4.9.11

Economiesuisse fordert Euro Anbindung mit Zielkurs über 1,20 CHF


Die höchste Eurokurs Abwertung seit dem Jahr 1999 alarmiert eidgenössischen Unternehmen. So fordert der Präsident von Economiesuisse, Gerold Bührer, einen Euro CHF Wechselkurs über 1,20. Firmen würden eine solche Währungsrelation benötigen, um zu überleben, sagte Bührer der „SonntagsZeitung“.

Aktuell notiert der Euro CHF Kurs bei 1,1195. Hinter der Euro Kursentwicklung liegt eine 4,5 tägige Talfahrt, in deren Verlauf die Devisennotierung von EUR/CHF 1,1971 auf 1,1001 abgerutscht war. Erst im späten Handel am Freitag konnte sich die europäische Einheitswährung ein wenig erholen und beendet schließlich die Handelswoche knapp zwei Rappen über ihrem Wochentief.

Der Druck auf die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird immer größer. Unternehmen drohen bereits damit ihre Fabriken im Euroraum aufzubauen, weil sie dort deutlich günstiger produzieren können. Eine Fabrikhalle, die woanders neu aufgebaut werde, komme so schnell nicht zurück, meinen Wirtschaftsfachleute. Die Eidgenossenschaft werde von einer unternehmerischen Abwanderungswelle und steigender Arbeitslosigkeit bedroht.

Wenn sich die Lage an den Finanzmärkten weiter verschärft, dann müsste die SNB womöglich noch vor ihrer geldpolitischen Sitzung am 15. September 2011 etwas unternehmen. Der Chef der Weltbank, Robert Zoellick, warnt bereits vor Turbulenzen an den Finanzmärkten. Zoellick rechnet in diesem Herbst mit einer neuen gefährlichen Phase, welche in erster Linie durch die Euro-Finanzkrise und die ungünstige Konjunktur- und Schuldenlage der USA gespeist werde.

Der Schweizer Franken als sicherer Hafen steht neben Gold auf der Beliebtheitsskala vieler Anleger ganz weit oben. Sowohl institutionelle Investoren als auch Privatanleger sind bereit auf Zinserträge zu verzichten, um im Gegenzug von der Sicherheit der eidgenössischen Währung zu profitieren.

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