15.6.11

Euro Kurs Entwicklung bleibt in der Defensive zum Schweizer Franken

Der Schweizer Franken Kurs lässt die europäische Gemeinschaftswährung nur kurzzeitig aus der Umklammerung. So kletterte die Euro Kursentwicklung von 1,2002 auf 1,2252 CHF und taucht anschließend wieder ab. Aktuell notiert der Wechselkurs bei EUR/CHF 1,2140. Die schweizerische Währung kostet umgerechnet 82,37 Euro-Cents.

Eidgenössische Erzeugerpreise sind gefallen und nicht gestiegen wie von Analysten prognostiziert worden war. Die Produzenten- und Importpreise verringerten sich um -0,2 Prozent im Mai 2011 gegenüber dem Vormonat. Die Teuerung auf Jahressicht der Erzeugerpreise liegt bei -0,4 Prozent. Der starke Schweizer Franken Kurs verbilligt Importe für Unternehmen, was derzeit zu einer fallenden Preisentwicklung auf der Produzentenebene führt.

Damit dürfte auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) weiterhin keinen Anlass haben an der Zinsschraube zu drehen. Devisenhändler warten mit Spannung auf die geldpolitische Sitzung der SNB am 16. Juni 2011. Analysten rechnen damit, dass die Nationalbank den Leitzins bei 0,25 belässt. Gleichzeitig dürfte sich die SNB besorgt äußern über die Stärke des Frankens und die Schwäche der Euro Kursentwicklung wegen der Schuldenkrise.

Wie viel Franken-Stärke verträgt die Wirtschaft?

„Die Aufwertung beim CHF Kurs, welche bereits zu Belastungsfaktor für die Exporte in den vergangenen Monaten geworden ist, hat sich in den letzten Wochen verschlimmert“, teilte das Wirtschaftsministerium in Bern mit. Auf kurze Sicht könne man nicht mit einer Korrektur der starken Franken Kursentwicklung rechnen.

Wegen der robusten Entwicklung der Konjunktur rechnen Analysten nicht mit einem erneuten Eingreifen der SNB am Devisenmarkt. So wird sich das Schweizer Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr voraussichtlich um +2,1 Prozent erhöhen und damit über dem Wachstum des Euroraums liegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) prognostiziert eine durchschnittliche Erhöhung des BIP von +1,9 Prozent in den 17 Euroländern.

Der Franken ist somit nicht nur wegen seinem Status eines „sicheren Hafen“ und den Schuldenproblemen im Euroraum attraktiv. Das robuste Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung und ein geringe Inflationsrate von aktuell+ 0,4 Prozent machen die Eidgenossenschaft zusätzlich attraktiv.

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