19.12.11

Eurokurs lässt Dampf ab und purzelt auf 1,2182 CHF nach Kims Tod


Der Eurokurs macht sich dünn und rauscht unter die Marke von 1,22 CHF. Nach dem Tod des nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-il ist der Schweizer Franken gefragt. Die politische Neutralität der Eidgenossenschaft in Verbindung mit dem Status einer Fluchtwährung führt zu einer Aufwertung. Auch die US-Währung hat aktuell keine Chance. Der Dollarkurs CHF sinkt den dritten Handelstag in Folge und steht bei USD/CHF 0,9360

Zum Wochenauftakt fällt der Eurokurs von 1,2212 auf 1,2182 CHF und erreicht ein Sieben-Wochen-Tief. Die Talfahrt hat jedoch bereits in der Vorwoche begonnen, nachdem die Schweizerischen Nationalbank (SNB) den Mindestkurs bei 1,20 Euro pro Franken beließ. Kurz vor der SNB-Sitzung hatte der Wechselkurs noch bei EUR/CHF 1,2395 gestanden.

Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone untermauern den jüngsten Sinkflug der Euro CHF Kursentwicklung. Die italienische Handelsbilanz befindet sich im negativen Terrain. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone konsumiert weiterhin mehr Waren und Güter als sie produziert. Der Fehlbetrag betrug im Oktober 1,08 Milliarden Euro. Analysten hatten mit einem Außenhandelsdefizit in Höhe von 0,97 Milliarden Euro gerechnet.

Unterdessen macht die Eurozone aus einem Leistungsbilanzüberschuss ein Defizit. Die Differenz zwischen den Ein- und Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen, Kapitalerträgen und laufenden Übertragungen fällt im Berichtsmonat Oktober 2011 auf -7,5 Milliarden Euro. Im September hatte der Saldo noch mit +2,2 Milliarden Euro im positiven Terrain gelegen.

Aus technischer Sicht findet der Eurokurs die nächste Unterstützung bei 1,2120 CHF. Spätestens an dieser Stelle sollte die Kursentwicklung umkehren, weil ansonsten ein umfassendes Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) droht. Die SNB hat stets betont notfalls unbegrenzt Devisen zu kaufen, um den Mindestkurs bei 1,2000 zu verteidigen.

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