1,20-1,21. Aus technischer Sicht befindet sich eine Unterstützung bei dem Mindestkurs der Nationalbank von EUR/CHF 1,2000. Sollte sich die Lage an den Finanzmärkte aufhellen und dem Euro ein wenig Rückenwind verleihen, dann prallt die Gemeinschaftswährung bei 1,2090 und 1,2181 auf technische Widerstände.

16.9.11

Schweizer Franken Kursentwicklung bleibt durchlöchert

Der Schweizer Franken Kurs kauert hauchdünn über dem Euro Mindestkurs. So notiert der Eurokurs aktuell bei 1,2063 CHF. Die eidgenössische Währung hat einen Gegenwert von 0,8290 Euro. Unterdessen betonte die Schweizerische Nationalbank (SNB) nach ihrer geldpolitischen Sitzung, dass man den Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro mit aller Konsequenz durchsetzen werde. Es bestehe die Bereitschaft, unbegrenzt Devisen zu kaufen.

Die eidgenössischen Währungshüter lassen wie erwartet den Dreimonats-Libor (Leitzinssatz) bei 0,00 Prozent und halten an Sichtguthaben von Geschäftsbanken von deutlich mehr als 200 Milliarden Sfr fest. Mit diesen Maßnahmen versuchte die Nationalbank vergeblich vor der Anbindung des Schweizer Frankens an den Euro die Frankenstärke zu unterbinden.


Inflation und Wirtschaftsperspektiven für die Schweiz weisen eine dicke Delle auf. So geht die Nationalbank davon aus, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte zum Stillstand komme. Ferner mutmaßt die SNB, das ohne die stabilisierende Wirkung des Euro CHF Mindestkurses bei 1,20 erhebliche Rezessionsgefahren bestünden. Devisenfachleute halten eine solche Darstellung für übertrieben. Sie diene in erster Linie zur Rechtfertigung der Euro Franken Kopplung und der damit verbundenen Anhäufung von Euro Devisenreserven.

Die Deflationsprognose zielt offenbar ebenfalls darauf ab, die Zustimmung zur Franken Anbindung in der Bevölkerung und bei den Volksvertretern zu erhöhen. So erwarten die SNB-Volkswirte für das laufende Jahr eine durchschnittliche Teuerung in der Größenordnung von +0,4 Prozent. Für das nächste Jahr rechnet man jedoch mit eine Deflation und einem Rückgang der Konsumentenpreise von -0,3 Prozent. Die prognostizierten Abwärtsrisiken für die Preisstabilität erscheinen ein wenig übertrieben, auch vor dem Hintergrund, dass der Prognose ein Dreimonats-Libor von 0,00 Prozent und ein sich abschwächende Frankenkurs zugrunde liegt.

Spekulanten beurteilen die aktuelle Euro Kursentwicklung bei 1,2063 CHF als exzellente Spekulationsmöglichkeit. So sei das Abwärtspotential durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei EUR/CHF 1,2000 begrenzt. Wer auf einen steigenden Eurokurs CHF setzt, habe daher ein erheblich größeres Gewinn- als Verlustpotential.

14.9.11

Schweizer Franken Kurs balanciert auf Drahtseil bei 1,20 pro Euro

Am Devisenmarkt nehmen die Schwankungen ab beim Schweizer Franken Kurs gegenüber dem Euro. Der Eurokurs aktuell notiert bei 1,2028 CHF und liegt nur noch hauchdünn über dem Mindestkurs bei EUR/CHF 1,2000. Offenbar hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) große Mühe den Euro zu stabilisieren.

Die eidgenössischen Produzenten- und Importpreise befinden sich auf einer Talfahrt. Im August 2011 fielen die Erzeugerpreise um -1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Analysten hatten mit einem Rückgang in Höhe von -0,3 Prozent gerechnet. Auf Jahressicht sanken die Produzentenpreise um -1,9 Prozent. Damit erhöhen sich die Abwärtsrisiken für die Preisstabilität. In der Schweiz steigen die Deflationsgefahren.

Das deflationäre Umfeld gibt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sehr viel Spielraum mit den Deviseninterventionen fortzufahren. Die SNB teilte am 6. September 2011 mit, einen Euro Franken Kurs unter 1,2000 nicht tolerieren zu wollen. Gleichzeitig kommunizierten die Notenbanker, dass man bereit sei, unbeschränkt Devisen zu kaufen, um den Mindestkurs aufrecht zu erhalten.

Rezession

Konjunkturdaten aus der Eurozone trüben sich ein. So rechnet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), dass Deutschland in eine Rezession abrutsche. Angesichts der weltwirtschaftlichen Abkühlung leidet die exportabhängige deutsche Wirtschaft besonders. Die ökonomische Definition einer Rezession, nämlich zwei aufeinander folgende Quartale mit negativem Wachstum, könnte zu Jahresbeginn 2012 festgestellt werden.

Aus technischer Sicht befindet sich der Schweizer Franken Kurs nach dem Eingreifen der Nationalbank in einem engen Korridor zwischen 1,2025 und 1,2185 pro Euro. Charttechniker können erst wieder ihre Arbeit beim Euro Franken Wechselkurs aufnehmen, wenn sich ein Aufwärtstrend etabliert. Die Interventionen der SNB bei EUR/CHF 1,20 unterbindet die natürliche Entfaltung der Wechselkursentwicklung in Form von wiederkehrenden Chartformationen.

12.9.11

Eurokurs kauert bei 1,2053 CHF, Goldpreis mit Rekord bei 1.657 Sfr


Der Eurokurs will fallen, die Schweizerische Nationalbank (SNB) lässt ihn aber nicht. Aktuell notiert die Währungsrelation bei EUR/CHF 1,2053 und liegt damit nur noch hauchdünn über dem SNB-Mindestkurs von EUR/CHF 1,20. Die Angst vor einer griechischen Staatspleite macht sich auch beim Euro Franken Kurs bemerkbar.

Sehr kurz ist der steile Anstieg der Euro Kursentwicklung nach dem Eingreifen der Nationalbank. Bei EUR/CHF 1,2185 ist Schluss mit dem von den eidgenössischen Notenbankern verordneten Höhenflug. Seitdem tendiert der Eurokurs CHF nach unten. Allerdings stellt sich der Talfahrt diesmal die SNB entgegen und sorgt dafür, dass der Mindestkurs bei 1,20 bisher nicht verletzt wird.

Unterdessen steigt der in Schweizer Franken abgerechnete Goldpreis auf 1.656,65 Sfr und erreicht ein Rekordhoch. Weil der Schweizer Franken als sicherer Hafen ein wenig an Glanz verloren hat durch die Ankurbelung der SNB-Notenpresse, bevorzugen Investoren Gold. Der Goldkurs in Euro steigt ebenfalls unaufhaltsam und markiert ein Allzeithoch bei 1.374,70 Euro je Feinunze.

Schnelle Staatspleite in Athen

Athen steht kurz vor der Staatspleite. Ohne die Auszahlung der nächsten Kredittranche wäre die griechische Regierung im Oktober 2011 zahlungsunfähig. Allerdings sperren sich die Geldgeber, weil Athen sein Haushaltsdefizit nicht auf 7,6 Prozent drücken kann. Mit einer neuen Immobiliensteuer will Ministerpräsident Papandreou den Forderungen der Troika-Buchprüfer (EZB, IWF, EU) nachkommen.

Allerdings scheint eine schnelle- und einigermaßen geordnete Staatspleite die bessere Alternative, meinen Analysten. Zuvor müsste Athen allerdings noch auch die Umsetzung der Beschlüsse des letzten EU-Gipfels abwarten. Anschließend könnte der Rettungsschirm (EFSF) den griechischen Bankensektor stützen. Auch wenn Athen jetzt noch einmal die Kurve kratzt, stünde die Pleite Griechenlands spätestens Weihnachten 2011 erneut auf der Tagesordnung.

10.9.11

SNB kriegt das Bibbern: Eurokurs droht unter 1,20 CHF zu fallen

Am Devisenmarkt nehmen die Spannungen zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) sorgt für kräftigen Wirbel in der zweiten Wochenhälfte. Nachdem EZB-Präsident Trichet die Inflationsrisiken- und die Wachstumsaussichten nach unter korrigiert hatte, erhöhte sich der Verkaufsdruck auf den Euro erhöht. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) musste bereits am Donnerstag Eingreifen, um den Euro Mindestkurs bei 1,20 CHF zu verteidigen.

Durch umfangreiche Stützungskäufe konnte die Nationalbank die Euro Kursentwicklung trotz stundenlangen Verkaufsdrucks über der Marke von 1,21 CHF halten. Am Freitag verschärfte sich der Druck, nachdem der EZB Chef-Volkswirt Jürgen Stark überraschend zurücktrat. Der deutsche Zinsfalke nimmt seinen Hut, weil er offenbar die umfangreichen Käufe von Staatsanleihen, welche Notenbank-Chef Trichet durchdrückte, nicht länger mitverantworten will.

Der Eurokurs fiel anschließende auf 1,2053 CHF. Wie groß der Verkaufsdruck war, wird beim Euro Dollar Wechselkurs sichtbar. Die Devisennotierung sank auf 1,3626 und erreichte ein Sieben-Monats-Tief. Die US-Währung nahm dem Euro 4,5 Cents in zwei Handelstagen ab. Ohne die Interventionen der Schweizerischen Nationalbank, wäre der Euro gegenüber dem Franken unter die Marke von 1,15 CHF gefallen, meinen Devisenfachleute.

Neue Woche, neue Interventionen

Gleich zum Handelsauftakt in Asien dürfte die SNB alle Hände voll zu tun haben, den Euro über der Marke von 1,20 CHF zu halten. Die asiatischen Märkte haben die Hiobsbotschaften vom Freitagnachmittag noch nicht eingepreist. Hinzu kommen schlechten Nachrichten aus Athen. Die griechische Wirtschaft wird in diesem Jahr voraussichtlich um fünf Prozent schrumpfen. Der Haushaltskonsolidierungsplan beruht auf einer Verringerung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Höhe von -3,8 Prozent.

Die Papandreou-Regierung wird die allergrößte Schwierigkeiten bekommen, dass diesjährige Defizit auf die geforderten 7,6 Prozent des BIP zu senken. Damit ist die Auszahlung der nächsten Kredittranche gefährdet. Beobachter munkeln bereits, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) den Griechen kein weiteres Geld hinterher werfen wird, weil der Staatshaushalt vollkommen außer Kontrolle ist. Die geplanten Privatisierungserlöse in Höhe von 50 Milliarden Euro stellen sich immer mehr zu einer weiteren Luftbuchung der griechischen Regierung heraus.

8.9.11

Eurokurs schnuppert weiterhin Höhenluft und nähert sich 1,22 CHF

Der Eurokurs klettert auf 1,2175 CHF und erklimmt ein Zweimonats-Hoch. Nach der Kopplung des Schweizer Frankens an den Euro und des Festlegung eines Mindestkurses bei EUR/CHF 1,20, baut die Gemeinschaftswährung ihre Gewinne aus. Größere Kursschwankungen finden nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) statt. Der Leitzins bleibt wie erwartet bei 1,50 Prozent.

Auf der anschließenden Pressekonferenz nahm EZB-Chef Trichet Stellung zur der von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vorgetragenen Devisenintervention. Trichet antwortet auf eine Frage, ob man die SNB bei ihrem Vorhaben helfen könne, nicht. Er verwies allerdings auf die alleinige Verantwortung der SNB in diesem Zusammenhang. Damit erteilt er eine Unterstützung der EZB zur Aufrechterhaltung des Mindestkurses bei EUR/CHF 1,20 eine Absage.

EZB-Beobachter wollen erkennen, dass Trichet mit der Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) offenbar nicht einverstanden ist. Die EZB-Währungshüter kämen unter erhebliche Erklärungsnot, wenn sie in der Öffentlichkeit begründen müssten, warum sie der im Vergleich zu den meisten Euroländern um ein Vielfaches reicheren Schweiz unter die Arme greifen. Die SNB interveniert in erster Linie zur Bewahrung von Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen.


Unterdessen teilte Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit, dass die Arbeitslosenrate in der Eidgenossenschaft bei 2,8 Prozent verharrte im August 2011. Im Euroraum ist die Arbeitslosigkeit um 7,2 Prozent höher. Trotz der konjunkturellen Talfahrt und des starken Frankens, herrscht in der Schweiz weiterhin Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel.

Aus technischer Sicht sieht es nach einer Seitwärtsbewegung beim Eurokurs CHF aus. Die untere Begrenzung dieses Korridors befindet sich beim Mindestkurs der Nationalbank festgelegten bei EUR/CHF 1,20. Anstiege der europäischen Gemeinschaftswährung werden durch einen breit angelegten Widerstandsbereich zwischen 1,2350-1,2410 abgefangen.

6.9.11

Katze aus dem Sack: Schweiz legt Euro CHF Mindestkurs auf 1,20 fest


Die Schweizerische Nationalbank (SNB) macht Ernst. So binden die eidgenössischen Zentralbanker den Franken an den Euro und verkünden einen Euro CHF Mindestkurs von 1,20. Die Nationalbank werde den Mindestkurs mit aller Konsequenz durchsetzen und sei dafür bereit unbeschränkt Devisen zu kaufen. Der Franken wäre auch bei EUR/CHF 1,20 hoch bewertet, teilt die SNB mit.

Am Devisenmarkt kommt es einer drastischen Euro Kursentwicklung. So klettert die europäische Gemeinschaftswährung von 1,1030 auf 1,2188 Schweizer Franken (+10,5 Prozent). Die Schwankungen der Devisennotierung erreichen einen Höhepunkt. Zuvor fiel der Eurokurs von 1,1970 auf 1,1002 CHF zwischen dem 29. August und dem 2. September 2011 (-8,1 Prozent) und verbuchte den größten Wochenverlust seit der Einführung der europäischen Einheitswährung.

Die turbulente Kursentwicklung dürfte weiter gehen. Wenn sich die Euro-Finanzkrise verschärft, dann wird das natürliche Euro-Abwärtspotential erneut aufkommen. Diesem müsste die Schweizerische Nationalbank (SNB) sodann entgegentreten. Ferner werden Devisenhändler in den nächsten Tagen und Wochen ganz genau beobachten, ab welchen Kursniveaus und zu welchen Tageszeiten die SNB eingreift. Spekulanten könnten sich die Lage zu nutzen machen, weil sie wissen, dass bei EUR/CHF 1,20 ein großer Käufer dauerhaft im Markt ist.

Währungsexperten schätzen, dass die SNB zwischen 200 und 1.000 Milliarden Euro ankaufen muss, um eine abermalige Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern. Die Erfolgsaussichten für den Mindestkurs bei Euro CHF 1,20 seien sehr ungewiss. Wenn sich Schuldenkrise und Rezessionsängste über einen längeren Zeitraum verschärfen, werde es ganz schwer für die Nationalbank den Eurokurs dauerhaft über 1,20 CHF zu halten.

Darüber hinaus ist die Nationalbank auf sich alleine gestellt und kann auf keine Hilfe der Europäischen Zentralbank (EZB) hoffen. Wenn mehrere Notenbanken ein fixes Wechselkurssystem verteidigen, steigen die Erfolgsaussichten deutlich an. Die unilaterale Intervention ist die Achillessehne der Schweizerischen Nationalbank und bietet Angriffspotential für Spekulanten, meinen Devisen-Fachleute.

5.9.11

Eurokurs sinkt auf 1,10 CHF im Kielwasser des Aktien-Ausverkaufs

Der Euro befindet sich sei einer Woche auf einer intensiven Talfahrt gegenüber dem Schweizer Franken. So sinkt der Eurokurs von 1,1970 auf 1,1015 CHF (-7,98 Prozent) zwischen dem 29. August und dem 5. September 2011. Verschärft wird die Wechselkursentwicklung durch einen Ausverkauf an den Aktienmärkten. Das eidgenössische Börsenbarometer SMI und der deutsche Aktienindex DAX fallen ins Bodenlose.

Mit drastischen Kursverlusten von vier und fünf Prozent zeigen die Börsen wie groß die Rezessionsängste mittlerweile geworden sind. Der SMI sinkt auf 5.142,99 Zähler. Der DAX rutscht auf 5.246,18 Punkte. Bevor es besser wird, dürfte es erst noch schlechter werden. Sowohl dem Schweizer- als auch dem deutsche Börsenbarometer drohen ein Abstürze unter die Marke von 5.000 Punkten.

„Ackermannsche Binsenweisheit“

Aktuell belastet die Angst von Banken-Pleiten die Finanzmärkte. Der Vorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, bestätigt noch einmal wie gefährlich die Lage ist. Ackermann sagte, dass zahlreiche europäische Banken es nicht verkraften würden, wenn sie ihre Staatsanleihen zum Marktwert abschreiben müssten. In diesem Zusammenhang spricht Ackermann, der auch Chef des Internationalen Bankenverbandes ist, von einer Binsenweisheit.

Marktbeobachter werten die Kommentare Ackermanns als großen Fehler. Bisher hatte sich kein Bankvertreter in dieser Deutlichkeit geäußert, um den Finanzmärkten nicht mit dem Schreckgespenst von Banken-Pleiten den Rest zu geben. Die Bemerkungen Ackermanns gelten als Retourkutsche an die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde. Lagarde forderte vor kurzem eine Zwangskapitalisierung europäischer Geldhäuser.

Die Hiobsbotschaften reißen nicht ab und so bleibt der Schweizer Franken eine Insel der Sicherheit und Stabilität. Der Eurokurs CHF kommt auch unter Verkaufsdruck, weil Griechenland offenbar alle Sparziele verfehlt hat. Aus deutschen Regierungskreisen werden die Stimmen eines Austritt Athens aus der Währungsunion lauter. Kanzlerin Merkel erteilt den Forderungen aus CSU und FDP eine Absage. Sie befürchte einen Dominoeffekt, welcher gefährlich für die Existenz der Gemeinschaftswährung wäre.

4.9.11

Economiesuisse fordert Euro Anbindung mit Zielkurs über 1,20 CHF


Die höchste Eurokurs Abwertung seit dem Jahr 1999 alarmiert eidgenössischen Unternehmen. So fordert der Präsident von Economiesuisse, Gerold Bührer, einen Euro CHF Wechselkurs über 1,20. Firmen würden eine solche Währungsrelation benötigen, um zu überleben, sagte Bührer der „SonntagsZeitung“.

Aktuell notiert der Euro CHF Kurs bei 1,1195. Hinter der Euro Kursentwicklung liegt eine 4,5 tägige Talfahrt, in deren Verlauf die Devisennotierung von EUR/CHF 1,1971 auf 1,1001 abgerutscht war. Erst im späten Handel am Freitag konnte sich die europäische Einheitswährung ein wenig erholen und beendet schließlich die Handelswoche knapp zwei Rappen über ihrem Wochentief.

Der Druck auf die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird immer größer. Unternehmen drohen bereits damit ihre Fabriken im Euroraum aufzubauen, weil sie dort deutlich günstiger produzieren können. Eine Fabrikhalle, die woanders neu aufgebaut werde, komme so schnell nicht zurück, meinen Wirtschaftsfachleute. Die Eidgenossenschaft werde von einer unternehmerischen Abwanderungswelle und steigender Arbeitslosigkeit bedroht.

Wenn sich die Lage an den Finanzmärkten weiter verschärft, dann müsste die SNB womöglich noch vor ihrer geldpolitischen Sitzung am 15. September 2011 etwas unternehmen. Der Chef der Weltbank, Robert Zoellick, warnt bereits vor Turbulenzen an den Finanzmärkten. Zoellick rechnet in diesem Herbst mit einer neuen gefährlichen Phase, welche in erster Linie durch die Euro-Finanzkrise und die ungünstige Konjunktur- und Schuldenlage der USA gespeist werde.

Der Schweizer Franken als sicherer Hafen steht neben Gold auf der Beliebtheitsskala vieler Anleger ganz weit oben. Sowohl institutionelle Investoren als auch Privatanleger sind bereit auf Zinserträge zu verzichten, um im Gegenzug von der Sicherheit der eidgenössischen Währung zu profitieren.

3.9.11

Beginnt die SNB bald damit Euros zu kaufen und Franken zu verkaufen?

Der Eurokurs verbucht gegenüber dem Schweizer Franken den größten Wochenverlust seit der Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 2011. So fällt der Wechselkurs von EUR/CHF 1,1703 auf 1,1196 (-4,33 Prozent). Berücksichtigt man die Tageshochs- und Tagestiefs, schwankte die Euro Kursentwicklung zwischen 1,1971 und 1,1001 CHF (-8,10 Prozent).

Unterdessen erhöht sich der Druck auf die Schweizerische Nationalbank (SNB). Der Vorsitzende der Schweizerischen Volkspartei (SVP) Christoph Blocher und Swatch Chef Nick Hayek fordern ein Interventionen, um den Verlust von Arbeitsplätzen zu verhindern. Der starke Frankenkurs belastet in erster Linie die Exportwirtschaft. Jedoch leidet auch die Tourismusbranche unter der massiven Aufwertung. Für Urlauber aus dem Euroland ist die Schweiz mittlerweile zu teuer geworden.

Neben der Oppositionspartei SVP unterstützen auch die fünf Regierungsparteien die expansive Geldpolitik der Nationalbank, welche eine Abmilderung der Frankenstärke herbeiführen soll. So hat die SNB im August 2011 den Leitzinssatz (Dreimonats-Libor) von 0,25 auf 0,00 Prozent gesenkt und die Sichtguthaben der Geschäftsbanken bei der Nationalbank von 30 auf 200 Milliarden Sfr erhöht.

Interventionen unter EUR/CHF 1,10

„Der Druck auf dem Schweizer Franken bleibt bestehen, solange sich die Schuldenprobleme in der Eurozone andauern“, sagte die Volkswirtin Cornelia Luchsinger von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Wenn der Eurokurs unter die Marke von 1,10 CHF falle, könnte sich die Nationalbank genötigt sehen zu intervenieren, meint Luchsinger.

Laut einer Berechnung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist die eidgenössische Währung um 39 Prozent überbewertet zum Euro. Zu diesem Ergebnis kommen die OECD-Ökonomen, wenn sie die realen Preisniveaus zwischen der Eurozone und der Schweiz vergleichen (Kaufkraftparität).

2.9.11

Der Eurokurs heute sinkt auf 1,1181 CHF, Rezessionsängste keimen auf


Am Devisenmarkt verliert die europäische Gemeinschaftswährung deutlich an Außenwert gegenüber dem Schweizer Franken. Der Eurokurs heute fällt im frühen Handel in Europa auf 1,1181 CHF. Die Kursentwicklung setzt ihre Talfahrt fort. Seit Wochenbeginn sinkt der Euro Franken Wechselkurs um -6,59 Prozent. Am 29. August 2011 stand die Devisennotierung noch bei EUR/CHF 1,1971.

Der Euroraum droht in eine Rezession abzugleiten. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fällt auf 49,0 Punkte im Berichtsmonat August 2011. Damit liegt der Index unterhalb der Wachstumsschwelle von 50,0 Punkten. Eidgenössische Einkaufsmanager sind hingegen optimistischer. Der vom Fachverband für Einkauf und Supply Management und Credit Suisse herausgegebene Indikator liegt bei 51,7 Zählern.

Das negative Börsenumfeld bringt den Eurokurs heute ebenfalls in die Bredouille. Dax und SMI schaffen den Befreiungsschlag nicht und tendieren wieder nach unten. Dabei droht der deutsche Leitindex abermalig unter die 5.500 Punkte-Marke zu fallen, während das Schweizer Börsenbarometer es schwer haben dürfte sich über dem Niveau von 5.400 Zählern zu behaupten.

An den Finanzmärkten sinkt die Risikofreude auch, weil Griechenland weiterhin nicht die geforderten Einsparziele liefern kann. Derzeit prüft die Troika aus Europäischer Zentralbank (EZB), Europäischer Kommission und Internationalen Währungsfonds (IWF) die Bücher der Griechen. Das griechische Haushaltsdefizit liegt weiterhin über acht Prozent. Gleichzeitig bummelt Athen bei den Privatisierungen. Von der Troika hängt es ab, ob Griechenland die nächste Kredittranche ausbezahlt bekommt.

Mit Spannung warten die Finanzmärkte auf die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichtes. Sollten der Beschäftigungszuwachs unter 50.000 Jobs zurück bleiben, hätten vielen Investoren einen Grund, aus den Aktienmärkten auszusteigen. Die damit verbundene Risikoaversion könnte den Eurokurs heute unter die Marke von 1,10 Schweizer Franken drücken.

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