7.11.11

Schweizer Deflationsgefahren puschen den Eurokurs auf 1,24 CHF


Der Eurokurs steigt auf 1,2393 Schweizer Franken und ist so teuer wie zuletzt am 20. Oktober 2011. Devisenhändlern bereitet die rückläufige Teuerung in der Eidgenossenschaft Kopfzerbrechen. Es zeichnen sich substanzielle Deflationsgefahren ab, wodurch die derzeit stattfindende konjunkturelle Abkühlung intensivieren werden könnte.

Die Unternehmensgewinne sinken nicht nur aufgrund geringerer Exporterlöse im Zuge der Frankenstärke. Die rückläufigen Konsumentenpreise sorgen für Kaufzurückhaltung der Schweizerinnen und Schweizer im Inland. Die Teuerung in der Schweiz lag im Oktober 2011 bei -0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Es handelt sich um den ersten negativen Wert seit Oktober 2009.

Im Verlauf des europäischen Handels beendet der Eurokurs seinen Höhenflug kurz vor der Marke von 1,24 CHF und fällt auf 1,2325 CHF zurück. Schwache Konjunkturdaten und sinkende Einzelhandelsumsätze aus dem 17 Staaten umfassenden Währungsraum machen dem Euro zu schaffen. Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone fielen um -0,7 Prozent im Oktober 2011 gegenüber dem Vormonat. Der Sentix Konjunkturindex sank um -2,7 auf -21,2 Punkte.

Marktbeobachter befürchten eine von Italien dominierte Woche. Nachdem sich in der letzten Woche die Ereignisse in Griechenland überschlugen, könnte diese Woche das Stiefelland der Brennpunkt der Schuldenkrise sein. Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat eine Abstimmung zu politischen Reformvorhaben erneut mit der Vertrauensfrage verbunden.

Die Entwicklung der Risikoaufschläge von italienischen Staatsanleihen untermauern, dass man Italien nicht zutraut, die erforderlichen Reformanstrengungen zur Haushaltskonsolidierung und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit durchzuführen. Italienische Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit rentieren aktuell bei 6,56 Prozent und sind nahezu um das Vierfache so hoch wie in der Laufzeit vergleichbare deutsche Bundesanleihen.

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