16.2.11

Euro CHF Entwicklung 2011 besteht wichtigen Test und steigt wieder

Am Devisenmarkt ist die Euro Entwicklung gegenüber dem Schweizer Franken wieder am klettern. Nachdem der Eurokurs auf 1,3010 CHF zurückgefallen war, stieg die Gemeinschaftswährung zeitweise über die Marke von 1,31 CHF. Die Europäische Zentralbank (EZB) fixierte den offiziellen Referenzkurs in Abstimmung mit der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf 1,3073 am Mittwochnachmittag. Damit kostete der Schweizer Franken umgerechnet 76,49 Euro-Cents.

Für Charttechniker ist es besonders wichtig, dass der Eurokurs nicht unter das psychologisch wichtige Niveau von 1,30 CHF gefallen war. Der sehr deutliche- und rasche Abpraller bei 1,3010 signalisiere erneutes Aufwärtspotential für die europäische Gemeinschaftswährung. Dadurch könnte die Euro Kursentwicklung das bisherige Jahreshoch bei 1,3202 CHF vom 11. Februar 2011 in den kommenden Wochen erneut angreifen.

Die aktuellen Konjunkturdaten aus dem Euroraum rechtfertigen einen raschen Anstieg der Euro Entwicklung allerdings nicht. So blieben die Industrieproduktion (-0,1 Prozent im Dez. 2010), das deutsche Wirtschaftswachstum (+0,4 Prozent Q4 2010) und die ZEW Konjunkturerwartungen (29,5 Punkte Feb. 2011) hinter den Erwartungen der Analysten.

Leitzinspolitik

Jedoch ist die aktuelle Entwicklung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken in erster Linie durch die Geldpolitik geprägt. Einige Volkswirtschaftler rechnen damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzinssatz von 1,00 auf 1,25 Prozent anheben wird bis zum Sommer 2011. Die bisher von der EZB prognostizierte rückläufige Inflationsentwicklung in den kommenden Monaten werde nicht stattfinden.

Energie- und Rohstoffpreise könnten auch überproportional steigen wegen den geopolitischen Krisen in Nordafrika und dem Nahen Osten. Eine explodierende Ölpreisentwicklung würde die Verbraucherpreise hierzulande weiter anheizen. Der Preis für die Nordseesorte Brent ist derzeit auf Rekordjagd. Das schwarze Gold kletterte über die Marke von 104 Dollar je Barrel (159 Liter).

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat keine Inflationssorgen mit einer jährlichen Teuerungsrate von +0,3 Prozent. Eine Anhebung der Leitzinsen (3-Monats Libor) erscheint damit vorerst nicht erforderlich zu werden. In der Eidgenossenschaft liegen die Leitzinsen seit März 2009 bei 0,25 Prozent. Kritiker dieser laxen Geldpolitik befürchten die Bildung von Immobilienblasen in einigen schweizerischen Kantonen.

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