17.11.11

Euro über 1,24 CHF: Schweizer Konjunkturerwartungen brechen ein


Der Eurokurs markiert ein Wochenhoch bei 1,2440 CHF. Gleichzeitig trüben sich abermalig die Konjunkturerwartungen für die Schweiz ein. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Credit Suisse errechnete Index sinkt um -9,9 Zähler auf -64,3 Zähler. Die befragten Finanzmarktexperten zeichnen weiterhin ein trübes Bild für die konjunkturelle Entwicklung im nächsten halben Jahr. Bereits seit sieben Monaten liegt der ZEW Index im negativen Terrain.

Seit dem Ende letzten Woche befindet sich der Eurokurs in eine Aufwertungsphase. So klettert die Devisenrelation zwischen dem Euroraum und der Schweiz von 1,2128 CHF auf 1,2440 CHF (+2,57 Prozent) zwischen dem 3. November und dem 17. November 2011. Gegenüber dem Dollar tut sich die europäische Gemeinschaftswährung hingegen ungemein schwer. Der Euro fällt auf 1,3421 USD und markiert ein Fünf-Wochen-Tief. Am 27. Oktober 2011 kostete der Euro noch 1,4246 USD.

Der Vorsitzende des Servicecenter für die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (SWISSMEM), Hans Hess, forderte eine Anhebung des Euro CHF Mindestkurses. Die so genannte MEM-Industrie ist das Rückgrat des eidgenössischen Exportsektors und der bedeutendste industrielle Arbeitgeber. Zuvor hatte bereits der Dachverband der Schweizer Wirtschaft (Economiesuisse) die Nationalbank zur Erhöhung der Wechselkursuntergrenze aufgefordert. Der Franken ist seit dem 6. September 2011 an den Euro gekoppelt durch einen Mindestkurs bei EUR/CHF 1,2000.

Aus technischer Sicht ist die aktuelle Lage weiterhin heikel. So muss die Euro Kursentwicklung einen wichtigen Widerstandsbereich zwischen 1,2430-1,2470 CHF überwinden, damit die Aufwärtsdynamik anhält. Allerdings scheiterte die europäische Gemeinschaftswährung im Verlauf des vierten Quartals 2011 bereits dreimal an dem Widerstandsbereich knapp unter 1,25 CHF. Wenn dem Euro jedoch schließlich ein Durchbruch gelingt, könnte es sehr schnell auf 1,27 CHF gehen.

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