26.8.11

Eurokurs schiesst hoch auf 1,17 CHF, Bernanke vertagt Lockerung

Der Eurokurs steigt in wenige Minuten von 1,1418 auf 1,1694 CHF (+2,42 Prozent). US-Notenbankchef Ben Bernanke plant derzeit keine Lockerung. Analysten interpretieren die abwartende Haltung als Hoffnungsschimmer. Die Fed erwarte offenbar, dass sich die US-Wirtschaft aus ihrer Wachstumsdelle ohne ein erneutes Ankaufsprogramm von Staatsanleihen herausarbeiten könne.


Investoren fassen Mut und kaufen wieder Aktien. Dow Jones und Nasdaq liegen mit bis zu 2,5 Prozent im grünen Bereich. Die Vorgaben aus den USA hieven auch die europäischen Aktienmärkte nach oben. Das eidgenössische Börsenbarometer SMI macht seine Anfangsverluste wett und steigt auf 5.312,79 Punkte (+0,3 Prozent). Der DAX liegt zwar mit 5.533,66 Punkte noch mit -0,90 Prozent in der Verlustzone. Allerdings fiel der deutsche Leitindex zuvor auf 5.403,58 Punkte (-3,24 Prozent).

Devisenstrategen erklären den steilen Anstieg beim Eurokurs CHF nach den Bernanke-Bemerkungen in erster Linie mit Optimismus und weniger Risikoscheu. Damit verringere sich automatisch die Nachfrage nach dem „sicheren“ Schweizer Franken. Darüber hinaus komme in dem aktuellen Marktumfeld die Ausweitung der Franken-Liquidiät und die Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) stärker zum tragen. Die SNB senkte den Dreimonats-Libor von 0,25 auf 0,00 Prozent und erhöhte die Sichtguthaben der Banken von 30 auf 200 Milliarden Sfr.

Das KOF Konjunkturbarometer für die Schweiz untermauert den Anstieg beim Eurokurs CHF. Der Index sinkt um 0,37 auf 1,61 Zähler. Es handele sich um den stärksten Rückgang seit zwei Jahren, teilte die Konjunkturforschungsstelle an der Eidgenössisch Technischen Hochschule Zürich (ETH) mit. Daher dürfte sich die Wachstumsdynamik des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in den kommenden Monaten deutlich abschwächen, meinen die Herausgeber des Konjunkturbarometers.

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