6.12.11

Schweizer Teuerung 2011 vor einem Scherbenhaufen: Deflation ist da


Die Teuerung 2011 in der Schweiz fällt auf ein Zwei-Jahres-Tief. In der Alpenrepublik sinken die Preise und sorgen für ein deflationäres Umfeld. Verbraucher schieben Kaufentscheidungen auf in der Hoffnung, dass Güter und Dienstleistungen in der Zukunft billiger werden. Die Gewinne vieler Unternehmen werden bereits durch den starken Schweizer Franken bedroht.

Im November 2011 veränderten sich die Konsumentenpreise um -0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, teilte das Bundesamt für Statistik mit. Es handelt sich um den stärksten Rückgang seit Oktober 2009. Die monatliche Deflation liegt aktuell bei -0,2 Prozent und ist damit doppelt so hoch wie im Vormonat.

Unterdessen schafft der Eurokurs den Sprung zurück über die Marke von 1,24 CHF. So kletterte die Euro Kursentwicklung auf 1,2418 CHF um 9:45 Uhr MEZ, fiel bis zur Mittagszeit auf 1,2365 und steht um 15:25 Uhr MEZ bei 1,2414. Damit kostet die eidgenössische Währung 0,8055 Euro und ist um gut zwei Cents billiger als am 4. November 2011, als der Gegenwert bei 0,8244 Euro lag.

Die Ratingagenturen können dem Eurokurs aktuell nicht viel anhaben. So droht Standard & Poor’s der Eurozone mit einem Rundumschlag in Verbindung mit Abstufungen der Kreditwürdigkeit von Deutschland, Frankreich, Österreich, Finnland, Luxemburg und den Niederlanden. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit auf 50 Prozent, dass die Euroländer mit der besten Bonitätsnote „AAA“ in den nächsten drei Monaten herunter gestuft werden.

Aus technischer bleibt für den Eurokurs eine Widerstandszone zwischen 1,2430 CHF und 1,2470 CHF von zentraler Bedeutung. Im bisherigen Verlauf des vierten Quartals 2011 prallte die Gemeinschaftswährung bereits viermal an dieser Stelle ab. Allerdings könnte der fünfte Anlauf erfolgreich sein. Charttechniker interpretieren die Hartnäckigkeit sich immer wieder dem Widerstandsniveau zu nähern als Indiz für einen baldigen Bruch.

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