14.7.11

EUR/CHF 1,1490: Kursentwicklung Schweizer Franken stürmt zur Parität

Die Euro Kursentwicklung fällt auf 1,1490 Schweizer Franken. Im asiatischen Handel am Donnerstag markiert die europäische Einheitswährung abermalig ein Rekordtief. Der eidgenössische Franken verteuert sich auf 87,03 Euro-Cents und ist 13 Cents von der Parität entfernt. Die EU vertagt einen für diese Wochen geplanten Sondergipfel zur Schuldenkrise der Staats- und Regierungschefs. Politische Beobachter werten dies als Signal der Schwäche.

Solange die geringe Risikotoleranz an den Finanzmärkten anhalte, bleibe die Ausgangslage für die CHF Kursentwicklung günstig, meint die Bayerische Landesbank. Mit einer Reaktion der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sei auch nicht zu rechnen. SNB-Chef Philipp Hildebrand sagte, dass die Preisstabilität in Bezug auf Deflationsrisiken nicht gefährdet sei. Damit habe die Nationalbank keinen Grund zu Handeln.


Die SNB intervenierte zwischen März 2009 und Juni 2010 mit der Zielsetzung eine unkontrollierte Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern. Die Devisenintervention gilt als gescheitert, weil der Eurokurs bei seiner Talfahrt nicht durch die Notenbank aufgehalten werden konnte. Darüber hinaus musste die Nationalbank milliardenschwere Verluste aus Devisengeschäften verkraften.

Am Währungsmarkt befindet sich der EUR/CHF Wechselkurs bereits seit vier Jahren auf einer Talfahrt. So fällt der Euro von 1,6827 auf 1,1490 CHF zwischen dem 11. Oktober 2007 und dem 14. Juli 2011. Die Gemeinschaftswährung verliert -31,72 Prozent zum Franken. Mittlerweile muss davon ausgegangen werden, dass ein Wechselkurs von eins zu eins erreicht wird. Die Eurogruppe versäumte es ein Übergreifen der Griechenland-Krise auf andere Euroländer zu verhindern.

Aktuell streitet man sich über eine Beteiligung von privaten Gläubigern im Zuge eines zweiten Rettungspakets für Griechenland. Insbesondere Deutschland und die Niederlande pochen auf einen solchen Beitrag und würden dafür offenbar auch einen vorübergehende Zahlungsausfalls Athen in Kauf nehmen, signalisierte der niederländische Finanzminister Jan Kees de Jager. Der derzeit wieder diskutierte Vorschlag über den Notfallfonds Staatsanleihen von krisengeschüttelten Euroländern zu kaufen, wurde durch die deutsche Bundesregierung vor Monaten abgeschmettert.

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