28.10.11

Das KOF Konjunkturbarometer ist löchrig wie Schweizer Käse

In der Schweiz trübt sich die Wirtschaftsstimmung weiter ein. So fällt das von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) herausgegebene KOF Konjunkturbarometer auf ein 27-Monats-Tief. Die Abkühlung der Weltwirtschaft macht auch vor der Eidgenossenschaft nicht halt. Allerdings dürfte es nicht so rasant bergab ab gehen, wie nach der Finanzkrise 2008.

Das KOF Konjunkturbarometer fällt auf 0,80 Punkte im Berichtsmonat Oktober 2011. Gegenüber dem Vormonat sinkt der Index der Konjunkturforschungsstelle (KOF) um 0,41 Punkte bzw. -34,17 Prozent. Das Konjunkturbarometer bleibt jedoch im positiven Terrain. Das Abstiegstempo der letzten fünf Monate ist dennoch besorgniserregend. Im Mai 2011 stand der Index noch bei 2,30 Punkten.

In den nächsten Monaten dürfte sich das Wachstum der Schweizer Wirtschaft deutlich verlangsamen. Jedoch sei eine Rezession nicht in Sicht, meldet die KOF. Alle Indexmodulen bleiben vorerst im positiven Bereich. Während die Module „Baugewerbe“ und „Kreditgewerbe“ deutlich im Plus liegen, schafft es das Modul „Kern-BIP“ nur hauchdünn im positiven Terrain zu verharren.

Schneider-Amman redet Franken schwach

Die Unternehmen hätten mit dem Kurs des Schweizer Frankens immer noch Probleme, sagte Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann. Auch bei einem Eurokurs von 1,20 CHF sei der Franken weiterhin sehr hoch bewertet und die Kursentwicklung wäre weite entfernt von der Kaufkraftparität. Die von der Nationalbank festgelegte Wechselkursuntergrenze gebe den Unternehmen jedoch eine gewisse Planungssicherheit, so Schneider-Ammann.

Der Eurokurs steht aktuell bei 1,2220 CHF und setzt seinen Abwärtstrend kurz vor Wochenschluss fort. In der letzten Woche kletterte die europäische Gemeinschaftswährung noch auf 1,2472 Schweizer Franken und markierte ein Fünf-Monats-Hoch. Seltsamerweise kann der Euro CHF Kurs nicht vom EU-Gipfel profitieren. Der Euro Wechselkurs zum Dollar kletterte unterdessen auf 1,4245 USD (Sieben-Wochen-Hoch).

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